Weinheimer ist stolz auf Nervenstärke seiner Spielerinnen
Das zweite Saison- und erste Auswärtsspiel der Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen bei Fortuna Düsseldorf 1895 wurde durch den 40:34-Erfolg zu einem Schützenfest mit langer und fröhlicher Heimfahrt. „Das war ein sehr schnelles Spiel mit einer super Angriffsleistung von uns, in der Abwehr haben wir uns zwar zur letzten Woche gesteigert, aber 34 Gegentreffer sind einfach zu viel“ analysiert die siebenfache Torschützin Madeleine Laier. Trainer Daniel Weinheimer stimmt ihr zu, „unsere Defensive war leider wieder nicht optimal, da waren definitiv sechs bis acht vermeidbar, die wir bekommen haben. Dafür waren die technischen Fehler heute nur im einstelligen Bereich“, freut er sich aber hauptsächlich über die beiden Punkte.
Die erste Halbzeit, die gleich Annika Rimpf mit zwei Treffern einläutete, verlief rasant und torreich. Bis zur 27. Minute wechselte die Führung ständig und es setzte sich kein Team mit mehr als zwei Treffern ab. Erstmals beim 18:15 durch Kreisläuferin Nicola Baumann erarbeitete sich die HSG einen Drei-Tore-Vorsprung, der aber bis zum Pausenpfiff wieder auf zwei zum 20:18 schmolz. Und genauso gestaltete sich die zweite Spielhälfte, mit dem Unterschied, dass jetzt nur noch die Gäste die Nase ein bis zwei Treffer vorn hatten und den Rheinländerinnen auch keinen Ausgleich mehr gönnten. Vor allem Jana Pahl drehte auf, netzte in der 35./36. Minute gleich dreimal zum 26:23 ein und war mit acht Treffern erfolgreichste HSG-Schützin. Dennoch sorgten die Gastgeberinnen über 29:30 und letztmals in der 48. Minute beim 32:31 für den Anschlusstreffer. „Ab da waren wir geduldig, haben die Chancen genutzt, dazu kamen drei, vier Torhüterparaden in Folge und vor allem haben wir uns nicht nervös machen lassen, weil Düsseldorf immer wieder rankam“, freut sich Weinheimer über die Nervenstärke seiner Schützlinge in den letzten acht Minuten. Dabei gelang es ihnen, sich von zwei sukzessive bis auf sieben Tore zum 40:33 abzusetzen, ein Strafwurf der Fortuna nach Abpfiff verkürzte noch zum 40:34-Endstand.
Mit der gezeigten Offensivleistung und weiterer Abwehroptimierungen wollen die St. Leon/Reilingerinnen mit gestärktem Selbstbewusstsein durch den Auswärtserfolg gleich kommenden Sonntag, 24. September, gegen die HSG Gedern/Nidda auch zu Hause die ersten Punkte bejubeln.
Schon in ihrem zweiten Saisonspiel der 3. Liga treten die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen zur weitesten Auswärtsfahrt an – und zwar wieder nach dem 1. FC Köln zu einem aus dem Fußball bekannten Verein, der Fortuna Düsseldorf 1895.
Die vergangenen Runde schlossen die Rheinländerinnen in ihrer Staffel West auf dem siebten Tabellenplatz ab wie auch ihre Gäste in der im Süd-Westen. Bisher haben sie knapp gegen Leihgestern gewonnen und am letzten Wochenende eine deutliche 19:31-Niederlage gegen Mainz-Bretzenheim hinnehmen müssen. Sie werden alles aufbieten wie auch die HSG, der beim 30:36 gegen den 1. FC Köln aufgezeigt wurden, wo noch Defizite bestehen. „Natürlich haben wir an unserer Abwehr gearbeitet und analysiert, wie wir die technischen Fehler vor allem der ersten Spielhälfte minimieren“, ging Trainer Weinheimer die Schwachpunkte in den Trainingseinheiten dieser Woche gezielt an. „Die Fortuna spielt schnell nach vorne, hat eine gewaltige Wurfkraft aus dem Rückraum und stellt eine unangenehme offensive Abwehr“, hat er seinen Akteurinnen auch die Hausaufgaben den Gegner betreffend mitgegeben. Verzichten muss er bei der Auswärtspartie wiederum auf eine Linkshänderin, diesmal Wiebke Heck, dazu ist Cathrin Hofmann noch nicht einsatzbereit und bei den verbleibenden 17 Spielerinnen muss noch eine weitere von der Tribüne zuschauen.
