Die erste Viertelstunde brachte Niederlage

HSG war anfangs nicht präsent

Das neue Outfit des Badenliga-Teams der HSG St. Leon/Reilingen war zumindest in den ersten 20 Minuten das einzige Erwähnenswerte seitens der HSG-Handballer. Ansonsten war nach einer Viertelstunde die 25:29 Niederlage bei der SG Heidelsheim/Helmsheim praktisch schon besiegelt.Trainer Schnetz meinte noch vor der Partie: „Wir haben uns durch den Sieg gegen Wiesloch eine gute Ausgangssituation geschaffen. Wir können uns heute durch einen Sieg unter den ersten Vier festsetzen. Wir müssen defensiv so stabil sein wie im letzten Spiel.“ Und genau das gelang dem HSG-Team in der ersten Halbzeit überhaupt nicht. Eine erschreckend schwache Vorstellung in der Anfangsphase bot das HSG-Teamund war gegenüber der letzten Begegnung kaum wiederzuerkennen. Die Defensive wirkte unsortiert, viel zu passiv und man fand keine Einstellung zu dem druckvollen Spiel der Gastgeber. Das kompakte Zusammenwirken fehlte vollkommen, die Abstimmung war nicht vorhanden und es fand überhaupt keine Absprache untereinander statt. Auch in der Offensive musste man den Eindruck gewinnen, als seien die HSG-Handballer nicht präsent. Druck- und ideenlos wurden harmlose Ballpassagen vorgetragen, ohne irgendwelche Torgefahr auszustrahlen. Technische Fehler und eine unterirdische Wurfquote waren die „Ausbeute“ in dieser Spielphase. Erst allmählich kam so etwas wie ein Spielfluss bei der HSG in Gange. Vor allem der quirlige J. Menger, der mit 12 Toren fast die Hälfte der HSG-Treffer erzielte, fand immer wieder Lücken in der Abwehr der Gastgeber. Insgesamt kam aber viel zu wenig Dynamik aus dem Rückraum der HSG. Erst nach dieser eher suboptimalen ersten Viertelstunde kam so nach und nach etwas Schwung ins Spiel und man konnte eine deutliche Leistungssteigerung erkennen. Und vielleicht hätte es am Ende sogar noch zu einer Punkteteilung gereicht, hätte man in der entscheidenden Schlussphase nicht wieder klare Torchancen vergeben.Obendrein landeten sämtliche(!) Abpraller in des Gegners Händen. Zugute halten muss man der Mannschaft die moralische Einstellung, denn zu keinem Zeitpunkt gab sich die Mannschaft auf und versuchte bis zum Schluss mit großem Einsatz das Blatt noch zu wenden.

Einen Auftakt nach Maß erwischten die Gastgeber. Die SG H/H war hellwach, legte ein flottes Tempo vor und erwischte eine fast perfekte Anfangsphase. Dynamisch vorgetragene Offensivaktionen gepaart mit platzierten Torwürfen brachten schnell eine 4:0 Führung. Während die Abwehr der Gastgeber mit einer sehr kompakten und beweglichen 6:0 Formation agierte, fand das HSG-Team zunächst mit einer ebenfalls 6:0 Defensive keinen Zugriff auf die flüssig vorgetragenen Angriffe der Gastgeber. Nach dem 4:1 erhöht die SG H/H in regelmäßigen Abständen bis zur 10. Minute auf 9:2 und bis zur 14. Minute auf 12:3! Mit großer Durchschlagskraft kam die SG H/H immer wieder zu ihren Toren, wobei fast jeder Angriff einen Treffer produzierte. Die Defensive der HSG wirkte in dieser Phase ziemlich desorientiert, ließ jede Aggressivität vermissen und es fehlte auch das kompakte Verhalten. In der Offensive fand das HSG-Team keine Mittel, sich entscheidend gegen die aufmerksame und bewegliche Defensive der Gastgeber durchzusetzen. Zu breit waren die Angriffe angelegt und es fehlte der Druck aus dem Rückraum. Auch die Anzahl der technischen Fehler und die schwache Wurfausbeute waren symptomatisch für das HSG-Spiel. Erst nach einer Umstellung auf eine 5:1 Abwehrformation brachte man den SG H/H Angriff etwas ins Stocken. Endlich konnte man den Spielfluss der Gastgeber durch energisches Eingreifen unterbinden. Da nun auch in der Offensive mit mehr Druck und Ideen gespielt wurde, konnte man nach und nach das Ergebnis verbessern. Mit teilweise gelungenen Kombinationen und feinen Einzelleistungen kam man bis zur Pause auf 12:18 heran.

Nach dem Seitenwechsel sah man ein anderes HSG-Team. Man erwischte einen guten Start und deutete an, dass man nicht kampflos das Feld räumen wollte. Schnell verkürzte man auf 14:18. Das Spiel war nun sehr ausgeglichen und beide Teams gefielen durch erfolgreiche Angriffsaktionen, während beide Defensivreihen nun etwas nachlässig wirkten. Zwar konnten die Gastgeber ihren Vorsprung zunächst halten, doch zeigte das nun wesentlich effektivere HSG-Team, dass es durchaus noch Chancen sah, dem Spiel eine Wende zu geben. Zwischenzeitlich stellte die HSG ihre Abwehr auf eine offensives 4:2 um und brachte dadurch etwas Unruhe in die Aktionen der Gastgeber. Als man beim 24:21 auf drei Tore herangekommen war, schnupperte man nochmal an einer Punkteteilung. Durch zwei klug herausgespielte klare Torchancen hatte man dann die Möglichkeit, auf einen Treffer heranzukommen. Doch diese beiden großen Gelegenheiten wurden unkonzentriert vergeben und nach dem 26:21 durch die SG H/H war dann das Spiel entschieden. Am Ende musste die HSG eine verdiente 25:29 Niederlage hinnehmen, die aufgrund der nachlässigen ersten Viertelstunde durchaus verdient war.

HSG-Trainer Schnetz meinte nach dem Spiel: „Wir haben das Spiel verdient verloren. Die SG H/H war das eindeutig bessere Team. Unser katastrophaler Beginn war nicht Badenliga-tauglich. Wir haben uns aber dann gefangen und eine bessere zweite Spielhälfte hingelegt. Vor allem die moralische Einstellung der Mannschaft hat mir gefallen. Leider ließen in der entscheidenden Phase vergebene Torchancen ein besseres Ergebnis nicht zu.“

Die Mannschaft und die Tore: Unser; Rausch (3), Impertro, Antl, Y. Benetti, Kief, Barth, Decker (7/5), Menger (12), Frank (1), Meyer (1), Hühn und Bahr.

krau

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