3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler

Keeperin Melina Friedrich ist mit Spaß und Ehrgeiz letzte Teaminstanz

HSG will gegen Marpingen wieder zu Hause mit den Fans jubeln 



Die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen treffen innerhalb von 14 Tagen zweimal – Hin- und Rückspiel – auf die HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler, zuerst am kommenden Sonntag, 3. Dezember, in heimischer Fritz-Mannherz-Halle. Dabei befindet sich der Gastgeber zurzeit mit komfortablen Abstand und 10:10 Punkten auf dem angestrebten siebten und somit sicheren Nichtabstiegsrang, die Gäste als einer der beiden punktgleichen Verfolger mit 6:10 dahinter auf dem neunten Tabellenplatz. Sie gewannen ihre drei erfolgreichen Begegnungen lediglich mit einem Tor, verloren aber etliche ebenso knapp. Offensichtlich sind sie nicht leicht berechenbar und auf ganzer Linie bestens aufgestellt, weshalb Trainer Daniel Weinheimer davor warnt, den Gegner zu unterschätzen: “Marpingen ist ein seit Jahren auf den Schlüsselpositionen eingespieltes Team, das stark über den Kreis und Halblinks kommt. Aber damit unser unerwarteter Erfolg gegen Bensheim nicht verpufft, ist das jetzt auf alle Fälle eine Partie, in der unbedingt zu punkten angesagt ist.” Er muss beim Heimspiel wie gehabt auf Lea Kappelar, Lena Peribonio und Hannah Merten verzichten und läuft mit 16 Akteurinnen und somit voller Bank auf. 

Darunter die 27-jährige Lehramtsstudentin Melina Friedrich, die im Sommer von der HSG Strohgäu kommend, die rund 100 Kilometer mehrmals wöchentlich von ihrem Wohnort Möglingen zu ihrer neuen handballerischen Heimat “mit zeitlicher Organisation und ein bisschen Disziplin” zu meistern weiß. Sie sieht sich angekommen, bestens aufgenommen in der Mannschaft, in der sie für eine vollständig bestückte Kühlbox sorgt, sowie bei ihrem Verein, wo sie bereits für guten Keeper-Nachwuchs im Jugendtraining sorgt. Wir haben die sympathische Torhüterin, die beim hiesigen Dialekt, der in ihren schwäbischen Ohren so unverständlich klingt, künftig noch zusätzliches kommunikatives Integrationspotential sieht, im Interview befragt:

Torhütern sagt man ja nach, dass sie alle etwas “crazy” sind. Wie kamst Du dazu und was gefällt Dir an Deiner Position?

Naja, ich hab mit fünf Jahren mit dem Handball angefangen, war schon immer sehr groß und entsprechend nie die Schnellste. Ergo hat man mich mal in den Kasten gestellt, es lief und ich möchte es um nichts in der Welt missen. Erstens hat ein wenig Verrücktheit noch niemandem geschadet und zweitens gibt es kein schöneres Gefühl, wie wenn meine ganze Mannschaft aufschreit, wenn ich einen Ball gehalten habe. Zu wissen, die letzte Instanz im Team zu sein, die der Schlüssel zum Erfolg sein kann, motiviert mich. Das Größte ist jedoch, wenn die Kommunikation mit der Abwehr passt und wir harmonieren, dann haben wir Torfrauen es am einfachsten zu glänzen. Dazu macht es mich im Training der HSG-Jugend echt stolz, ihnen das vermitteln zu können, und wenn ich ihre Leistungssteigerung und ihren Spaß dabei sehe, ist das super erfüllend für mich.

Was macht Dein Torhüterteam und Deine Mannschaft aus?

Im Probetraining habe ich schnell gespürt, dass Clara Bohneberg und ich gleich ticken, wir auf einer Wellenlänge sind und harmonieren. Ich ziehe da viel Kraft, Energie und Spaß aus dieser besonderen Positionspartnerschaft, dazu kann ich noch viel von ihr lernen und wir pushen uns gegenseitig. Aber nicht nur mit ihr ist aus einer Mannschaftskollegin bereits eine Freundin geworden. Das trifft für viel andere Teammitglieder ebenfalls zu, die ich nicht mehr missen möchte. Sie haben mich alle so schnell und herzlich aufgenommen und der Zusammenhalt auch bei außerhandballerischen  Aktivitäten ist so toll – der Wechsel hierher war absolut die richtige Entscheidung.

Was glaubst Du, wo Du persönlich und Dein Team am Ende der Saison stehen werden, aber vor allem auch direkt nach dem Heimspiel gegen Marpingen?

Ich habe die besten Voraussetzungen besser zu werden, denn Daniela und Günni (Torwarttrainer Daniela Oschatz und Günther Gottselig, Anm. der Red.) haben meine Schwächen sofort erkannt und wir arbeiten wöchentlich hart im Training an meiner Weiterentwicklung. Damit möchte ich meinem Team natürlich helfen, die 3. Liga zu halten, wovon ich fest überzeugt bin. Wir haben den Tabellenersten Bensheim durch unseren Triumph im Spiel vergangene Woche die Grenzen aufgezeigt und auf Platz drei verwiesen. Wenn wir uns gegenseitig motivieren, Teamgeist zeigen, dann sieht man, was in uns steckt. Das werden die Marpingerinnen, wenn wir sie nicht unterschätzen, uns konzentrieren und Vollgas geben und damit direkt an den letzten Sieg anknüpfen, hoffentlich zu spüren bekommen. Dafür trainieren wir und den Spaß, in eigener Halle zwei Punkte zu holen, wollen wir uns keinesfalls entgehen lassen.

HSG St. Leon Reilingen – HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler, Sonntag, 3. Dezember, 16 Uhr, Fritz-Mannherz-Halle/Reilingen

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Melina Friedrich

3. Liga Frauen HSG St. Leon Reilingen – HSG Bensheim/Auerbach II

HSG gewinnt überraschend gegen Bensheimer Juniorflames

Stabile Abwehr und Spaß im Angriff als Erfolgsfaktoren 

Der Harres war am Sonntagnachmittag beim Derby voller Handballfans, als die HSG St. Leon/ Reilingen bei ihrem Drittligaspiel eine Galavorstellung gegen Topfavoriten HSG Bensheim/Auerbach II mit Ex-Trainer Sascha Kuhn auf die Platte brachte und feierten mit ihren Spielerinnen den 28:27 (14:13)-Erfolg frenetisch. Weder für sie wie auch die Gastgeberinnen waren diese Punkte eingeplant, aber dieser daraus resultierende ausgeglichene 10:10-Punkte-Tabellenplatz ist ein komfortables Polster für die nächsten Partien und den Klassenerhalt. “Unsere Abwehr stand super und Clara Bohneberg hat das Torhüterduell mit einer Quote von 30 Prozent klar gewonnen”, macht Trainer Daniel Weinheimer einen Erfolgsfaktor aus. “Wir standen defensiv stabil, haben uns, indem wir uns Sicherheit und immer mehr Selbstbewusstsein geholt haben, hinten unbedingt aufeinander verlassen können”, bestätigt Abwehrspezialistin Melissa Engeln. In der Offensive ging die erfolgreichste Torschützin Madeleine Hornstein in gewohnter Manier auf die Reise zum schnellen Gegenstoß. “Wir haben es geschafft, die Trefferquote hochzuziehen, indem wir im Positionsspiel nicht überhastet agierten, geduldig blieben, den Ball laufen ließen, bis wir die Chancen nutzten”, sieht die fünffache Torschützin Samira Schulz eine erfreuliche Steigerung. Bis zur neunten Minute verwandelte die Bensheimer Topscorerin Nina Rädge zwei Siebenmeter, währenddessen St. Leon/Reilingen schon siebenmal zum dominierenden 7:2 erfolgreich einnetzte. Sie legte noch zwei Feldtore drauf, bevor sie aufgrund einer unangemessenen Aktion gegen HSG-Kreisläuferin Nicola Baumann in der 14. Minute Rot sah und somit auf der Tribüne Platz nehmen musste. Natürlich roch die Heimmannschaft da Lunte, nachdem eine Erfolgskomponente der Hessinnen raus war, und überzeugten mit absolut spürbarer Spielfreude, denn der normalerweise übermächtige Gegner schaffte nur zum Ende beider Halbzeiten ein Unentschieden, aber im gesamten Spielverlauf nie eine Führung. Nach dem Sechs-Tore-Vorsprung beim 22:16in der 42. Minute wähnte sich Trainer Daniel Weinheimer eventuell zu früh auf der sicheren Seite und wollte zu vielen seiner Akteurinnen auf einmal, die auf der Bank auf ihren Einsatz warteten, Spielzeit geben. Das ist berechtigt und stellt auch gleichwertiges Engagement sicher, dennoch war diese Konstellation zu diesem Zeitpunkt nicht adäquat eingespielt und ließ die vollen Ränge in Rage und den Gegner  zum Unentschieden rankommen. Er reagierte aber rechtzeitig und korrigierte somit erfolgreich seine wohlgemeinte Entscheidung. Spielmacherin Jana Pahl, die gegen die massive Bensheimer 6:0-Abwehr kein Durchkommen im Eins-gegen-eins fand, holte unermüdlich ihre Halb-Mitspielerinnen aus dem Rückraum, Samira Schulz und Paula Lederer, die zwar dreimal dem Pfosten krachen ließ, aber viermal kraftvoll, mit sichtlichem Spaß einnetzte und viel Lob für ihre Mannschaftskameradinnen übrig hatte: “Bemerkenswert ist, dass unsere Außen von beiden Seiten  jeweils achtmal erfolgreich waren. Gerade Celina Weschenfelder hatte drei Würfe, die alle drin waren und dazu so was von wichtig: 14:13-Führung zur Halbzeit und noch der 28:26-Treffer zum sicheren Sieg 44 Sekunden vor Abpfiff!”

So kann’s durchaus nach einem spielfreien Wochenende beim nächsten Heimspiel am 3. Dezember gegen Marpingen weitergehen.

HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder, Nussbaumer (1), Scholl, Hofmann, Klacar, Lederer (4), Hornstein (8), Pahl, Heck, C. Weschenfelder (3), Schulz (5), Engeln, Baumann, Rimpf (7/2)

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3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – HSG Bensheim/Auerbach II

HSG St. Leon/Reilingen empfängt Ligaprimus Bensheim 

Zwillingsschwestern Nicole und Celina Weschenfelder im Interview 

Mit der HSG Bensheim/Auerbach II empfangen die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen am Sonntagnachmittag nicht nur einen aus den letzten Jahren wohlbekannten Gegner, sondern auch ihren Ex-Trainer Sascha Kuhn. Die hessische Bundesliga-Reserve zählt immer zu den Titelfavoriten mit festem Platz in der Tabellenspitze, darf aber aufgrund der ersten Mannschaft im Oberhaus nicht in die 2. Bundesliga aufsteigen. Ihr großes Plus sind sicher ihre hervorragende Torfrau Leonie Moormann mit ihren Keeperkolleginnen, die ihren Kasten zuverlässig sauber halten, sowie Toptorschützin Nina Rädge im linken Rückraum und Spielmacherin Antonia Grössl. Doch nach der Galavorstellung vergangenes Wochenende in Leverkusen traut Trainer Daniel Weinheimer, der wie gehabt auf Lea Kappelar, Hannah Merten und Lena Peribonio verzichten muss, seinen Schützlingen ordentlich Gegenwehr zu: “Wenn wir konzentriert sind, hinten dichtmachen sowie vorne unsere Chancen verwerten und lange mithalten können, werden wir alles geben, für eine Überraschung in eigener Halle zu sorgen.”

Auch die 21-jährigen Zwillingsschwestern Celina und Nicole Weschenfelder, die bereits Ende vergangener Saison ihre neue handballerische Heimat von Pforzheim kommend bei der HSG gefunden haben, halten eine Überraschung nicht für ausgeschlossen: “Bensheim ist zweifellos unglaublich stark, aber wenn wir an die letzte Partie anknüpfen, voll konzentriert von Beginn an als Team zusammenarbeiten und unsere Stärken ausspielen, haben wir sicher auch gegen den Ligaprimus eine gute Chance.” Wir haben die beiden Studentinnen aus Karlsdorf-Neuthard, die auf der linken Außenbahn (Celina) und im Rückraum (Nicole) unterwegs sind, zu ihrer gemeinsamen Leidenschaft für den Handball, ihren Zielen und ihrem Team befragt. Dabei waren sie durchweg einer Meinung und haben ganz “zwillingslike” gemeinsam geantwortet:

Mit der Zwillingsschwester im selben Team – wird da schon mal gezickt oder ist das eher von Vorteil?

Wir waren schon immer in einer Mannschaft, anders ist es für uns gar nicht mehr vorstellbar, da gehört es auch dazu, dass wir uns schon mal anschnauzen, aber in erster Linie fiebern wir für die andere mit, geben  uns Tipps und freuen uns über gute Aktionen füreinander – wie übrigens bei allen anderen Teamkolleginnnen auch, das gehört für uns zum Mannschaftssport einfach dazu. Beim Zusammenspiel ist es für uns als Zwillinge natürlich noch mal einfacher, da wir ein blindes Verständnis füreinander haben und genau wissen, was die andere grad im Kopf hat. 

Ihr seid schon vergangene Saison und dann noch zu zweit zur HSG gekommen. War das schwierig?

Nein. Es hat ab dem ersten Training mit Daniel und den Mädels harmoniert, wir haben uns sofort integriert und wohlgefühlt. Auch wenn wir Zwillinge sind, haben wir verschieden enge Freundschaften zu anderen Spielerinnen, wir fühlen uns durchaus als unterschiedliche Persönlichkeiten und werden auch so wahrgenommen und behandelt. 

Spielerisch ist das natürlich eher schwierig, während der Runde dazuzustoßen, was aber auch gar nicht das Ziel war. Menschlich war es dann doch von Vorteil. Als die “Neuen” kamen, haben wir uns gar nicht mehr als solche gefühlt, sondern waren bereits voll integriert.

Wie seht Ihr Euch auf Euren Positionen aufgestellt, was sind Eure Ziele?

Celina: Wir haben auf Linksaußen sehr unterschiedliche Wurftypen, was ich als große Stärke sehe. Ich möchte meine Sprungkraft und Wurfvarianten verbessern und das Team neben, aber vor allem auch auf dem Feld unterstützen.

Nicole: Wir haben im Rückraum eine große Vielfalt an Spielertypen, da sind wir variabel und schwerer berechenbar, das hilft uns weiter. Ich möchte an meiner Torgefährlichkeit arbeiten und meine Fehler minimieren. 

Glaubt Ihr an den Klassenerhalt oder wird es eher eng?

Aber sicher, wir haben das Potenzial, hätten schon das ein oder andere Spiel mehr gewinnen können und müssen. Mit dem Sieg in Leverkusen haben wir einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht, darauf müssen wir aufbauen. Wenn wir als Team zusammenhalten und -kämpfen, können wir jeder Mannschaft der Liga standhalten, dann steht dem Klassenerhalt nichts im Wege.

HSG St. Leon/Reilingen – HSG Bensheim/Auerbach II, Sonntag, 19. November, 16 Uhr, Harres (St. Leon)

Celina Weschenfelder
Nicole Weschenfelder

3. Liga Frauen TSV Bayer 04 Leverkusen – HSG St. Leon/Reilingen

HSG St. Leon/Reilingen siegt souverän in Leverkusen

Zwei wichtige Punkte für den Klassenerhalt entführt

Beim 26:21 (11:14)- Auswärtssieg der HSG St. Leon/Reilingen gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen II zeigten die Drittliga-Handballerinnen aus der Kraichbachniederung trotz langer Anreise Kampfgeist und Selbstbewusstsein. Sie gingen schnell 2:0 durch Samira Schulz und Cathrin Hofmann in Führung, verloren den Faden und durch einen Vier-Tore-Lauf des TSV fanden sie sich in der siebten Minute in ebensolchem Rückstand. Aber Schulz, Madeleine Hornstein und zweimal Paula Lederer glichen immer wieder aus bis zum 8:8-Gleichstand. Ein eigener Vier-Tore-Marsch zum 13:9 in der 26. Minute, eingeläutet durch Annika Rimpf – mit neun Treffern erfolgreichste Schützin – war fast schon die Vorentscheidung, denn ab da waren die Gäste spielbestimmend. Beim 9:12 durch Nicole Weschenfelder ging die Mannschaft in die Halbzeitpause. “Wir haben von Beginn an gezeigt, dass wir gewinnen wollen, haben geduldig im Angriff gespielt und eine starke Defensivleistung geliefert”, analysiert Rimpf. “Auch als der Gegner wieder auf zwei Treffer rankam, haben wir die Nerven behalten, wieder unsere Linie gefunden und konsequent weitergearbeitet”, spricht sie die Schwächephase Mitte der zweiten Halbzeit an, nachdem Hornstein sogar auf 13:19 erhöhte und eigentlich der Sack fast schon zu war. Beim 18:20 Minute in der 52. Minute zog Trainer Daniel Weinheimer die grüne Karte – mit Erfolg, denn fünf Minuten später und drei vor Abpfiff war die Sechs-Tore-Führung wiederhergestellt, die Rimpf sogar auf sieben erhöhte. Über den souveränen 26:21-Endstand und vor allem die entführten beiden Punkte, die den siebten Tabellenplatz sichern, ist auch Coach Weinheimer glücklich: “Unsere Abwehr und vor allem auch Clara Bohneberg im Tor waren richtig stark, unser Tempo im Angriff und die Trefferquote  hat diesmal gepasst und ich denke, wir haben auch verdient gewonnen.” So kann es weitergehen und das wird auch nötig sein, denn am kommenden Wochenende ist mit der Bundesliga-Reserve von Bensheim-Auerbach einer der Titelfavoriten zu Gast.

HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder (1), Nussbaumer, Scholl, Hofmann (1), Klacar, Lederer (4), Hornstein (4), Pahl (4), Heck (1), C. Weschenfelder, Schulz (2), Engeln, Rimpf (9/4)

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3. Liga Frauen TSV Bayer 04 Leverkusen II – HSG St. Leon/Reilingen

HSG gastiert bei punktgleichen Juniorelfen

St. Leon/Reilingen will Punkte aus Leverkusen entführen 

Eine leichte Aufgabe wird es sicher nicht, wenn die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen am Sonntag beim punktgleichen TSV Bayer 04 Leverkusen II antreten. Mit ebenfalls 6:10 Punkten steht das Team des bekannten Fußball-Bundesligisten durch die schlechtere Tordifferenz in der Tabelle einen Platz hinter den Gästen, hat gegen Leihgestern und Düsseldorf gewonnen – wie auch die HSG – zudem noch gegen Marpingen. Zuletzt gab’s am letzten Oktoberwochenende eine 15:32-Klatsche gegen Mainz-Bretzenheim, wie auch die St. Leon/Reilingerinnen vergangenen Samstag mit 16:28 dort deutlich den Kürzeren zogen. Die Reserve der Werkselfen konnte also 14 Tage die Wunden lecken und sich in Ruhe auf diese wichtige Partie vorbereiten. Sie ist gespickt mit jungen Talenten, die zum Teil im vereinseigenem Sportinternat ausgebildet werden und regelmäßig in der A- und B-Jugend im Final Four um die deutsche Meisterschaft stehen. Dazu tritt das Team aus der 1. Bundesliga schon tags zuvor in Buxtehude an, also ist unsicher, ob auch Akteurinnen von oben aushelfen – zusätzlich zu den Stammspielerinnen, die sich sicher auch durch Leistung fürs Oberhaus empfehlen möchten. Außerdem ist es wahrlich nicht einfach nach der langen Anreise, motiviert anzukommen, sich zu konzentrieren und topfit auf der Platte zu stehen, um wichtige Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Dennoch gibt sich Trainer Daniel Weinheimer, der dieses Mal auf zwei Kreisläuferinnen, Nicola Baumann und Hannah Merten, als auch auf Torfrau Lea Kappelar verzichten muss, zuversichtlich: “Wenn unsere Abwehr stabil steht und wir es endlich schaffen, unsere Chancen erfolgreich zu verwandeln, haben wir in Leverkusen trotz der langen Fahrt eine realistische Chance. Ein Sieg wäre für den Tabellenstand ungemein wichtig und die Heimreise für die Mädels und natürlich auch mich wesentlich angenehmer.” Auf Gesellschaft möglichst vieler Fans dabei, die sie im Bus, der um 8.30 Uhr am Häusl in St. Leon startet, hoffen bei dieser Mission alle HSGlerinnen, um durch lautstarke Unterstützung zusätzlich angefeuert zu werden.