Das HSG-Team braucht jegliche Unterstützung, um die ersten Punkte zu entführen, und ist deshalb froh über jeden Fan, der am frühen Sonntagmorgen um 8 Uhr am Häusl in St. Leon in den Mannschaftsbus steigt und die lange Reise mit antritt.
Zu Hause reichen HSG 30 eigene Treffer nicht zum Sieg
St. Leon/Reilingen zeigt beim Saisonstart schwache Abwehrleistung
Das erste Saisonspiel der Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen gegen die Gäste des 1. FC Köln 01/07 glich einer Hitzeschlacht im Harres, wo sich nach dem Abpfiff beim 30:36 die 32 Grad Außentemperatur geradezu kühl anfühlten. Und eine Abkühlung war auch nötig, denn es war keine Partie für schwache Nerven. Obwohl die Gastgeber nie in Führung lagen, kamen sie immer wieder auf ein Tor oder sogar zum Unentschieden ran, doch die Krux lag definitiv in der starken linken Angriffsseite der Rheinländerinnen und der ebendieser gegenüberstehenden zum Teil konfus wirkenden HSG-Abwehr. „Eigentlich sollten eher die Rechten werfen, meine Spielerinnen haben sich da in der Defensive einfach nicht dran gehalten, was wir zuvor abgesprochen hatten“, ärgert sich Trainer Daniel Weinheimer über das dann doch zu hoch ausgefallene Ergebnis, denn „30 eigene Treffer, davon alleine 20 in der zweiten Halbzeit“, sollten eigentlich zum Sieg reichen.
Im ersten Spielviertel, in dem die Gastgeberinnen mit einer effektiven, ungewöhnlich offensiv ausgelegten 5:1-Abwehr mit Nicola Baumann auf der Eins, die auch laut Weinheimer einen „super Job machte“, agierten, lag es beim Spielstand von 6:6 dann eher am Angriff. Denn alleine zehn technische Fehler bis zum Pausenpfiff brachten den Gegner immer öfter in Ballbesitz und zur Viertoreführung von 10:14.
Das zweite 20:22-Halbzeitergebnis war einfach ein Schützenfest, bei dem vor allem die Kölnerinnen jeden Angriff erfolgreich abschlossen. Beim 16:17 durch Jana Pahl in der 36. Minute war alles noch offen, doch drei aufeinanderfolgende Siebenmeter der Rheinländerinnen und ein weiteres Tor ohne HSG-Gegentreffer führte zum Fünftorerückstand von 16:21 in Minute 40. Bemerkenswert dabei, dass sowohl die Strafschützin der Gäste, Maria Kottmann (7) als auch Annika Rimpf (6) makellos verwandelten. Auch wenn anschließend die mit sechs Feldtoren erfolgreichste Torschützin, Paula Lederer, in gerade mal sieben Minuten noch viermal erfolgreich selbst aus dem Rückraum abzog und Kreisläuferin Lena Nussbaumer sowie Linksaußen Lena Peribonio mit Assists versorgte, reichte es nur zum Verkürzen auf drei zum 24:27. Da keimte zwar bei den zahlreichen Zuschauer noch mal Hoffnung auf, aber die löchrige Abwehr erlaubte den Kölnerinnen schließlich bei jedem Angriff zum Erfolg zu kommen und zum Endstand von 36:30 davonzuziehen.
