3. Liga Frauen HSG Bensheim/Auerbach II – HSG St. Leon/Reilingen

HSG kommt beim Derby komplett unter die Räder

Heck und Lederer sind enttäuscht über finalen Auftritt 


“Unser letztes Spiel mit unserer Mannschaft hätten wir uns definitiv anders vorgestellt”, ist die Drittligahandballerin Wiebke Heck nach der 16:32 (8:17)-Derbypleite ihrer HSG St. Leon/Reilingen bei der HSG Bensheim/Auerbach II sichtlich niedergeschmettert. Mit ihr Arm in Arm, dem zustimmend, nickt Paula Lederer enttäuscht unter Tränen, denn beide scheidende Akteurinnen, die gewaltig mit dem Abschiedsschmerz kämpften, mussten nun zusätzlich auch noch diesen kollektiv desolaten finalen Auftritt verdauen.
Dabei lief es im Anschluss an den 3:0-Lauf der Juniorflames zu Beginn gar nicht so schlecht, denn noch bis zur zwölften Minute war beim schnell gekonterten 6:4-Vorsprung der Gäste alles möglich. Das sollte es aber auch mit der HSG-Führung gewesen sein, denn den anschließenden zehn Treffern der Hessinnen zum 14:6 vermochten sie nichts entgegenzusetzen. In diesen Phasen fehle momentan einfach eine Führungsspielerin, “die motiviert, dirigiert und aus dem Rückraum entsprechend die Fäden zieht, um ihre Mitspielerinnen in Szene zu setzen, wie das auf Bensheimer Seite durchgehend Spielmacherin Antonia Grössl – auch beim anfänglichen Rückstand – eindrucksvoll demonstrierte”, hat Madeleine Hornstein keine Entschuldigung, aber eine Erklärung parat. Denn gerade Außenakteurinnen und Konterläuferinnen wie auch sie seien auf klare, umsichtig eingeleitete Aktionen und Anspiele angewiesen, um dadurch strukturiert und durch schnelles Spiel zum Erfolg zu kommen. “Da hat keine von uns einen klaren Kopf bewahrt und das Zepter in die Hand genommen. Wir waren alle nicht in der Lage, den Ball unter Kontakt weiterzuspielen und uns Chancen zu erarbeiten.” Auch nach der Halbzeitpause beim 8:17 war kein Aufbäumen in Sicht – Standhandball, unzählige technische Fehler, nicht ankommende Pässe und oft unnötig vorschnelle und dazu erfolglose Torwürfe – wenn es überhaupt dazu kam und die Bälle nicht vorher weggeworfen wurden – kennzeichneten weiterhin die zweite die Partie. Ein deprimierendes, aber durchaus gerechtfertigtes 32:16 der Juniorflames war die verdiente Quittung, wobei diese doppelt so oft einnetzten wie die enttäuschenden  Gäste. 
“Ich dachte, vergangene Woche wäre unser schlechtestes Saisonspiel gewesen, aber das gab sich nichts, hier war dazu noch der Gegner top. Es ist bei uns einfach so, wenn’s um nichts mehr geht, kippt die Formkurve so krass und schnell nach unten, dass von der Qualität meiner Mannschaft kaum mehr was zu sehen ist”, muss sich aber Trainer Daniel Weinheimer nicht weiter grämen, denn die Runde ist vorbei und das Saisonziel – der Klassenerhalt – längst erreicht, was die letzten Partien zu unmotivierten Pflichtspielen degradierte. Wobei er sich aber auf eines ganz sicher verlassen kann, ist, dass die Performance seiner Akteurinnen bei sämtlichen noch anstehenden Feiern und der gemeinsamen Abschlussfahrt nach Mallorca makellos sein wird, bevor sie nach der verdienten Pause in die Vorbereitung für die kommende Saison starten.

HSG: Bohneberg, Friedrich, Kappelar, N. Weschenfelder, Nussbaumer (1), Scholl (1), Hofmann (1), Lederer (1), Hornstein (3), Heck, C. Weschenfelder, Schulz (4), Engeln, Baumann, Rimpf ((5/2)

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In eigener Sache der Verfasserin dieser Berichte in den vergangenen fünf Jahren, die hiermit auch ihren letzten Wurf macht:

Herzlichen Dank, liebe Kollegen der Schwetzinger Zeitung, Frau Bauroth, Ali und Michael. Ihr habt mich mit Eurem Fachwissen beraten sowie mit Besonderheiten der Sportberichte vertraut gemacht, meine Beiträge immer zeitnah veröffentlicht, umsichtig redigiert – wenn nötig – und selten gekürzt – wenn berechtigt oder anders nicht möglich. 

Diese anschaulichen Spiegelungen der Begegnungen waren mir nur möglich, weil ich in Reihen der HSG-Spielerinnen eifrige Zuarbeiter hatte, die mich vor allem bei Auswärtspartien zuverlässig mit Infos versorgten und nach Gegenlesen Fehler ausmerzten: allen voran Madeleine wie in den Jahren davor Jana sowie Lene und durchgehend Paula – Ihr wart ausschlaggebend fürs erfolgreiche Gelingen!

Eine Institution waren die Trainertelefonate zweimal die Woche – mittwochabends zum Vorbericht und nach den Spielen am Wochenende – mit Daniel, der sofort offen und mit gegenseitiger Wertschätzung mir eine konstruktive Zusammenarbeit leicht machte. Das werde ich sehr vermissen – Du bist vor intuitiven gewohnheitsmäßigen Anrufen nicht sicher!

Mein Dank gilt Euch allen  – Trainern, Fans sowie vor allem den Spielerinnen – und lässt mich mit einem zufriedenen Schmunzeln und nicht wegzudrückenden Tränchen an jedes geführte Interview und eingeholte Stimmen fürs Zitat an Euch denken. Wir haben telefoniert, geschrieben und diskutiert, dabei hab ich so viel von Euch erfahren dürfen, was mich oft sehr bewegt hat – Mädels, Ihr seid toll, habt mich stets bereitwillig unterstützt, jede Einzelne werde ich in besonderer Erinnerung behalten und alle, die Ihr im Team um Euch habt, genauso. Dass sich das Engagement gelohnt hat, weiß ich von den zahlreichen Feedbacks der treuen – auch teilweise vereins- oder handballfremden – Leser der Schwetzinger Zeitung und der Homepage. 

Ich werde Euch im Auge behalten, aber vor allem im Herzen, werde Euch natürlich besuchen und meinen Nachfolgern wenn nötig zur Seite stehen, dabei besonders Tina und Thomas, der mich diese Saison zweimal bereits hervorragend vertreten hat. 

Herzlichen Dank für die konstruktive, unkomplizierte, bereichernde wie erfolgreiche Zusammenarbeit sowie Euer unvoreingenommenes und umfängliches Vertrauen und alles erdenklich Gute für Eure handballerische wie persönliche Zukunft!

Eure Martina

3. Liga Frauen HSG Bensheim/Auerbach II – HSG St. Leon/Reilingen, Vorbericht

HSG will erneut gegen Juniorflames gewinnen 

Derbytriumph wäre für “Lene” im Saisonfinale die Krönung 

“Wir haben eine super Saison gespielt und meine Mannschaft hätte es sich mehr als verdient, die Drittligasaison auf dem hervorragenden fünften Rang abzuschließen”, hat Lena Peribonio, die leider nur mit wenigen Einsätzen dabei sein konnte, zur letzten Partie der Runde betont. Diese Meinung teilt die erfahrenste Spielerin der HSG St. Leon/Reilingen vor der finalen Begegnung auswärts bei der Bundesliga-Reserve der HSG Bensheim/Auerbach vermutlich mit vielen mitreisenden Fans. Diese werden sicher zahlreich die kurze Strecke beim einzigen Derby auf sich nehmen und möchten gerne beim letzten Rundenspiel für den enttäuschenden Auftritt vergangene Woche gegen Leverkusen versöhnt in die handballfreie Zeit gehen. “Ich glaube fest daran, dass meine Mannschaftskameradinnen sich da noch mal motivieren können, denn der überraschende 28:27-Triumph beim Hinspiel zu Hause war sensationell und für alle ein Fest”, glaubt Peribonio an ihre Mädels, zumal sie bestimmt ihrem Ex-Trainer Sascha Kuhn, dem jetzigen Coach der Juniorflames, zeigen wollen, was sie draufhaben. Die ehrgeizige und humorvolle Flügelflitzerin, die viele Jahre bei den Kurpfalzbären auflief – damals allen unter ihrem Utz- und Mädchennamen “Lene” Ebel bekannt – und 2021 zur HSG stieß, erzielte auf Linksaußen und mit ihrem Riecher für Tempogegenstöße unzählige Tore. Nach der Geburt ihrer Tochter legte sie ein astreines Comeback hin, zog sich dann eine Knieverletzung zu und – das war natürlich lange nicht öffentlich – hat jetzt bereits wieder Halbzeit bei ihrer zweiten Schwangerschaft. Sie weiß noch nicht, ob es gelingt, hält sich aber im Mannschaftstraining –  “solange ich durch Körperkontakt keine Gefährdung eingehe” – und durch regegelmäßige Schwimmeinheiten fit und hat ihre Zusage für kommende Saison gegeben. “Wenn ich aber merke, dass ich dann gleichzeitig weder meinen zwei Kindern noch  meiner Mannschaft gerecht werden beziehungsweise durch meine Leistung den Mädels nicht mehr weiterhelfen kann, werde ich – auch wenn’s richtig schwer fallen wird – die Konsequenz ziehen”, schaut die bis dahin 32-jährige sympathische Routinierin schon auf die Saison 24/25. 

Wie sie hofft auch HSG-Trainer Daniel Weinheimer noch mal auf einen Paukenschlag seines Teams beim letzten Spiel: “Ich wünsche mir vor allem eine deutliche Reaktion auf den katastrophalen Auftritt vergangenen Samstag gegen Leverkusen. Das wird gerade gegen Bensheim schwierig, Spielerinnen und Trainer beider Teams kennen sich gut, sie sind im Aufwind und komplett im Einsatz. Dazu werden sie in der letzten Heimpartie einen sauberen Abschluss hingelegen wollen und alles geben. Die Juniorflames sind eindeutige Favoriten und die Voraussetzungen ganz andere als bei unserem knappen Sieg im Hinspiel. Dennoch würde es nicht nur mich freuen, wenn wir zum Abschied meines Co-Trainers Alexander Bender und den Akteurinnen, die uns verlassen, noch mal eine begeisternde und spannende Begegnung sehen würden und natürlich auch gerne mit zwei Punkten für uns.” Nahezu alle seiner Schützlinge wird er dazu auf dem Spielberichtsbogen schreiben können, nur die Langzeitausfälle Jana Pahl, Hannah Merten und Lena Peribonio werden fehlen, aber ihre Mannschaftskameradinnen von den Rängen anfeuern. 

Deshalb hoffen alle HSG-Akteurinnen, dass sich möglichst viele Fans zur Unterstützung am Sonntag um 17 Uhr auf den Weg in die Bensheimer Halle der Geschwister-Scholl-Schule machen. 

HSG Bensheim/Auerbach II – HSG St. Leon/Reilingen, Sonntag, 22. April, 17 Uhr, Geschwister-Scholl-Schule, Bensheim 

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Routinierin und Flügelflitzerin Lena Peribonio erwartet ihr zweites Kind und möchte danach ihrer Mannschaft wieder helfen. 

3. Liga Frauen, HSG St. Leon-Reilingen – TSV Bayer 04 Leverkusen II

Bei HSG-Team war die Luft raus

Emotionale Verabschiedung nach letztem heimischen Auftritt 

„Das war das schlechteste Spiel in dieser Saison“, gab’s auch von Trainer Daniel Weinheimer bei der 24:32 (10:17)-Niederlage seiner Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen II am Samstagabend nichts zu beschönigen. „Wenn’s drauf ankommt, zeigen sie, was sie können, aber wenn’s wie heute um die goldene Ananas geht, ist  die Motivation im Training davor schon entsprechend“, ist der Coach von der Mentalität seiner Truppe nicht sonderlich überrascht. Diese hat den Klassenerhalt sicher in der Tasche und war in Gedanken wohl eher schon bei den bevorstehenden Verabschiedungen und Feierlichkeiten. Ganz anders stellte sich die Situation bei den Gästen dar, denn die “Juniorelfen” mussten gewinnen, um sich die Chance auf den Drittligaverbleib zu erhalten. Doch es lag nicht an der Klasse der Leverkusenerinnen, sondern am eigenen Unvermögen der HSG-Akteurinnen, den Ball im gegnerischen Kasten unterzubringen.
Schon in den ersten Minuten wollte die Kugel partout nicht ins Tor, etliche Pfosten- und Lattentreffer waren zu verbuchen , die TSV-Torfrau wurde stark geworfen und zudem von den üblicherweise zuverlässigen Siebenmeterschützinnen wurden nur vier von neun Strafwürfen verwandelt. Die Luft war wohl raus – nach dem 4:4 durch Madeleine Hornstein, dem 6:6 von Paula Lederer in der siebten Minute und einem letztmaligen Anschlusstreffer von Wiebke Heck zum 8:9 (18.), übernahm Leverkusen komplett die Führung, baute diese mit einem 6:0-Lauf vor dem Halbzeitpfiff zu einer 17:10-Führung deutlich aus. Auch die Ansprache zur zweiten Spielhälfte fruchtete wohl nicht, denn „die Abwehr hat durchweg nicht funktioniert, das war für mich viel eklatanter und nicht nachvollziehbar”, war Weinheimer enttäuscht. Lange Pässe zum Gegenstoß kamen nicht an, die gegnerische Torfrau hielt halbherzig geworfene Versuche, andere gingen am Tor vorbei oder darüber. Als Anastasia Klacar, die auch die verbleibenden zwei Strafwürfe übernahm, und Lederer mit einem Rückraumtor in der 46. Minute Erfolg hatten – beide mit fünf Treffern im Spielberichtsbogen – keimte bei der Verkürzung auf 18:24 bei den zahlreichen Fans noch mal Hoffnung auf eine Wende auf. Aber auch in den verbleibenden zwölf Spielminuten zeigte sich die Defensive zu zögerlich und die Offensive wenig treffsicher, weshalb Leverkusen letztendlich verdient 32:24 gewann und die für sie wichtigen zwei Punkten aus der Mannherz-Halle mitnahm.

Für das HSG-Team war die Partie schnell abgehakt, denn direkt im Anschluss, als sich sich die Spielerinnen bei allen Fans und Unterstützern mit lieben Worten und Präsenten bedankt hatten, wurde es emotional und nicht nur bei den Verabschiedeten flossen reichlich Tränen. Alexander Bender will nächste Saison die B-Jugend der HG als Coach in die neu etablierte Bundesliga führen, Torfrau Lea Kappelar wechselt zur HSG Weiterstadt/Braunshardt/Worfelden, Paula Lederer verlässt für ihr Master-Studium die Region und Wiebke Heck hängt die Handballschuhe an den Nagel. Nachdem die scheidenden Akteure “ihrem” Publikum und “ihrer” Halle Adieu gesagt hatten, genossen sie die verbleibende gemeinsame Zeit und werden am kommenden Wochenende letztmals mit ihrer Mannschaft in Bensheim auflaufen. 

HSG: Bohneberg, Friedrich, Kappelar, N. Weschenfelder, Scholl (1), Hofmann, Klacar (5/2), Lederer (5/2), Hornstein (2), Heck (2), C. Weschenfelder (1), Schulz (3), Engeln, Baumann (1), Rimpf (4/2)

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3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – TSV Bayer 04 Leverkusen II

HSG im letzten Heimspiel gegen Leverkusens “Juniorelfen”

Cathrin Hofmann resümiert ihre erste Drittligasaison 

Zum letzten Heimspiel der Saison 23/24 der 3. Liga Süd-West empfangen die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen am Samstagabend den TSV Bayer 04 Leverkusen II. Dabei sind die Gastgeberinnen, die schon das Hinspiel 26:21 für sich entschieden haben, in der glücklichen Lage, unbeschwert aufzuspielen und sich gebührend bei ihren heimischen Fans in die Pause zu verabschieden. Dazu haben sie das Saisonziel längst erreicht und befinden sich mit ausgeglichener Tordifferenz auf dem hervorragenden fünften Tabellenrang. Ganz anders sieht es bei den Juniorinnen der “Werkselfen” aus, die derzeit den achten Platz einnehmen und bestimmt alles dafür tun werden, die Bundesligareserve von Mainz 05 zu überholen und den siebten und letzten sicheren Nichtabstiegsrang zu erreichen. Dazu ist Leverkusens “Erste” spielfrei und es ist damit zu rechnen, dass die ein oder andere Erstligaakteurin zur Unterstützung in Reilingen mit auflaufen wird. HSG-Trainer Daniel Weinheimer gibt sich optimistisch gelassen: “Wir werden alles daran setzen, die letzte Partie vor heimischem Publikum zu gewinnen und theoretisch sollte das auch gelingen, denn wir sind nahezu komplett.” Verzichten muss er dabei lediglich auf die Langzeitausfälle Jana Pahl, Hannah Merten sowie Lena Peribonio und zusätzlich Lena Nussbaumer, die beruflich verhindert ist.
Auch Cathrin Hofmann, die gerade ihre erste Drittligarunde spielt und vom Badenligisten TSV Rot kam, glaubt an ihr Team, das bereits im Hinspiel gezeigt habe, dass es klar das bessere ist. Wir haben die sympathische 28-jährige Rückraumspielerin, die sich auf Halbrechts sehr wohlfühlt und ihrer Mannschaft als zusätzliche Aufgabe für den “Wasserdienst” zuständig ist, im letzten Interview dieser Saison befragt :

Wie war der Schritt zur HSG für Dich und war es der richtige?
Für mich war es persönlich sowie auch handballerisch ein sehr schwerer Schritt, da ich erstmals meinen Heimatverein verließ und nach meiner Kreuzbandverletzung mühsam wieder zurück ins Spiel finden musste. Dazu kam noch der große Sprung von der Baden- in die 3. Liga, die mich qualitativ und zeitlich vor ganz andere Herausforderungen stellte. Es war aber die richtige Entscheidung, denn wir haben eine tolle Mannschaft, mit der ich auch außerhalb des Spielfelds viel Spaß habe. Inzwischen fühle ich mich in jeder Hinsicht angekommen und eingespielt, da es natürlich Zeit brauchte, die Mannschaftskameradinnen richtig kennenzulernen, zu verstehen, wie sie ticken und agieren. 

Worin siehst Du Deine Stärken und die Deines Teams und woran möchtest Du noch arbeiten?

Was ich beim Rückraumteam, aber auch generell in der Mannschaft toll finde ist, dass wir alle vom Spielstil und -charakter sehr unterschiedlich sind. Das macht uns extrem flexibel, schwer berechenbar und wir können uns somit gut auf die verschiedene Gegner einstellen. Meine Stärke sehe ich auf der halbrechten Position im Eins-gegen-eins. An meiner Aggressivität in der Abwehr, an meinen Wurfvarianten sowie an meinem Auge in der Offensive, vor allem für den Kreis, möchte ich weiterhin arbeiten.

Was sind Deine Prognosen fürs kommende Spiel und Dein Resümee der Saison?

Ich finde, wir haben eine sehr gute Saison gespielt und verdient den Klassenerhalt geschafft. Natürlich hätten wir hier und da noch ein paar Spiele mehr gewinnen können, jedoch mussten wir über die Runde hinweg verletzungsbedingt auch einige Ausfälle kompensieren.  Wenn wir gegen Leverkusen schnell, aber dennoch geduldig unsere Angriffe ausspielen und erfolgreich zum Torabschluss kommen sowie aggressiv in der Abwehr agieren und uns gegenseitig aushelfen, sollte einem Sieg am kommenden Samstag nichts im Wege stehen.


HSG St. Leon/Reilingen – TSV Bayer 04 Leverkusen II, Samstag, 13. April, 18 Uhr, Fritz-Mannherz-Halle, Reilingen

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Cathrin Hofmann (2.v.r,) mit Neuzugängen 2023: Nicole Weschenfelder, Melina Friedrich, Celina Weschenfelder (V.l.)

3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – TSG 1846 Mainz -Bretzenheim

HSG St. Leon/Reilingen bringt Bretzenheim zum Zittern 

Spielerisch mindestens auf Augenhöhe, aber TSG-Keeperin mit Sahnetag

Eine überraschend spannende und kampfbetonte Partie sahen die zahlreichen Zuschauer am Sonntag im Harres, als der Drittliga-Titelaspirant TSG Mainz-Bretzenheim mit vielen mitgereisten Fans bei den Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen zu Gast war. Mit Müh und Not verbuchten sie einen um den Favoritenkampf für sie immens wichtigen 26:22 (10:9)-Sieg, der sicher zwei bis drei Tore zu hoch ausfiel, für sich, denn der Absteiger, der gerne wieder ins Unterhaus möchte, war spielerisch keineswegs besser. Für die Gastgeber gab Trainer Daniel Weinheimer im Vorfeld als Prognose „ein leichtes Spiel“ ohne Erwartungen aus, konstatierte dann im Nachhinein seiner Abwehr vor allem in der ersten Halbzeit eine „überragende Leistung, durch die durchaus eine Überraschung möglich gewesen wäre“. Da bezog er sicher auch Torfrau Clara Bohneberg mit ein, die viele Würfe wie auch einen Siebenmeter zu ihrer Beute machte. Neidlos musste aber auch sie die Leistung ihres Gegenparts im Bretzenheimer Kasten, Rixa Hahn, die einen Sahnetag erwischte, anerkennen. 

Diese verbuchte bereits zum Spielbeginn sechs Paraden, bevor beim Stand von 0:2 in der neunten Minute die fünffache Torschützin Madeleine Hornstein endlich den ersten Treffer für die HSG versenkte. Nach ihrem zweiten Tor zum 4:6 und einer Auszeit Weinheimers nach einer sehenswerten Aktion Bohnebergs drehte zunächst die Mainzer Rückraumakteurin Kim Quetsch auf und zeigte ihre Klasse, kassierte aber nach einem Foul eine Zwei-Minuten-Strafe. Beim Rückstand von 4:8 fuhren die Weinheimer-Schützlinge die Krallen aus, Paula Lederer durch zwei Siebenmeter und ein Rückraumtor sowie Hornstein auf Außen und Nussbaumer kompromisslos am Kreis. Diese ackerte mit Unterstützung von allen Mannschaftskameradinnen unermüdlich in der Defensive und somit schafften sie  bis zum Halbzeitpfiff einen hervorragenden 9:10-Anschluss. Nach Wiederanpfiff entwickelte sich ein effektives Zusammenspiel im Rückraum. Lederer, mit sieben Toren beste HSG-Schützin, war dreimal erfolgreich, weil sie von Schulz oder Nicole Weschenfelder zu Distanzwürfen abgeholt wurde. Sie spielten wiederum zweimal Schulz in den Lauf, die somit mit Tempo durch die gegnerische Abwehr kam und unter anderem den Führungstreffer zum 13:12 in der 35. Minute landete. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem die Abwehrreihen auf beiden Seiten schnell überwunden wurden, immer wieder erschien der Ausgleich auf der Anzeigetafel und die Bretzenheimer Trainerin Kathrin Schneider – vielen noch aus ihrer Ketscher Zeit bei den Kurpfalz-Bären bekannt – sah sich gezwungen, die grüne Time-out-Karte beim 18:17 zu ziehen. Für sie ging es um mehr, das Spiel durfte nicht verloren gehen, auch durch zwei weitere Treffer von Schulz, einen von Lederer und Wiebke Heck zum 22:24 in der 57. Minute war nichts in trockenen Tüchern – die Fans beider Seiten schlossen eine Überraschung nicht aus. Wie in der Anfangs- war aber auch in der Schlussphase die Mainzer Keeperin die Matchwinnerin, vereitelte sämtliche weitere Abschlüsse der HSH-Akteurinnen und ließ diese mit einer Wurfquote von in Summe nur 50 Prozent fast verzweifeln. „Die hat stark gehalten, wir hatten definitiv die Chance zu gewinnen. Tatsächlich hat uns die Bretzenheimer Abwehr zu oft den Spielfluss genommen, aber auch wir haben defensiv top gearbeitet und clever Stopfouls provoziert. Wir haben die Rechtsaußen mit sieben Treffern nicht in den Griff bekommen, die Mainzer Topscorerin Kim Quetsch dagegen im Spielverlauf immer besser“, resümiert Bohneberg. Dennoch müssen sich die St. Leon/Reilingerinnen keinesfalls mangelnden Kampfgeist vorwerfen lassen, haben unerwartet für Spannung gesorgt und machten damit Lust auf die beiden letzten Saisonspiele gegen Leverkusen und Bensheim.

HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder, Nussbaumer (2), Hofmann (2), Lederer (7/4), Hornstein (5), Heck (1), C. Weschenfelder (1), Schulz (4), Engeln, Baumann, Rimpf

3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – TSG 1846 Mainz Bretzenheim, Vorbericht/Interview

HSG will gegen Bretzenheim konstant Chancen nutzen 

Co-Trainer Alexander Bender geht und feilt an Trainerkarriere 

Am Sonntag steht zu Hause für die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen das drittletzte Saisonspiel in der 3. Liga gegen den ehemaligen Zweitligigsten und Aufstiegsaspiranten TSG 1846 Mainz-Bretzenheim an. Die Rheinland-Pfälzerinnen befinden sich punktgleich mit dem Bergischen HC an der Tabellenspitze und wollen sicher beim Rennen um den Titel keinen Punkt mehr abgeben. Im Hinspiel steckte die HSG eine deutliche 16:28-Niederlage ein, aber erst in der zweiten Spielhälfte. In der ersten Halbzeit verteidigten sie konsequent, nutzen ihre Chancen und gingen mit einem 9:9-Unentschieden in die Kabine. Sollten die Gastgeberinnen daran anknüpfen, sind sie gegen den üblicherweise mit einem sehr kleinen Kader antretenden Favoriten keineswegs chancenlos. Trainer Daniel Weinheimer, dessen Schützlinge nach dem feststehenden Klassenerhalt unbeschwert aufspielen dürfen, prognostiziert: „Das wird für uns prinzipiell ein leichtes Spiel ohne Erwartungen, wir haben nichts zu verlieren. Bretzenheim zeichnet aus, dass sie neben einer guten Torfrau auch im Angriff diszipliniert bleiben und geduldig ihre Chancen suchen. Auch wenn’s mal eng wird, lassen sie sich nicht aus der Ruhe bringen und spielen einfach ‚ihren Stiefel‘ weiter und das nahezu immer erfolgreich.“ Verzichten muss er am Sonntag lediglich auf die Langzeitverletzten Jana Pahl, Lena Peribonio, Hannah Merten und Lea Kappelar. 

Weinheimers Noch-Partner an der Seitenlinie, Co-Trainer Alexander Bender, glaubt, dass mit seinem Team alles möglich ist. Der 34-jährige Projektmanager, der die HSG zum Saisonende schweren Herzens verlassen wird, hat eine B-Lizenz in Handball sowie Fitness und zudem eine Ausbildung als Mentalcoach, denn Handball sei hauptsächlich auch Kopfsache und psychische Fitness für ihn das A und O. Dadurch konnte der in Wiesloch lebende Familienvater schon der einen oder anderen Spielerin helfen, mit Blockaden im Training oder Spiel besser zurechtzukommem. Wir haben den bis jetzt selbst noch aktiven Handballer, der somit mitfühlt und -leidet, wenn Spiele verloren gingen oder sich jemand verletzte, im Interview befragt.

Was hat Dir denn die Entscheidung so schwer gemacht, die HSG zu verlassen?

Unsere Spielerinnen sind wirklich eine Mannschaft, eine eingeschworene Einheit mit Teamspirit und starkem Zusammenhalt, in der jede Einzelne eine wichtige Rolle spielt. Ich werde alle vermissen, inklusive Betreuer und Physio, die Trainingseinheiten und die Gespräche. Ich habe in diesen zwei Jahren viel dazugelernt, natürlich in der Zusammenarbeit mit Daniel, aber vor allem wie wichtig Kommunikation auf allen Ebenen ist. Das macht mir am meisten Spaß, eine zwischenmenschliche Verbindung ausbauen, um bestmöglich sportlich und auch privat unterstützen zu können, was in diesem Team toll funktioniert hat.

Was sind Deine handballerischen Zukunktspläne?

Ich feile an meiner Trainerkarriere – mein Ehrgeiz ist hier groß – und mein Ziel ist die A-Lizenz, um langfristig in die höchsten Ligen zu kommen. Da war diese Entscheidung, zu gehen und künftig die B-Jugend der HG als Headcoach für die neu formierte Bundesliga zu qualifizieren und ganz oben mitzuspielen, der logische nächste Schritt. Mir macht es immer Spaß, Spieler oder Spielerinnen individuell und im Kollektiv weiterzuentwickeln, um das Beste aus ihnen herauszuholen. Außerdem ist die Perfektionierung der Grundlagen mit die Basis für Erfolg und dazu habe ich dann in erster Verantwortung bei der HG-B-Jugend eine für mich hervorragende Chance.

Was sind Deine Prognosen für das Spiel gegen Bretzenheim und auf welchem Tabellenplatz siehst Du Dein Team am Saisonende?

Wir können uns wie in der zweiten Halbzeit des Hinspiels keine unkonzentrierte Phase erlauben, müssen im Angriff extrem diszipliniert und möglichst ohne technische Fehler agieren. Wenn wir dazu in der Abwehr aggressiv und im Verbund dagegenhalten, ist es zwar eine harte Aufgabe, aber nicht unmöglich. Unser Team hätte sich am Ende der Saison sicher den vierten Tabellenplatz verdient, realistisch ist aufgrund des Restprogramms eher der fünfte. Deswegen ist es umso wichtiger, dass uns in den kommenden beiden Heimspielen und zum Abschluss in Bensheim alle Fans lautstark anfeuern und unterstützen. 

HSG St. Leon/Reilingen – TSG 1846 Mainz-Bretzenheim, Sonntag, 24. März, 16 Uhr, Harres, St. Leon

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Co-Trainer Alexander Bender verlässt die HSG zum Saisonende und feilt an seiner Trainerkarriere.

3. Liga Frauen, TSG 1893 Leihgestern – HSG St. Leon/Reilingen

„Eine Niederlage mit einem Tor ist immer ärgerlich“ 

HSG St. Leon/Reilingen zeigt in Leihgestern nicht ihr Potenzial   

Der Klassenerhalt für die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen war bereits im fünften Spiel vor Saisonende gesichert und somit das ausgegebenes Ziel erreicht. Doch eine Niederlage mit einem Tor, wie sie sie beim 27:28 (11:12) in der voll besetzten Halle bei der hessischen TSG 1893 Leihgestern einstecken mussten, ist trotzdem schmerzlich. Aber für die HSG, die mit komfortablem Abstand in der Tabelle auf Rang fünf steht, unerheblich – für die Gastgeber war der Erfolg enorm wichtig, da sie sich damit knapp mit einem Punkt auf den siebten und somit einen über den Relegationsplatz hochzuarbeiten vermochten.  

„Die Abwehr der Leihgestnerinnen war äußerst aggressiv und vorn haben sie oft das Spiel verschleppt, sodass wir sehr lange verteidigen mussten. Das hatte zur Folge, dass wir erst gar nicht in unser Tempospiel fanden. Dazu kamen viel zu viele unnötigen Ballverluste und Abschlüsse, die nicht im gegnerischen Tor landeten“, analysiert Trainer Daniel Weinheimer, dass eher das eigene Unvermögen als die Stärke des Gegners zur unglücklichen Niederlage führten.

Bereits in den ersten sieben Minuten leisteten sich seine Schützlinge zwei Fehlwürfe und drei technische Fehler – ein 1:3 auf der Anzeigetafel war da trotzdem noch kein Grund zur Besorgnis. Doch sie fanden einfach nicht ins Spiel und Weinheimer sah sich in der 14. Minute beim 3:6 zur Auszeit gezwungen. Seine Auswechslungen fruchteten nicht und ein 4:8-Rückstand war die Folge. Doch durch Tore von Wiebke Heck, Nicola Baumann und zwei von Annika Rimpf schöpften die mitgereisten Fans beim Anschlusstreffer zum 7:8 (20.) wieder Hoffnung. In der 26. Minute erzielte die noch immer angeschlagene Paula Lederer mit ihrem zweiten verwandelten Siebenmeter den 9:9-Ausgleich. Der 11:12-Halbzeitstand gab Grund zur Hoffnung. Nach Wiederanpfiff ließ Weinheimer Lederer – mit sieben Treffern erfolgreichste Schützin – noch zehn Minuten im Spiel und nach einem Torerfolg von Rechtsaußen Madeleine Hornstein und einem Viererpack von ihr selbst war beim 15:16 in der 37. Minute ein Durchmarsch zum Sieg greifbar. Doch weiterhin standen sich die St. Leon/Reilingerinnen durch Fehlwürfe und Ballverluste selbst im Weg – auch einen doppelten Erfolg von Leonie Scholl in der 58.  Minute zum 27:25-Vorsprung verteidigten sie  trotz Auszeit beim Unentschieden nicht clever genug und mussten die bittere Pille schlucken, mit einer 27:28-Niederlage den Heimweg anzutreten. 

„Wir sind definitiv die bessere Mannschaft, haben dies aber in dieser Begegnung zu selten gezeigt. Die Leihgestnerinnen haben gekämpft, brauchten und wollten den Sieg einfach mehr als wir. Eine Niederlage mit nur einem Tor ist immer ärgerlich“, resümiert Rückraumakteurin Lederer. Doch auch nächstes Wochenende gegen Mainz-Bretzenheim, einen der beiden Titelanwärter, wird es sehr schwer, Zählbares in eigener Halle zu behalten. 

HSG: Bohneberg, Friedrich; N. Weschenfelder (1), Nussbaumer (1), Scholl (5), Hofmann (1), Klacar, Lederer (7/4), Hornstein, Heck (1), C. Weschenfelder (1), Schulz (3), Engeln, Baumann (1), Rimpf (3/1)

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3. Liga Frauen TSG 1893 Leihgestern – HSG St. Leon/Reilingen, Vorbericht

St. Leon/Reilingen kann befreit aufspielen 

Auswärtsfahrt der HSG geht ins mittelhessische Leihgestern

Die letzte längere Auswärtsfahrt der Rückrunde mit dem Bus führt die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen ins historische Hüttenberger Land im Kreis Gießen zur TSG 1893 Leihgestern am Samstag, 16. März. Die Gastgeberinnen befinden sich zur Zeit auf Rang neun in der Tabelle und sind lediglich einen Punkt von einem Nichtabstiegsplatz entfernt. Das Hinspiel in der Fritz-Mannherz-Halle endete mit einem klaren 25:19 für die HSG. Die Hessinnen warten aus den letzten drei Spielen mit zwei Siegen auf und mussten sich nur gegen die aktuelle Nummer zwei, Mainz-Bretzenheim, am letzten Wochenende geschlagen geben. Die St. Leon/Reilingerinnen, mit komfortablem Vorsprung derzeit auf dem fünften Platz, haben sich vergangenes Wochenende bereits den Verbleib in der dritten Liga gesichert und können ohne Druck dem Duell entgegensehen. Galt im bisherigen Saisonverlauf der Blick meist der unteren Tabellenhälfte so sind es jetzt nur noch zwei Punkte Abstand zum Tabellenvierten Köln. Genug Motivation für die HSG also, um sowohl mit Spielfreude als auch mit voller Konzentration und Einsatz in diese Auswärtsbegegnung zu gehen. Diese werden auch nötig sein, denn vier ihrer bisher sechs Siege hat die TSG vor heimischer Kulisse geholt. Dessen bewusst ist sich auch Trainer Daniel Weinheimer: „Gegen die TSG 1893 Leihgestern ist sehr unangenehm zu spielen, weil sie oft die Eins gegen Eins Situationen suchen und ihre Außenspielerinnen gut einsetzen. Im Abstiegskampf sind zwei Punkte überlebenswichtig, deshalb werden sie in der stets vollen heimischen Halle alles in die Waagschale werfen.“ Verletzungsbedingt verzichten muss er weiterhin auf Jana Pahl, Lena Peribonio, Lea Kappelar, Hannah Merten und Paula Lederer.

Die Spielerinnen und Betreuer freuen sich über alle Fans, die sie zum Auswärtsspiel ins Hessische begleiten und vor Ort lautstark unterstützen. Dazu sollten sich alle pünktlich zur Busfahrt um 15:30 Uhr am Häusl in St. Leon einfinden.

TSG 1893 Leihgestern – HSG St. Leon/Reilingen, Samstag, 16. März, 19:30 Uhr, Stadthalle Linden (Linden)

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3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – HSG Rodgau Nieder-Roden

„HSG sichert frühzeitig den Klassenerhalt“

Souveräner 31:27 Heimsieg gegen HSG Rodgau Nieder-Roden

Die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen erhöhten am frühen Samstagabend durch einen ungefährdeten 31:27 (16:9)-Heimsieg gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden den Abstand zum direkten Tabellennachbarn auf sechs Zähler und stehen damit weiterhin gefestigt auf einem hervorragenden fünften Platz in der Tabelle. Aufgrund der Niederlage von Leihgestern gegen Mainz-Bretzenheim und des Unentschiedens von Leverkusen gegen Düsseldorf beträgt der Abstand auf die Abstiegsränge neun Punkte, welches bei noch vier ausbleibenden Begegnungen den gesicherten Verbleib in der dritten Liga bereits jetzt bedeutet. Dementsprechend war die Freude der Spielerinnen, der Betreuer und der zahlreichen Fans riesengroß. „Unser Plan ist heute voll aufgegangen“, so Trainer Daniel Weinheimer nach dem Spiel, „in der Abwehrformation 5:1 wollten wir die starken Rückraumschützen der HSG Rodgau Nieder-Roden immer doppeln und damit aus dem Spiel nehmen. Vor allem in der ersten Halbzeit hat unsere Mannschaft die bis dato beste Defensivleistung der Saison gezeigt.“ 

Die Gastgeberinnen starteten nach 30 Sekunden mit einem Treffer durch Wiebke Heck erfolgreich in die Begegnung, die bis zum 4:4 durch Nicole Weschenfelder in der zehnten Minute recht ausgeglichen verlief. Samira Schulz, die, wie bereits gegen Mainz, die kompletten 60 Minuten durchspielte und sowohl in der Abwehr als auch im Angriff eine starke Leistung ablieferte, netzte nach zwölf Minuten aus dem Rückraum zum 5:4 ein. Ab diesem Zeitpunkt gaben die St. Leon/Reilingerinnen die Führung nicht mehr aus der Hand, sondern bauten diese durch eine kompakte Abwehrleistung und konsequentes Tempospiel weiter aus. Nicole Weschenfelder, die aus dem Rückraum erfolgreich das Spiel leitete und Druck auf die gegnerische Abwehr ausübte, setzte wiederholt ihre Mitspielerinnen in Szene und trug sich selbst mit vier erzielten Treffern in die Torschützenliste ein. Ihr Fazit lautete: „Im Angriff kam es darauf an den Ball laufen zu lassen, um eine Spielerin zu isolieren und dort ins eins gegen eins zu gehen. Wir haben sehr gut die Lücken erkannt und häufig die richtigen Entscheidungen getroffen. Durch unsere stabile Abwehrarbeit konnten wir auch Clara im Tor unterstützen.“ Zwei schnelle Treffer innerhalb von knapp 40 Sekunden durch Außenbahnspezialistin Madeleine Hornstein zum 11:7 und 12:7 in der 24. Minute zwangen die Gäste zur ersten Auszeit, doch die Gastgeberinnen ließen sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen, sondern erhöhten die Führung weiter. Die zur Mitte der ersten Halbzeit eingewechselte und ihre Torchancen effizient nutzende Cathrin Hofmann stellte mit ihrem bis dahin dritten Treffer das Halbzeitergebnis auf 16:9. Sieben Zähler Vorsprung, bei nur neun Gegentoren und insgesamt nur ein Treffer aus dem Spiel heraus durch die beste Torschützin der Liga, Christine Burgard in den Reihen der Gäste, waren ein Ausrufezeichen und ließen die Gastgeberinnen samt ihrer Unterstützer beruhigt in die wohlverdiente Pause gehen.

Zu Beginn der verbleibenden Spielhälfte vertraute Daniel Weinheimer derselben Formation wie anfangs der Partie und es schien, dass die Gäste kein wirklich gutes Konzept gegen die Taktik der St. Leon/Reilingerinnen fanden. Bis zur 40. Spielminute zogen die Gastgeberinnen mit drei verwandelten Siebenmetern durch Annika Rimpf, mit insgesamt neun Treffern erfolgreichste Torschützin der HSG, und dem Tor von Samira Schulz zum 21:13 davon als Nicola Baumann, die unermüdlich und effektiv auf der Einser Position vor der Abwehr arbeitete, mit einer Zeitstrafe vom Feld musste. Die anschließenden zwei Treffer der Hessinnen in Überzahl zum 21:15ließen Daniel Weinheimer in der 43. Minute die Auszeitkarte legen. Nur zwei Minuten später, beim Stand von 22:16 nahm auch der Trainer der Gäste eine Auszeit und stellte sein Team etwas um. In den verbleibenden fünfzehn Spielminuten versuchten die Hessinnen durch Herausnahme der Torfrau im Angriff und starkes gegenseitiges Anfeuern alles, um noch einmal in Schlagdistanz zu kommen. So erspielten sie sich zur 45. Minute das 22:18, welches jedoch mit einem Dreitore-Lauf innerhalb von wenigen Minuten durch Madeleine Hornstein, Nicola Baumann und Annika Rimpf zum 25:18 beantwortet wurde. Aber die Gäste ließen nicht locker, einige etwas zu hektisch ausgeführte lange Pässe wurden abgefangen und mit Gegentoren durch die erfolgreichste Torschützin des gesamten Spiels, Tamay Adanir bestraft, so dass nach gut 55 gespielten Minuten der Vorsprung auf nur noch drei Treffer zum 28:25 geschmolzen war. Nicola Baumann und Wiebke Heck, die nicht nur in der Abwehr, sondern auch über die rechte Rückraum- und Außenposition glänzte, ließen mit ihren Toren zum 31:26 jedoch keine Zweifel mehr aufkommen, dass die zwei Punkte in Baden bleiben, auch wenn die Gäste den Schlusspunkt zum 31:27 setzten. 

Das treffende Resümee zum Spiel fand die stark spielende Wiebke Heck: „In der Abwehr haben wir gute Absprachen getroffen und uns gegenseitig sehr gut ausgeholfen. In Kombination mit unserer aggressiven 5:1 Deckung unterbanden wir so die vielen Kreuzungen der Gäste und nahmen ihnen die gewohnten einfachen Tore aus dem Rückraum. Im Angriff haben wir es geschafft ruhig zu bleiben, konsequent auf die Lücken zu gehen und gute Wurfchancen herauszuspielen. Diese Leistung konnten wir leider nicht über die ganzen 60 Minuten abrufen, weshalb das Ergebnis auch nicht so deutlich ausfiel wie wir es uns gewünscht hätten. Es ist dennoch ein großartiges Gefühl und wir sind alle erleichtert, dass es am Ende zum Sieg und dem vorzeitigen Klassenerhalt gereicht hat. Nun können wir die letzten Partien richtig befreit aufspielen und genießen.“ Bereits am kommenden Samstag um 19:30 sind die Frauen der HSG zu Gast bei der TSG 1893 Leihgestern.