TSV Bayer 04 Leverkusen II – HSG St. Leon/Reilingen, Sonntag, 12. November, Fritz-Jacobi-Halle (Leverkusen)

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3. Liga Frauen TSG 1846 Mainz-Bretzenheim – HSG St. Leon/Reilingen

HSG-Spielerinnen ignorieren abgesprochenen Modus Operandi in zweiter Halbzeit

Favoriten Mainz-Bretzenheim nur anfangs Gegenwehr geleistet 

Zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten sahen die Zuschauer am Samstag bei der Drittligapartie der Handballerinnen der HSG St. Leon Reilingen, die bei der TSG 1846 Mainz-Bretzenheim gastierten und am Ende eine ordentliche 28:16 (9:9)-Klatsche einstecken mussten. 

Die erste Spielhälfte, zumindest aber die ersten 22 Minuten gehörten überraschend klar der HSG, die bis zum 5:5 in der 16. Minute immer wieder vorlegte und die TSG dann erst nachzog. Anschließend netzte Madeleine Hornstein doppelt zur 7:5-Führung ein und Paula Lederer vergrößerte sogar auf drei zum 8:5. Sie vermochte auch dem anschließenden Vier-Tore-Lauf der Mainzer, die da die Wende schon anstrebten, noch einen Treffer entgegenzusetzen zum 9:9-Halbzeitstand. “Wir haben in der ersten Halbzeit alles richtig gemacht, waren richtig gut und die Abwehr stand stabil. Eigentlich hatten wir sie da schon im Sack”, hat auch Hornstein, mit vier Toren erfolgreichste HSG-Werferin, keine Ahnung, warum ihr Team nach Wiederanpfiff nicht mehr die gleiche Leistung zu zeigen vermochte und sukzessive einbrach.

Die Gastgeberinnen trafen direkt, als sie aus der Kabine kamen, erneut viermal in Folge und zwangen Trainer Daniel Weinheimer beim 13:9 schon in der 35. Minute zur Auszeit. Danach blieb auch das Spiel vor allem durch die in dieser Phase dreimal erfolgreiche Jana Pahl beim 14:17 in der 46. Minute noch offen. Dann hörten die St. Leon/Reilingerinnen unerklärlicherweise ganz auf, Handball zu spielen, der Gastgeber hatte sie da, wo er sie haben wollte, dominierte mit einem Neun-Tore-Lauf zum 26:14 und hielt das bis zum 28:16-Endstand. “Wir haben 13 Minuten lang keinen Treffer erzielt und den bisherigen Tiefststand mit einer Quote von nur 36 Prozent”, diagnostiziert Weinheimer erneut seinen Schützlingen plötzlichen und kollektiven Gedächtnisverlust den abgesprochenen Modus Operandi betreffend. Die Abwehr habe sich teilweise vom Gegner einfach überrennen lassen, vorne sei  Standhandball mit erfolglosen Eins-gegen-eins-Versuchen, technischen Fehlern ohne richtigem Durchspielen der Grund gewesen, dass nichts mehr ging und Bretzenheim auch verdient gewann. Da ist wohl viel mentale Aufbauarbeit zu leisten, damit das Team kommendes Wochenende erneut auswärts beim punktgleichen Tabellennachbarn Leverkusen das Gesicht der ersten Halbzeit 60 Minuten beibehält.

HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder, Hofmann, Klacar, Lederer (2), Hornstein (4), Pahl (3), Heck (1), C. Weschenfelder, Schulz (1), Engeln, Baumann (3), Rimpf(2/1)

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3. Liga Frauen TSG Mainz-Bretzenheim – HSG St. Leon/Reilingen Vorbericht