Gar kein Vorwurf kann dabei dem Torhütergespann Clara Bohneberg und Melina Friedrich gelten, denn sie sahen sich meist vor komplett freien Gegenspielerinnen, hatten trotzdem eine Quote von 30 Prozent und gerade Bohneberg hielt in der heißen Phase spektakulär Sichere, die von der Bank frenetisch gefeiert wurden. „36 Tore zu Hause zu bekommen, ist definitiv viel zu viel, wir waren in der Abwehr in keiner Phase konsequent und das wurde sofort vom Gegner bestraft. Dazu hatte dieser das Glück deutlich öfter auf seiner Seite, denn unsere Pfostentreffer gingen im Gegensatz zu denen des 1. FC nicht ins Tor, sondern vorbei. Dennoch müssen wir den Kopf nicht hängen lassen, auf dieser Leistung können wir aufbauen“, ist sich die Keeperin mit dem Coach einig. Dem sind die Aufgaben für diese Woche klar und er hofft, dass sich dann keine andere Baustelle auftut, den nächsten Sonntag geht es auswärts wieder gegen Rheinländer und zwar gegen Fortuna Düsseldorf.
St. Leon/Reilingen debütiert gegen die Handballerinnen der Kölner „Geißböcke“
Kreisläuferin Nicola Baumann vertraut auf HSG-Teamgeist
Beim ihrem ersten Drittligaspiel der Saison 23/24 empfangen die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen am Sonntag, 10. September, um 16.30 Uhr zu Hause im Harres den 1. FC Köln 01/07. Das Team fiebert dem Start entgegen nach der anstrengenden Vorbereitung, die ihm Trainer Daniel Weinheimer unterzogen hat – und auch er ist bestens präpariert und freut sich, dass es endlich losgeht: „Wir müssen durchweg hellwach sein und unsere technischen Fehler gering halten, denn die Kölnerinnen sind ein schon lange super eingespieltes Team, die das sofort in ihrem schnellen Angriffsspiel ausnutzen würden. Sie sind auf allen Positionen gefährlich und oft auch über den Kreis erfolgreich.“ Erfreulicherweise stehen ihm bis auf die Langzeitverletzte Cathrin Hofmann und die verreiste Madeleine Hornstein alle Spielerinnen zu Verfügung. Das bedeutet sogar, dass bei seinem 19er-Kader eine Akteurin aussetzen muss, da nur 16 auf dem Spielberichtsbogen Platz haben.
Auch Kreisläuferin Nicola Baumann blickt optimistisch auf die Saisonpremiere: „Gegen die erfahrenen und sicher körperlich überlegenen Kölnerinnen haben wir uns vorgenommen, mit einer aggressiven Abwehr und geschlossener Teamarbeit motiviert zu starten, dann haben wir gute Chancen.“ Mit der 27-jährigen Leutershausnerin, die 2020 vom TSV Birkenau, wo sie schon in der Jugend-Bundesliga agierte und in die 3. Liga aufgestiegen ist, zur HSG wechselte, haben wir in der Fortsetzung unserer Heimspiel-Interviewreihe gesprochen:
Was macht eine gute Kreisläuferin aus, was reizt Dich an dieser Position und warum ist sie so besonders?
Natürlich sind Durchsetzungsvermögen und Fangsicherheit fundamental, aber das Herausfordernde ist, dass Du immer hochkonzentriert und voller Spannung, dazu noch ständig anspielbar sein musst – und das bei ständigem Körperkontakt. Genauso wichtig ist zudem, beim Gegner für Unruhe zu sorgen, durch Sperren Laufwege für die Mitspielerinnen zu schaffen sowie durch Absetzen und Freilaufen für eigene Torgefahr zu sorgen.
Ihr hattet sieben Neuzugänge, davon Hannah Merten als zusätzliche Kreisläuferin, sodass Ihr künftig ein Dreierteam mit Dir und Lena Nussbaumer seid, war das problematisch?
Alle Neuen sind voll integriert und es herrscht nach wie vor auf und neben dem Spielfeld ein toller Zusammenhalt. Jetzt schon ist klar, dass alle meine Mannschaftskameradinnen bei unserer Saisonabschlussfahrt mit an Bord sein werden, das spricht absolut für unseren Teamgeist.
Natürlich herrscht bei unserer Dreierkombi am Kreis ein gesunder Konkurrenzkampf, aber da wir so verschiedene Spielertypen mit individuellen Stärken sind, ergänzen und verstehen wir uns eher in einem Miteinander, in dem jeder jedem Erfolg gönnt.
Glaubst Du daran, dass Ihr den Klassenerhalt wieder schafft und warum?
Wir sind ein junges und dynamisches Team mit einer vollen Bank, jeder kann auf seiner Position für Torgefahr sorgen, wir sind für unsere Gegner schwer berechenbar und somit bin ich mir sicher, dass wir unsere Chancen nutzen werden und den Klassenerhalt erneut schaffen. Wir haben zwar keine Spielerinnen, die eine Partie alleine entscheiden können, aber wir sind als gesamte Mannschaft stark, durch unsere Fitness bestimmt dem einen oder anderen Gegner überlegen, was gerade in der Crunchtime entscheidend sein kann. Wenn wir uns auf unsere Stärken konzentrieren, einen guten Tag erwischen und als Team agieren, können wir jeden Ligagegner schlagen und hoffentlich auch gleich am Sonntag einen Heimsieg einfahren.
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Nicola Baumann
HSG St. Leon/Reilingen – 1. FC Köln 01/07, Sonntag, 10. September, 16.30 Uhr, Harres
HSG startet optimistisch gegen rheinische Konkurrenz aus Köln und Düsseldorf
St. Leon/Reilingen hat sieben Neuzugänge in 19er-Kader integriert
“Auch wenn das ausgegebene Saisonziel nur der Klassenerhalt sein kann, ist meine Mannschaft an einem guten Tag in der Lage, jeden der kommenden Gegner zu schlagen“, traut Daniel Weinheimer seinen Handballerinnen viel zu vor dem Start in die Drittlagasaison der Staffel Süd/West 2023/24.
Denn nach einem Fehlstart mit fünf Niederlagen in Folge wie letzte Runde, nach denen er das Team übernahm und von da an erfolgreich coachte, hatte er nicht nur mit Verletzungen zu kämpfen, sondern musste vor allem psychische Schwerstarbeit leisten, um die Moral zu stärken und den Kampfgeist und Spaß wieder zurückzuholen, um schließlich mit dem siebten Tabellenplatz den Klassenerhalt ohne Relegation zu sichern. „Wir wollen von Beginn an gut in die Runde starten, um möglichst befreit weg von den Abstiegsrängen agieren zu können“, strebt er frühzeitig einen jener sieben Ränge an, da in dem Feld aus zwölf Mannschaften wieder vier direkt absteigen werden und der Achte in die Relegation muss. „Aufgrund der Reduzierung der Mannschaftszahl von 48 auf 36, wird es einen erhöhten Abstieg in die Oberligabereiche zur Saison 2024/25 geben“, ist der Modus für alle vier deutschlandweiten Staffeln – Nord/Ost, Nord/West, Süd, Süd/West – in den Durchführungsbestimmungen nachzulesen.
Die letzte Staffelreduzierung hatte zudem den negativen Effekt, dass sich die HSG nicht mehr komfortabel geografisch in der Mitte der anzufahrenden Gegner befindet, sondern diesmal ganz am südlichen Zipfel, sodass die Reise mehrmals rund 300 Kilometer ins Bergische und Rheinland nach Köln, Düsseldorf, Leverkusen oder Solingen geht. Aber auch Marpingen und Gedern sind mit knapp 200 Kilometer alles andere als ein Derby. Als solches kann höchstens der nächstgelegen Kontrahent in Bensheim und eventuell noch die beiden Mainzer Clubs oder Rodgau gesehen werden.
