3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen, Abgänge, Kaderplanung

Nahezu alle Spielerinnen bleiben rotem HSG-Trikot treu

Zwei wertvolle Abgänge, aber kein Vereinswechsel 

Mit einem komfortablen 19er-Kader startete Trainer Daniel Weinheimer in die zu Ende gehende Saison, trotzdem mussten nur vereinzelt Spielerinnen auf einen Platz auf dem Spielberichtsbogen, auf dem 16 Akteurinnen ihren Namen im Eintrag finden, verzichten – durch Verletzungen, berufliche Verpflichtungen und Erkrankungen ergab sich die Aufstellung fast durchgehend von alleine. Genau diese Doppelbesetzung mit zweimal acht Spielerinnen bliebe nun Weinheimer, der aber “definitiv wieder mit mindestens 18 Spielerinnen in die kommende Saison gehen” möchte. Deshalb ist es nach zwei Abgängen und einer Pausierung wichtig, noch nach Verstärktung Ausschau zu halten, um der sich oft zum Rundenende besorgniserregend leerenden Bank vorzubeugen. “Es waren schon einige im Probetraining, aber eine definitive Zusage haben wir noch nicht. Es ist ja noch genügend Zeit”, gibt sich der HSG-Coach zuversichtlich bezüglich potenziellen Neuzugängen.

Der Zusammenhalt und die mannschaftliche Chemie im Team inklusive Trainer- und Betreuerstab ist außergewöhnlich eng, denn die meisten sind schon viele Jahre dabei oder wie Madeleine Hornstein nach einem Abschied wieder eingestiegen, weil sonst die Mannschaftskolleginnen und das eingeschworene Miteinander fehlten. So gut wie nie hat eine Akteurin die HSG verlassen, um sich einem anderen Verein anzuschließen, höchsten gab es ein Kürzertreten in die “Zweite” wie bei Linda Gottselig oder Britta Miltner. 

Genauso ist es bei den diesjährigen schwer zu kompensierenden Abgängen – sportlich und kameradschaftlich. HSG-Urgestein und Linkshänderin Wiebke Heck, die ihrer Mannschaft sowohl auf der halbrechten Position sowie Rechtsaußen immer eine verlässliche Stütze ist, hängt zum Leid ihrer Mitspielerinnen die Handballschuhe an den Nagel. “In den letzten Jahren war ich beruflich und handballerisch sehr eingespannt. Jetzt möchte ich mal andere Prioritäten setzen. Ich spiele seit meiner Kindheit Handball – wir werden sehen, ob und wie lange ich es ohne aushalte”, klammert die 26-Jährige ein Comeback nicht gänzlich aus. Paula Lederer auf Halblinks, die Größte im Team, die dadurch für wichtige Tore aus dem Rückraum sorgt, im defensiven Mittelblock oft die Hände an den Ball bekommt und auch eine verlässliche Option vom Siebenmeterpunkt ist, wird die Region studienbedingt verlassen: “Noch steht nicht fest, wo es mich für das Masterstudium hinverschlägt. Fest steht aber, dass ich die Mädels schmerzlich vermissen werde und ich es nicht ausschließe, dass ich nach dem Abschluss wieder in die Region zurückkomme”, ist auch für die 23-Jährige, die seit 2019 bei der HSG am Ball ist, eine spätere Rückkehr durchaus denkbar. 

Torfrau Lea Kappelar wird zwar eine Pause einlegen, ergänzt dann aber hoffentlich das Duo im Kasten mit Clara Bohneberg, die zusätzlich auch noch die Mannschaftsverantwortung trägt und mit Melina Friedrich einen eingeschworenen und zuverlässigen Rückhalt hinter der Abwehr garantiert. Spielmacherin Jana Pahl, die sich im Januar gegen Fortuna Düsseldorf einen Kreuzbandriss zuzog, ist bereits operiert, befindet sich in der Rehaphase und arbeitet an ihrem Comeback, das aber sicher bis in die kommende Saison reichen wird. Vertreten wird sie bis dahin von Nicole Weschenfelder und Anastasia Klacar. Auf der halblinken Position werden Samira Schulz sowie Melissa Engeln weiter auf Torejagd gehen und auf Halbrechts Leonie Scholl oder Cathrin Hofmann auflaufen. 

Auch Lene Peribonio laboriert schon nahezu die ganze Saison an einer Verletztung, will aber im Team der Flügelflitzer auf Linksaußen mit Annika Rimpf und Celina Weschenfelder  sowie Linkshänderin Madeleine Hornstein, die HSG-Torschützenkönigin mit ausgeprägtem Konter-Riecher, auf Rechtsaußen bald wieder mit angreifen. Auch am Kreis arbeitet Hannah Merten weiter an ihrem ersten Einsatz, um Nicola Baumann und Lena Nussbaumer, die oft beruflich verreist ist, endlich unterstützen zu können.

“In erster Linie müssen wir die beiden Abgänge kompensieren. Der Fokus liegt dabei als Ersatz für Wiebke auf einer zuverlässigen Linkshänderin und für Paula eine Rückraumschützin, die auch mal aus neun Metern trifft. Ob und wie weit wir Verletzte kompensieren  beziehungsweise den Kader vervollständigen, wird die nahe Zukunft zeigen”, stellt Trainer Weinheimer in der Saison 24/25 sicher wieder die richtigen Weichen, um ein schlagkräftiges Drittligateam auf die Platte zu schicken. Denn der derzeit fünfte Tabellenrang mit vier Punkten Vorsprung auf den direkten Verfolger und acht zum Relegationsplatz bei fünf verbleibenden Partien dürfte den angestrebten Klassenerhalt bedeuten.

led

Linkshänderin Wiebke Heck lernte als Kind das Handball-Einmaleins schon bei der HSG und wird auf Halbrechts sowie Außen schwer zu ersetzen sein.
Die 23-jährige Rückraumakteurin Paula Lederer sorgt seit der Saison 2019/20 bei der HSG für Tore aus zweiter Reihe und vom Siebenmeterpunkt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert