Herbe Niederlage zum Saisonauftakt

HSG St. Leon/Reilingen verliert deutlich in Viernheim

Den Auftakt zur Saison 22/23 haben sich Trainer Schnetz und sein Team sicherlich anders vorgestellt. Eine vor allem in der zweiten Spielhälfte überlegen geführte Partie des TSV Viernheim führte zu einer herben 24:33 Niederlage für die HSG. Sowohl der HSG-Coach („Ich bin gespannt auf das erste Spiel. Wenn die Abwehr steht, haben wir gute Chancen.“) als auch TSV-Trainer Müller („Obwohl wir sieben verletzte Spieler haben, bin ich froh, dass es losgeht. Die Chancen stehen 50:50.“) gingen recht zuversichtlich in diese Partie. Letztendlich warteten die Gastgeber mit der reiferen Spielanlage auf und ab Mitte des zweiten Spielabschnitts hatten sie gegen ein fast schon resignierendes HSG-Team deutlich die Oberhand. Auch blieb die Defensive der HSG weit hinter den Erwartungen von Trainer Schnetz zurück, fehlte hier oft der kompakte Abwehrverbund und das entscheidende Eingreifen. Ganz anderes der TSV, der eine aggressive, aktive Defensive stellte und die Angriffsaktionen der HSG konsequent unterband. Eine eher suboptimale Wurfausbeute seitens der HSG sollte sich auch nicht gerade positiv auf das Spielgeschehen auswirken.

Die Gastgeber fanden besser ins Spiel und kamen schnell zu einer 3:0 Führung. Schon in dieser Anfangsphase gefiel der TSV durch sein bewegliches, druckvolles Angriffsspiel und sein schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff, was sich über die gesamte Spielzeit fortsetzen sollte. Erst allmählich fand das HSG-Team zu seinem Spiel. Waren anfangs die Offensivaktionen noch zu durchsichtig und wenig druckvoll angelegt, so fand man nach und nach immer wieder Lücken in der kompakten TSV-Defensive. Defizite gab es aber weiterhin in der Defensive, wobei man den quirligen TSV-Angreifern zu wenig Aggressivität entgegensetzte. Trotzdem schafften es die Gäste, über 6:3 beim 8:7 den Anschluss herzustellen. Die HSG agierte nun mit mehr Dynamik in der Offensive, baute stets ein überlegtes Spiel auf und gestaltete die Partie ausgeglichen. Probleme hatte man mit dem Spiel des TSV über den Kreis und auch mit den Tempogegenstößen der Gastgeber. Positiv schlug das durchdachte Angriffsspiel der HSG zu Buche und die phasenweise gute Verwertung der Torchancen. Beim 12:12 hatte man den Ausgleich geschafft und war drauf und dran, dem Spiel eine Wende zu geben. Mit einer knappen 15:14 Führung der Gastgeber ging man in die Pause.

Auch im zweiten Spielabschnitt kam der TSV besser ins Spiel und hatte beim 18:15 schnell wieder eine 3-Tore-Führung. Doch die HSG hielt dagegen und hatte beim 18:17 wieder den Anschluss hergestellt. In der Folgezeit schlichen sich technische Fehler im HSG-Spiel ein und auch einige Fehlwürfe, was die Gastgeber immer wieder mit Tempogegenstößen bestraften. Der TSV agierte wesentlich spritziger und nutzte die Abwehrschwächen der HSG konsequent aus. Oftmals wirkte die HSG-Defensive zu unsortiert und unaufmerksam, ließ die Aggressivität vermissen und man verstand es nicht, einen kompakten Defensivverbund herzustellen. Mit einigen gelungenen Angriffsaktionen konnte man aber bis zum 20:18 noch einigermaßen mithalten. Dann übernahm eindeutig der TSV das Kommando, wirkte sehr fokussiert auf das Spielgeschehen und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Das HSG-Team wirkte insgesamt zu unsortiert, ließ in der Offensive die Durchschlagskraft vermissen und bekam in der Defensive keinen Zugriff mehr auf das dynamische Spiel des TSV. Enttäuschend war auch, dass es beim HSG-Team kein Aufbäumen gegen die drohende Niederlage gab, ja eine gewisse Resignation machte sich breit. So hatten die Gastgeber in der letzten Viertelstunde leichtes Spiel, den Vorsprung Tor um Tor auszubauen. Am Ende musste das etwas desolat wirkende HSG-Team eine deutliche 24:33 Niederlage hinnehmen, die vielleicht etwas zu hoch ausgefallen war, jedoch völlig verdient war.

Trainer Schnetz nach dem Spiel: „Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit gespielt. Mit etwas Glück hätten wir eine Führung mit in die Pause nehmen können. In der zweiten Halbzeit wurden wir überrannt. Es fehlten eine klare Struktur und eine aktive Defensive. Enttäuschend war, dass von der Mannschaft kein Aufbäumen kam.“

Die Mannschaft und die Tore: Köhler; Anschütz (2), Grünholz (1), Netscher (6), Koffemann, Benetti (1), Decker (5/3), Geiss, Fink (5), Menger, Meyer (1), Schwechheimer (3).

krau

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