Favoritenrolle klar bei Mainz-Bretzenheim 

HSG St. Leon/Reilingen in Auswärtspartie ohne Erwartungen 

Die Favoritenrolle bei der schweren Auswärtspartie, die den Drittliga-Handballerinnen am Samstag, 4. Novemberbevorsteht, ist klar an den Gastgeber, der TSG Mainz-Bretzenheim vergeben. Der Absteiger aus der zweiten Bundesliga, der auch dort wieder hinstrebt, ziert ungeschlagen die Tabellenspitze und hat nur einen Punkt an den im Aufwind stehenden Bergischen HC, derzeit mit 11:3 Punkten auf Rang drei, abgegeben. Bei dem Team aus dem an den Uni-Campus grenzenden, studentisch geprägtem Ortsteil der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt ist besonders auffällig, dass sie zu den Spielen mit einem sehr kleinen Kader antreten – zehn bis zwölf von 16 erlaubten Akteurinnen, also zum Teil nur acht Feldspielerinnen. Doch auch für HSG-Coach Daniel Weinheimer war es nicht nur durch den Feiertag eine suboptimale Vorbereitungswoche, da er vor allem krankheitsbedingt nicht annähernd vollständig trainieren konnte. Sicher ist schon, dass er wiederum auf Lena Nussbaumer, Lena Peribonio, Lea Kappelar, Hannah Merten und ebenso auf Leonie Scholl verzichten muss und deshalb auch nur 14 von 19 seiner Schützlinge auf dem Spielberichtsbogen einzutragen vermag. “Im Prinzip ist das eine leichte Angelegenheit , denn wir erwarten nichts. Bretzenheim verfügt über einen sehr starken Rückraum und eine überragende Torfrau. Wenn wir einigermaßen dagegenhalten, bin ich mehr als zufrieden”, geht Weinheimer ohne große Ansprüche in die Partie, ist aber bei einer Überraschung sicher nicht traurig. Kampflos wird seine Mannschaft, die sich inzwischen wieder den angestrebten siebten Tabellenplatz mit 6:8 Punkten und ausgeglichenem Torverhältnis mit Aufwind durch ihre glänzende Leistung vergangenen Samstag gegen Leihgestern erkämpft hat, diese zwei Punkte sicher nicht in Mainz lassen wollen. Um auch dem Spitzenreiter Paroli zu bieten, hoffen alle HSG-Akteurinnen auf möglichst viele Fans, die aufgrund der kurzen Entfernung aber mit dem eigenen Auto anreisen müssen, um ihre HSG-Mädels lautstark anzufeuern.


TSG Mainz-Bretzenheim – HSG St. Leon/Reilingen, Samstag, 4. November, 19.30 Uhr, IGS Mainz-Bretzenheim

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3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – TSG 1893 Leihgestern

St. Leon/Reilingen feiert souveränen Heimsieg

HSG hat gegen Leihgestern von Beginn Scharfsinn demonstriert 

“Wacher Intellekt, der sofort das Wesentliche erfasst” – die Duden-Definition von Scharfsinn ist genau das, was die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen beim souveränen 25:19 (17:10)-Heimsieg gegen die TSG 1893 Leihgestern am Samstag zu Hause von Beginn an gezeigt haben. Sie waren vorne wie hinten mit Köpfchen bei der Sache. Vor allem die stabile und flexible 6:0-Abwehr schien jede gegnerische Aktion und alle Ansagen vorauszuahnen, machte die Angreiferinnen frühzeitig zu, blockte erfolgreich oder ermöglichte es Keeperin Clara Bohneberg durch ihr abgestimmtes Stellungsspiel, in unzähligen Paraden zu glänzen. Sie und auch ihre Torwartkollegin Melina Friedrich, die in Halbzeit zwei ebenso eine tolle Leistung ablieferte, machten jeweils sogar zwei Strafwürfe zu ihrer sicheren Beute. Gefühlt dauerte jeder Angriff der Hessinnen minutenlang und endete mit gehobenem Schiedsrichterarm im Zeitspiel, wobei die HSG besonnen und schnell abschloss. “Wir sind erbarmungslos ins Tempospiel gegangen – das ist definitiv unser Ding – heute nicht immer erfolgreich, aber dafür war ja die Defensive wirklich eine Bank”,  lobt Trainer Daniel Weinheimer, dass seine Schützlinge bis Mitte der zweiten Halbzeit gerade mal elf Gegentreffer verbuchten und mit zwölf Toren führten. Der Spielverlauf ist in diesem Fall einfach, denn bereits der 5:1- Lauf zu Beginn bewegte die Gäste bereits in der siebten Minute zu einer Auszeit, ein weiterer 4:0-Erfolg ab der 20. Spielminute führte schließlich zum 17:10 Halbzeitstand. Dennoch waren die heimischen Fans da noch nicht beruhigt, denn sie wissen um die unnötigen kollektiven Einbrüche ihrer Mannschaft, aber spätestens nach der 6:0-Serie zwei Minuten nach Wiederanpfiff entspannten sich die Mienen bei besagter 23:11-Zwölftoreführung. Ab da nahmen die Gastgeber etwas Tempo raus, gönnten sich auch ein paar Unaufmerksamkeiten in der Defensive und ließen es, da der berühmte Deckel längst drauf war, bis zum sicheren 25:19-Sieg entspannter angehen. Schon davor fing Weinheimer berechtigterweise an, munter durchzuwechseln: “Was mich mindestens genauso wie die zwei Punkte freut, ist, dass wirklich alle Spielzeit bekommen haben und sich mit Toren, cleveren Aktionen und guten Anspielen nahtlos eingefügt haben.” In der Offensive ist es dabei sicher erwähnenswert, dass zwar einige Konter verworfen wurden, aber der Positionsangriff clever und bedacht wirkte, die “Halben” beispielsweise die Abwehr der Gäste auf sich zog und somit Platz schaffte, um vor allem Annika Rimpf, mit sechs Toren erfolgreichste Schützin, auf dem linken Außenflügel  einen besseren Einwurfwinkel zu schaffen.  Zudem hat Melissa Engeln, die bisher durchweg erfolgreich als “Abwehr-Terrier” glänzte, vorne doppelt eingenetzt und Cathrin Hofmann nach ihrem Kreuzbandriss ihr Spiel- sowie Trefferdebüt gegeben:”Die hohe Führung hat mir bei meinem ersten Einsatz nach elf Monaten extrem Sicherheit gegeben. Obwohl ich mich riesig gefreut habe, war ich natürlich auch aufgeregt, das hat sich aber schnell gelegt und ich bin glücklich, dass ich sogar mit einem Tor zum Sieg beitragen durfte.”