HSG: Friedrich, Bohneberg, N. Weschenfelder (4), Schieszl, Scholl, Hofmann (4), Klacar, Lederer, Miltner, Hornstein (5), Heck (4), C. Weschenfelder, Schulz (3), Engeln, Baumann (2), Rimpf (9/8)

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3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – HSG Rodgau Nieder-Roden, Vorbericht/Interview

HSG will gegen Tabellennachbar Rodgau Vorsprung verteidigen 

Mannschaftsküken Melissa Engeln gibt Einblicke ins Team

Auch die zweite offene Rechnung aus der Hinrunde wollen die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen am Samstag gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden zu Hause begleichen. Im letzten Spiel ist das sogar auswärts gegen den FSV Mainz 05 geglückt und hatte ein komfortables Vier-Punkte-Polster auf die kommenden Gäste aus dem hessischen Rhein-Main-Gebiet zur Folge. Die Begegnung im September in Rodgau drehten die St. Leon/Reilingerinnen sieben Minuten vor Abpfiff erfolgreich zu ihren Gunsten und kassierten dennoch durch eigene Fehler und Unsicherheiten eine unnötige 20:23-Niederlage. “Inzwischen sind wir mental gefestigter und geben solche Spiele nicht mehr so leicht her, müssen aber jetzt zum Saisonende verletzungsbedingt auf viele wichtige Akteurinnen verzichten und bei Rodgau sind im Gegensatz dazu nicht nur die Erste der Torschützenliste Christine Burgard, sondern die nach ihrer Verletzung stark zurückgekehrte Pia Magnano schwer in den Griff zu bekommen”, hofft Trainer Daniel Weinheimer trotzdem auf zwei Punkte, da dann nicht mal mehr rechnerisch der Klassenerhalt infrage stehen würde. Nicht einsatzbereit sind immer noch Hannah Merten, Lena Peribonio, Lea Kappelar und Jana Pahl, dazu ist Lena Nussbaumer beruflich verhindert, Paula Lederer noch mit ihrem Nasenbruch außen vor und Melissa Engeln nur in der Abwehr eine Option. Weinheimer hat sich deshalb vor allem im ausgedünnten Rückraum mit der ehemaligen Drittligaluft-Akteurin Britta Miltner und am Kreis mit Katharina Schieszl, die beide mit der “Zweiten” davor am Start sind, ein Back-up auf der Bank gesichert. 

“Rodgau wird uns als Tabellennachbar nichts schenken”, ist sich auch Rückraumspielerin Melissa Engeln bewusst, die nach einer Verletzungspause wieder mit am Ball ist. Die Neutharderin hat in ihrem örtlichen Heimatverein ihre Handballkarriere gestartet, bevor sie 2019 zur TG Pforzheim wechselte, und ist mit 19 Jahren das Mannschaftsküken der HSG. Ihre zusätzlichen Aufgaben im Team sind ebenso vielfältig wie ungeliebt. “Halt alles, was der Jüngsten so aufgetragen wird, wie beispielsweise Bälle von der Tribüne einzusammeln”, nimmt es die sympathische Schülerin, die mitten im Abitur steht und anschließend gerne in Heidelberg studieren möchte, gelassen schmunzelnd hin. Wir haben die ambitionierte Abwehrspezialistin, die ihrem Team auch in der Saison 24/25 treu bleiben wird, in unserer Interviewreihe zu den Vorberichten befragt:

Was hat Dich diese Saison zur HSG verschlagen und was schätzt Du an Deinem Team?

Mit dem Wechsel zu St. Leon/Reilingen hatte ich nicht nur einen deutlich kürzeren Anfahrtsweg ins Training als in Pforzheim, sondern auch die Möglichkeit, weiter zusammen mit Celina und Nicole Weschenfelder in der 3. Liga aufzulaufen. Obwohl ich zum Teil ein ordentliches Stück jünger bin, wurde ich von allen herzlich aufgenommen, sofort integriert  und habe mich in dieser coolen Mannschaft vom ersten Moment an wohlgefühlt. Ich kann hier noch viel lernen, es passt einfach spielerisch und menschlich für mich perfekt.

Du bist eine Kämpferin in der Defensive, was daran macht Dir Spaß und was sind Deine Ziele?
In der Abwehr überlege ich nicht so viel wie manchmal im Angriff, deshalb kann ich da etwas befreiter spielen und das macht mir richtig Spaß. Einfach hinten mit den anderen im Kollektiv zu stehen und den Gegner gemeinsam zu stoppen, ist ein gutes Gefühl.

Ich möchte mich weiterentwickeln und hier bei der HSG richtig Gas geben.

Du hast vor Kurzem angefangen, als Reporterin auf Instagram Deine Mannschaftskameradinnen zu interviewen. Wird daraus eine Serie?

Unsere “Frage der Woche” wird definitiv fortgesetzt. Uns fällt bestimmt noch einiges ein, um ein paar Einblicke in die Mannschaft zu geben und uns auch mal neben dem Spielfeld kennenzulernen. Die Idee dazu kam im Training, als ich verletzungsbedingt nicht voll mittrainieren konnte und die Mädels jeweils nach der Stimmung gefragt hab. Daniel hat dann nicht lang gehadert und ein Mikro beim gemeinsamen Essen nach dem Training bestellt und jetzt dürfen alle Fans neugierig sein, was noch kommt. 

Was sind Deine Prognosen fürs kommende Spiel und glaubst Du, dass ihr den hervorragenden fünfen Tabellenplatz bis zum Saisonende verteidigen könnt?

Wir müssen wie letzte Woche eine geschlossene und stabile Abwehr stellen, damit wir unsere Torhüter hinten nicht alleine lassen und vorne unsere technischen Fehler minimieren. Es wird hart, aber wenn wir das schaffen und als Team zusammenspielen, können wir Rodgau auf jeden Fall schlagen und die Punkte zu Hause holen.
Die kommenden Partien werden alle schwer, Leihgestern wird daheim auch die Punkte behalten wollen und die anderen, die noch kommen, sind definitiv schwere Gegner. Wir schauen von Spiel zu Spiel und dann werden wir sehen, was vor allem mit möglichst zahlreicher Unterstützung unserer Fans unterm Strich rauskommt. 

HSG St. Leon/Reilingen – HSG Rodgau Nieder-Roden, Sonntag, 10. März, 18 Uhr, Fritz-Mannherz-Halle, Reilingen 

Melissa Engeln