Doch Weinheimer freut sich bereits auf die neuen, noch kaum einzuschätzenden Gegner und tut sich schwer mit der Frage nach einer Prognose: „Die Staffel ist äußerst interessant und spannend, aber auch gefährlich und keineswegs zu unterschätzen. Es ist unglaublich schwierig zu sagen, wer vorne mitspielen wird und auch hinten gibt es kein Team, das als schwach einzustufen ist und somit als Abstiegskandidat gilt.“
Doch er weiß, dass er seine Akteurinnen in einer anstrengenden Saisonvorbereitung so gut wie möglich fit gemacht und auch mental optimistisch und kämpferisch eingestellt hat. „Die Mannschaft hat sich prima zusammengefunden trotz der sieben Neuzugänge, denn sie passen super zu uns und waren deshalb schnell integriert.“ Dennoch war es durch Urlaub, Arbeit und Studium schwierig, denn er habe bei den Vorbereitungsspielen nie alle zur Verfügung gehabt. Dazu ist Rückraumspielerin Melissa Engeln nach einem Mittelfußbruch sowie Cathrin Hofmann nach einem Kreuzbandriss noch nicht ganz auf der Höhe und auch Paula Lederer laboriert seit dem Trainingslager vergangene Woche mit einer Fußverletzung. Ihm und seinem Co-Trainer Alexander Bender wäre es trotzdem lieber, nicht verletztungsbedingt auf Spielerinnen verzichten zu müssen, sondern eher leistungsbedingt die Entscheidung zu treffen, welche 16 Akteurinnen aus dem 19er-Kader auflaufen dürfen. „Es ist gut, dass wir noch etwas Zeit haben und erst am zweiten Spieltag der Liga ins Geschehen eingreifen werden“, ist Weinheimer froh über noch verbleibenden Trainingseinheiten, denn erst am Sonntag, 10. September, wird die HSG zum Saisonauftakt zu Hause den 1. FC Köln erwarten, bevor sie eine Woche später die erste lange Reise zu Fortuna Düsseldorf antritt. Die detaillierten Vorberichte zu den jeweiligen Partien mit Informationen zu den Gegnern und dem Kader wird es in gewohnter Weise direkt vor den anstehenden Spielen geben.
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Infobox:
Trainer: Daniel Weinheimer, Alexander Bender
Tor: Clara Bohneberg, Melina Friedrich, Lea Kappelar
LA: Lena Peribonio, Annika Rimpf, Celina Weschenfelder
RL: Paula Lederer, Samira Schulz
RM: Jana Pahl, Anastasija Klačar, Nicole Weschenfelder
Im Tor, am Kreis und im Rückraum Unterbesetzung entgegengesteuert
Dass es trotz vermeintlich ausreichender Kaderstärke verletzungs-, berufs- und krankheitsbedingt auf der Bank richtig übersichtlich werden kann, haben die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen nicht nur einmal vergangene Saison erlebt. Gerade im Rückraum, im Tor und am Kreis mussten Spielerinnen 60 Minuten durchhalten, da keine Alternativen zur Entlastung mehr zur Verfügung standen, was wiederum die Verletzungsgefahr bei den verbleibenden Akteurinnen durch abnehmende Konzentration und Kondition nach sich zog. Samira Schulz eine schwere Fußverletzung, Paula Lederer nie richtig auskurierte Sehnenentzündungen, langwierige Erkrankung bei Britta Miltner und Sina Golla, Lena Nussbaumer beruflich oft unterwegs und viele kleine Wehwehchen, nicht selten durch Überbelastung bei vielen anderen. Dem wollen die Mannschaftsverantwortlichen kommende Saison unbedingt vorbeugen und konnten entlastende Zugänge vermelden. Drei ehemaligen Spielerinnen – Britta Mitner im Rückraum, Sina Golla im Tor und Hanna Marquardt – stehen sieben Neulinge gegenüber, die den Weg zur HSG gefunden haben und dadurch dem Kader eine beruhigende Stärke verleihen, um etwaige Ausfälle adäquat kompensieren zu können.