“Ich bin so stolz auf meine Mädels, dass sie trotz des Drucks, unbedingt punkten zu müssen, so ein  Megaspiel abgeliefert haben”, geht der Coach vermutlich nun wesentlich zuversichtlicher in die schwere Auswärtspartie gegen Tabellenführer Mainz-Bretzenheim am kommenden Wochenende.

HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder, Schieszl, Scholl, Hofmann (1), Klacar, Lederer (3), Hornstein (2), Pahl (5), Heck, C. Weschenfelder, Schulz (3), Engeln (2), Baumann (3), Rimpf (6/2)

3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – TSG 1893 Leihgestern Vorbericht

“Wir gehen hier in ein enorm wichtiges Vier-Punkte-Spiel“

Anastasija Klacar will mit der HSG gegen Leihgestern zurück in die Erfolgsspur 


Wenn am Samstag die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen in der Drittligastaffel Süd/West die TSG 1893 Leihgestern empfangen, sollte endlich wieder ein Erfolg her, um nicht endgültig in den Abstiegsstrudel zu geraten. Der Tabellennachbar und diesjährige Aufsteiger reist aus dem südlich von Gießen gelegenem Ortsteil von Linden an und ist ein Traditionsverein im Frauenhandball, der sogar schon in der 2. Bundesliga aufgelaufen ist. Die Hessinnen haben wie der Gastgeber erst zweimal gepunktet, auch gegen Favoriten nie wirklich hoch verloren und sogar die Bundesliga-Reserve von Mainz 05 besiegt – das heißt, sie kämpfen bis zum Ende. Trainer Daniel Weinheimer, der erneut auf Lena Nussbaumer, Lena Peribonio, Lea Kappelar und Hannah Merten verzichten muss, hat die Spiele der Leihgesternerinnen genauestens analysiert und seine Schützlinge im Training vorbereitet: “Unser jetziger Tabellenplatz entspricht nicht unseren Ansprüchen, wir gehen hier in ein enorm wichtiges Vier-Punkte-Spiel. Dabei muss unser Augenmerk beim Gegner unbedingt auf der Spielmacherin Jasmin Clausius liegen, was sie ihrem Team vorgibt und welche Impulse, vor allem auch im Zusammenspiel mit dem Kreis, sie setzt – von ihr gehen nahezu alle Aktionen aus.”

Zu Saisonbeginn glänzten die HSGlerinnen mit 30-40 Toren durch Treffsicherheit, dafür haperte es in der Defensive. Zuletzt stand die Abwehr stabil und agierte effektiv sowie beweglich, dafür wollte der Ball einfach nicht im Netz landen und die Quote ist deutlich abgerutscht. Das möchten natürlich auch die Spielerinnen wieder ändern und auch Rückraumakteurin Anastasija Klacar versucht, die für sie vielfältigen Komponenten und Komplexität dieses derzeitigen Problems auf operative Ursachen herunterzubrechen: „Wir sind oftmals zu ungeduldig und suchen zu schnell und unvorbereitet den Abschluss, das ist sicher ein Grund für die unzureichende, unbedingt zu verbessernde Chancenverwertung. Wir starten ja meist gut ins Spiel, lassen uns dann durch technische Fehler verunsichern, verlieren unsere Souveränität, reißen uns da gegenseitig mit runter und werden unkonzentriert.“ Das möchte die Viernheimerin, die zurzeit an ihrem  Masterabschluss arbeitet und schon für Viernheim, Leutershausen/Heddesheim, Birkenau, Ketsch sowie Pforzheim auflief, unbedingt ändern. Die Spielmacherin, die im Team auch für Social Media und die Geburtstage zuständig ist, will in der enorm wichtigen Partie am Samstag mit ihren Mannschaftskameradinnen unbedingt auf die Erfolgsspur zurückfinden. Wir haben die 24-Jährige in unserer Interviewreihe zu den Heimspielen zu ihren Zielen und ihrer Mannschaft befragt.

Du warst schon in einigen Vereinen am Ball, was schätzt Du an Deinem Team bei der HSG?

Meiner Meinung nach vereinen wir alle Werte, die den Handballsport grundsätzlich sowie eine starke Mannschaft auszeichnen: Regionalität, Bodenständigkeit und ein starkes Kollektiv, welches sich auch abseits des Spielfeldes sehr gut versteht, bestens harmoniert und sich zum Teil schon über viele Jahre kennt. Dies zusammen mit der Möglichkeit, in der dritthöchsten Spielklasse des DHB zu agieren, impliziert für mich ein enormes Potenzial – das gilt es für uns jedoch auch abzurufen, vorne wie hinten und über die gesamte Spielzeit! 

Du arbeitest an Deiner Masterarbeit, also Deiner beruflichen Zukunft. Wie motivierst Du Dich zusätzlich Woche für Woche, drei Trainingseinheiten und ausgebuchte Wochenenden für Deinen Sport auf Dich zu nehmen?

