3. Liga: HSG St.Leon/Reilingen – TV Möglingen

Lederer sorgt für schnelle Führung 

Es machte den Eindruck, dass die Zuschauer voller Vorfreude noch mal zahlreich in die Reilinger Fritz-Mannherz-Halle kamen, um ein letztes Heimspiel “ihrer Mädels”, die als Aufsteiger offensichtlich mehr als gut in der dritten Handballliga angekommen sind, vor der Corona-Pause richtig zu genießen. Und das bekamen sie uneingeschränkt geliefert, denn ihr Team der HSG St. Leon/Reilingen besiegte erneut eine etablierte Mannschaft, den TV Möglingen, überzeugend und deutlich mit 34:19 (17:9).
Es fehlten Nicola Baumann am Kreis und Samira Schulz im Rückraum, die nach einer Verletzung im letzten Spiel in Leverkusen am Mittelfinger operiert wurde und vermutlich noch fünf bis sechs Wochen pausieren muss.

Der jüngste Schützling von Trainer Sascha Kuhn, auf Halblinks Paula Lederer, machte in der viertel Stunde zu Spielbeginn den Eindruck, als müsste sie unbedingt gleich die Fronten klären,  indem sie die ersten drei Tore aus dem Rückraum, insgesamt dann sieben der ersten zwölf Treffer selbst erledigte (12:6) und ansonsten ihre Mitspielerinnen mit zielsicheren Pässen bediente. Ob es Anna Michl am Kreis war, Madeleine Laier auf Rechtsaußen oder Lena Peribonio auf Linksaußen, die treffsicher im gesamten Spiel mit sechs Toren überzeugte, die Mannschaft gibt sicher super eingespielt und überzeugte durch schnelles, sehenswertes Kombinationsspiel. 

Schon ab der 20. Minute war das Trainerteam Kuhn/Gottselig in der komfortablen Lage, allen Spielerinnen Einsatzzeiten zu geben und ohne Leistungseinbruch den Sechs-Tore-Vorsprung zur Halbzeit sogar noch zum 17:9 auszubauen, wobei dann ebenso im Rückraum Jana Pahl (3), Leonie Scholl (3) und wieder Mona Schmitt (2), ihre Klasse unter Beweis stellten.

Auch ein gegnerischer Torwartwechsel und eine Abwehrumstellung von 6:0 auf 5:1 konnte die HSG-Truppe nicht stoppen. 
Ein Vier-Tore-Lauf in der 36. Minute durch Doppeleinschlag von Scholl, Miltner und Peribonio zermürbte Möglingen beim frühen Elf-Tore-Rückstand in der zweiten Halbzeit (39.), es kam wenig Gegenwehr und es schlug ein ums andere Mal im Gästetor ein – vor allem zahlreiche, sehenswerte Konter in der Schlussphase besiegelten den auch in dieser Höhe den verdienten 34:19-Sieg der Gastgeber.

Die beste Torschützin, Paula Lederer (9), geht mehr als zufrieden in die Corona-Pause:
“Wir haben wieder eine grandiose Mannschaftsleistung abgeliefert, die Abwehr stand super. Natürlich war ich heute total motiviert, die gegnerische Defensive kam mir entgegen und in manchen Spielen läuft es halt. Aber wir sind ein tolles Team, das gegenseitige Verständnis auf dem Feld funktioniert perfekt. Hoffentlich können wir bald weiterspielen!”

Trotz der Corona-Unsicherheiten, denen aber alle Teams ausgesetzt sind, blickt Trainer Sascha Kuhn voller Stolz auf das Spielgeschehen zurück: “Natürlich hat uns Möglingen als Mannschaft besser gelegen als Leverkusen, aber es hat sich auch heute wieder gezeigt, dass mein Team funktioniert, toll zusammenpasst und -arbeitet.
Wir waren viel präsenter auf der Platte als der Gegner und die Mädels haben meine Vorgaben wesentlich besser umgesetzt. Wenn wir 34 Tore schießen und nur 19 bekommen, kann ich mich als Trainer nicht beschweren.
Ich bin gerade glücklich, wir haben verdient so hoch gewonnen, aber das haben wir uns hart erarbeitet und wir hoffen, dass wir das schnell und weiterhin in gemeinsamen Trainingseinheiten tun dürfen.”

Auch das Schiedsrichtergespann Feldmann/Falter hatte Freude an der Partie mit Zuschauern, die laut Aussage von Katarzyna Feldmann stets fair und mit klaren Aktionen verlief und somit einfach zu leiten war: “Es war zwar durch die Überlegenheit der HSG schon ab der zweiten Halbzeit nicht mehr so spannend, aber trotzdem ein schönes Tempospiel zweier Mannschaften, die beide ungewöhnlich häufig aus dem Rückraum agierten. Uns hat es Spaß gemacht, vor Unterbrechung des Spielbetriebs noch mal in einer angenehmen Atmosphäre mit Publikum pfeifen zu dürfen, wo nicht durch die Stille jedes Wort und jeder Ausruf laut zu hören ist.”

Mit dieser überzeugenden Leistung geht der Aufsteiger in die 3. Liga der Süd-West-Staffel der Handballfrauen, die HSG St.Leon/Reilingen, als Tabellenführer in die Corona-Pause, die hoffentlich ihren Lauf nicht stoppen wird und hofft auf eine Fortsetzung des Trainings- und Spielbetriebs, bei dem sie am 22. November den Turnerbund Wülfrath zu Hause empfangen werden.

HSG: Schmurr, Bohneberg, Weiss (Tor), Gottselig, Nussbaumer (1), Scholl(3), Laier (3), Pahl (3), Heck, Michl (3), Peribonio (6), Schmitt (2), Lederer (9/3), Miltner (3), Rimpf (1/1)

led

Die neunfache Torschützin Paula Lederer sucht schnelle Entscheidung des Spiels.

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