3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – TSG 1846 Mainz Bretzenheim, Vorbericht/Interview

HSG will gegen Bretzenheim konstant Chancen nutzen 

Co-Trainer Alexander Bender geht und feilt an Trainerkarriere 

Am Sonntag steht zu Hause für die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen das drittletzte Saisonspiel in der 3. Liga gegen den ehemaligen Zweitligigsten und Aufstiegsaspiranten TSG 1846 Mainz-Bretzenheim an. Die Rheinland-Pfälzerinnen befinden sich punktgleich mit dem Bergischen HC an der Tabellenspitze und wollen sicher beim Rennen um den Titel keinen Punkt mehr abgeben. Im Hinspiel steckte die HSG eine deutliche 16:28-Niederlage ein, aber erst in der zweiten Spielhälfte. In der ersten Halbzeit verteidigten sie konsequent, nutzen ihre Chancen und gingen mit einem 9:9-Unentschieden in die Kabine. Sollten die Gastgeberinnen daran anknüpfen, sind sie gegen den üblicherweise mit einem sehr kleinen Kader antretenden Favoriten keineswegs chancenlos. Trainer Daniel Weinheimer, dessen Schützlinge nach dem feststehenden Klassenerhalt unbeschwert aufspielen dürfen, prognostiziert: „Das wird für uns prinzipiell ein leichtes Spiel ohne Erwartungen, wir haben nichts zu verlieren. Bretzenheim zeichnet aus, dass sie neben einer guten Torfrau auch im Angriff diszipliniert bleiben und geduldig ihre Chancen suchen. Auch wenn’s mal eng wird, lassen sie sich nicht aus der Ruhe bringen und spielen einfach ‚ihren Stiefel‘ weiter und das nahezu immer erfolgreich.“ Verzichten muss er am Sonntag lediglich auf die Langzeitverletzten Jana Pahl, Lena Peribonio, Hannah Merten und Lea Kappelar. 

Weinheimers Noch-Partner an der Seitenlinie, Co-Trainer Alexander Bender, glaubt, dass mit seinem Team alles möglich ist. Der 34-jährige Projektmanager, der die HSG zum Saisonende schweren Herzens verlassen wird, hat eine B-Lizenz in Handball sowie Fitness und zudem eine Ausbildung als Mentalcoach, denn Handball sei hauptsächlich auch Kopfsache und psychische Fitness für ihn das A und O. Dadurch konnte der in Wiesloch lebende Familienvater schon der einen oder anderen Spielerin helfen, mit Blockaden im Training oder Spiel besser zurechtzukommem. Wir haben den bis jetzt selbst noch aktiven Handballer, der somit mitfühlt und -leidet, wenn Spiele verloren gingen oder sich jemand verletzte, im Interview befragt.

Was hat Dir denn die Entscheidung so schwer gemacht, die HSG zu verlassen?

Unsere Spielerinnen sind wirklich eine Mannschaft, eine eingeschworene Einheit mit Teamspirit und starkem Zusammenhalt, in der jede Einzelne eine wichtige Rolle spielt. Ich werde alle vermissen, inklusive Betreuer und Physio, die Trainingseinheiten und die Gespräche. Ich habe in diesen zwei Jahren viel dazugelernt, natürlich in der Zusammenarbeit mit Daniel, aber vor allem wie wichtig Kommunikation auf allen Ebenen ist. Das macht mir am meisten Spaß, eine zwischenmenschliche Verbindung ausbauen, um bestmöglich sportlich und auch privat unterstützen zu können, was in diesem Team toll funktioniert hat.

Was sind Deine handballerischen Zukunktspläne?

Ich feile an meiner Trainerkarriere – mein Ehrgeiz ist hier groß – und mein Ziel ist die A-Lizenz, um langfristig in die höchsten Ligen zu kommen. Da war diese Entscheidung, zu gehen und künftig die B-Jugend der HG als Headcoach für die neu formierte Bundesliga zu qualifizieren und ganz oben mitzuspielen, der logische nächste Schritt. Mir macht es immer Spaß, Spieler oder Spielerinnen individuell und im Kollektiv weiterzuentwickeln, um das Beste aus ihnen herauszuholen. Außerdem ist die Perfektionierung der Grundlagen mit die Basis für Erfolg und dazu habe ich dann in erster Verantwortung bei der HG-B-Jugend eine für mich hervorragende Chance.

Was sind Deine Prognosen für das Spiel gegen Bretzenheim und auf welchem Tabellenplatz siehst Du Dein Team am Saisonende?

Wir können uns wie in der zweiten Halbzeit des Hinspiels keine unkonzentrierte Phase erlauben, müssen im Angriff extrem diszipliniert und möglichst ohne technische Fehler agieren. Wenn wir dazu in der Abwehr aggressiv und im Verbund dagegenhalten, ist es zwar eine harte Aufgabe, aber nicht unmöglich. Unser Team hätte sich am Ende der Saison sicher den vierten Tabellenplatz verdient, realistisch ist aufgrund des Restprogramms eher der fünfte. Deswegen ist es umso wichtiger, dass uns in den kommenden beiden Heimspielen und zum Abschluss in Bensheim alle Fans lautstark anfeuern und unterstützen. 

HSG St. Leon/Reilingen – TSG 1846 Mainz-Bretzenheim, Sonntag, 24. März, 16 Uhr, Harres, St. Leon

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Co-Trainer Alexander Bender verlässt die HSG zum Saisonende und feilt an seiner Trainerkarriere.

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