Ich hatte das große Glück, bereits mit drei Jahren für mich im Handball die Leidenschaft schlechthin zu finden. Seitdem ist dieser Mannschaftsport fester Bestandteil meines Lebens, hat mit seinen Werten meinen Charakter geprägt und viele Freundschaften entstehen lassen. Die intrinsische Motivation zeichnet sich durch starken Ehrgeiz, Spaß und die bedingungslose Liebe zum Ball aus. Deshalb nehme ich den Zeitaufwand, besser noch Spagat zwischen Studium, Arbeit, Privatleben und leider auch Verletzungen in Kauf.

Woran möchtest Du persönlich noch arbeiten, was sind Deine Ziele?

Da ich seit 2016 fortwährend mit vielen, teilweise sehr schweren Verletzungen zu kämpfen hatte, möchte ich vor allem komplett schmerzfrei und athletisch fit werden, um mein volles Potenzial unlimitiert abrufen zu können. Aber natürlich möchte ich meiner Mannschaft jetzt schon helfen und gerade im Angriff einen entscheidenden Beitrag zum Klassenerhalt leisten.

Wie sind Deine Prognosen für die Saison und das kommende Spiel?

Gerade im Hinblick auf die restliche Saison und den bevorstehenden Kampf um den Klassenerhalt ist die kommende Partie gegen Leihgestern nach den unglücklichen Niederlagen der vergangenen beiden Wochen extrem wichtig für uns. Daher gilt es, als Team alle Kräfte zu mobilisieren und die Konzentration so hoch wie möglich zu halten, dann sind wir ganz sicher in der Lage, diese beiden Punkte zu Hause für uns zu verbuchen.

HSG St. Leon/Reilingen – TSG 1893 Leihgestern, Samstag, 28. Oktober, 17 Uhr, Fritz-Mannherz-Halle, Reilingen

Anastasija Klačar

3. Liga Frauen HSG Rodgau Nieder-Roden – HSG St. Leon/Reilingen

Wieder ein Krimi in Rodaustrom-Arena – diesmal ohne Happy End

HSG St. Leon/Reilingen verliert auswärts gegen Rodgau Nieder-Roden

Bei der unnötigen 20:23 (10:9)-Auswärtsniederlage der Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden ist die Versuchung groß, einfach den Spielbericht von der letzten Heimbegegnung gegen Mainz 05 II zu übernehmen. 

Denn wieder legte die HSG einen souveränen Start hin, führte 3:0 und brachte durch aufopferungsvolle Abwehrarbeit die Hessinnen zur Verzweiflung, zwang sie da schon zur Auszeit und sie erzielten anschließend erst in der 10. Spielminute das erste Tor. Nach einem weiteren 3:1-Lauf zum 6:2 hätten aber locker schon zwölf Treffer der St. Leon/Reilingerinnen zu Buche stehen können, denn die schlechte Wurfquote zog sich erneut durch die gesamte Partie, die nach dem Pausenpfiff sonst schon entschieden hätte sein können. Trainer Daniel Weinheimer verordnete von Beginn an Christine Burgard, erfolgreichste Torschützin der Staffel, durch Nicola Baumann Manndeckung, seine anderen Akteurinnen verteidigten ebenso wirkungsvoll, sodass die Gastgeber fast schon angesäuert wirkten. Dennoch drehten sie den Spieß mit einem 6:1-Lauf, gingen in der 27. Spielminute erstmals in Führung und gerieten bis zum Abpfiff nicht mehr ins Hintertreffen. Beim Halbzeitstand von 10:9 hatten die mitgereisten Fans noch die Hoffnung, dass die HSG-Akteurinnen, wenn sie aus der Kabine kommen, wieder wie zu Beginn loslegen würden, doch es gelang ihnen lediglich noch einmal der Ausgleich zum 18:18 (53.) durch Celine Weschenfelder und dem 19:20-Anschluss (55.) durch die zusammen mit Madeleine Hornstein erfolgreichste Torschützin, Jana Pahl. Nur der kämpferische Wille am Ende und der siebte Feldspieler reichten nicht, die 20:23-Niederlage zu verhindern. „Unsere Abwehr war super beweglich und effektiv, aber wir setzen im Angriff momentan das Besprochene nicht um und haben dazu eine unterirdische Trefferquote“, bringt es Pahl auf den Punkt und auch Weinheimer hadert mit den inzwischen vier verschenkten Punkten: „Wir waren klar die bessere Mannschaft, in der Defensive ging der Matchplan zu hundert Prozent auf, die zum Teil kopflosen Angriffsaktionen sind auch für mich unverständlich.“ Dies zu unterlassen, könne man auch nicht wirklich trainieren, dennoch werde er einen Weg finden, seine Schützlinge für das nächste Heimspiel gegen Leihgestern aufzubauen und vorzubereiten, um wieder auf die Erfolgsspur zu kommen und die Sicherheit im Abschluss wie zum Saisonbeginn zurückzugewinnen. 

HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder, Scholl (1), Hofmann, Klacar, Lederer (2/1), Hornstein (4), Pahl (4), Heck, C. Weschenfelder (2), Schulz (3), Engeln, Baumann (2), Rimpf (2/1)

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