Der etablierte zuverlässige Rückhalt im HSG-Kasten in Person von Clara Bohneberg, die sich berufsbedingt von Torwartkollegin Sina Golla verabschieden musste, erhält gleich doppelt Unterstützung. Melina Friedrich wechselt von der HSG Strohgäu ins Keeperteam von St. Leon/Reilingen. Die 27- jährige Möglingerin nimmt gerne die lange Fahrt in Kauf, da sie eine neue Herausforderung sucht, sich persönlich weiterentwickeln möchte und mit ihrer neuen aufgeschlossenen und humorvollen Mannschaft, in die sie sich möglichst schnell integrieren will, die besten Voraussetzungen sieht, eine erfolgreiche Saison zu spielen. Beiden zur Seite stehen wird die Büttelbornerin Lea Kappelar als Torhüter-Küken – mit 19 Jahren die Jüngste im Kasten. Dennoch bringt sie bereits Erfahrungen aus der Jugendbundesliga mit, war nach ihren Anfängen im Heimatverein schon für die HSG Bensheim/Auerbach und die TSG Ketsch im Einsatz. „Ich möchte mich mit dieser coolen und lustigen Truppe auch persönlich weiterentwickeln, meine Fehler abstellen und natürlich verletzungsfrei bleiben“, formuliert sie ihre bisherigen Eindrücke von ihrem neuen Team und ihre Ziele für die kommende Saison.
Zurück zu ihren handballerischen Wurzeln bei der HSG fand die St. Leonerin Hannah Merten, die zuletzt bei der TG 88 Pforzheim am Ball war. Die 25-Jährige, die den direkten Sprung von der Verbands- in die 3. Liga schaffte, wird Lena Nussbaumer und Nicola Baumann am Kreis unterstützen. Sie möchte fester Bestandteil der Mannschaft werden und gemeinsam mit diesem „tollen, ambitionierten Haufen“ die schwere Staffel bestreiten.
Bereits am Ende der vergangenen Saison hat Linksaußen Celina Weschenfelder der TG Pforzheim den Rücken zugekehrt und bei der HSG angeheuert, da sie neue Anreize suchte und den Spaß am Handball wiederfinden wollte. Zudem ist sie überzeugt, dass ihre neue Mannschaft „eine coole Truppe mit viel Potenzial und einem großen Zusammenhalt ist, wobei der Spaß nie zu kurz kommt“. Das attestiert auch Nicole Weschenfelder ihrer neuen „netten, aufgeschlossenen und motivierten Mannschaft“, die sich weiterentwickeln, immer hundert Prozent geben und ihre eigene Leistung steigern möchte. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester hat die 20-Jährige nach etlichen Stationen in Neuthard, Stutensee, Wiesloch, Friesenheim über Pforzheim zu St. Leon/Reilingen gefunden. Sie fühlt sich auf der Mitte am wohlsten und ist eine von drei Zugängen im Rückraum.
Auf der Halbposition heimisch, ebenso mit den Anfängen beim TV Neuthard und zuletzt in Pforzheim ist die gerade der A-Jugend entwachsene 18-jährige Melissa Engeln. Sie war gleich vom HSG-Team mit seiner positiven Art und den aufgeschlossenen, freundlichen und humorvollen Mitspielerinnen überzeugt, dass sie sich hier “persönlich weiterentwickeln, Erfahrung sammeln und gemeinsam mit ihnen Gas geben und auf Punktejagd gehen“ möchte. Sie war 2020 mit ihrem Auswahlteam Deutscher Meister, genau wie acht Jahre zuvor die eben so viel ältere und erfahrene Rückraum-Akteurin Cathrin Hofmann. Sie hat als Roterin ebenso wie Hannah Merten kurze Wege ins Training wie auch noch vergangene Saison zu ihrem bisherigen benachbarten Badenliga-Heimatverein. Es scheint was dran zu sein an der Freundlichkeit und dem Humor des HSG-Teams, was wie alle Neulinge auch sie sehr schätzt. Wenn sie wieder richtig fit ist und verletzungsfrei bleibt, um so mehr Grund für Hofmann und alle Zugänge mit ihrer künftigen HSG-Mannschaft ehrgeizig zu trainieren, in jedem Spiel alles zu geben, um Punkte zu holen und eine gute Saison zu spielen.
Daran wird seit diesem Dienstag, 20. Juni, hart gearbeitet, denn Trainer Daniel hat für seine Schützlinge die Vorbereitung eingeläutet, die bei vier Einheiten pro Woche plus Trainingsspielen sehr schweißtreibend und anstrengend werden dürfte.
Wann und wo Eindrücke bei Freundschaftspartien gesammelt und die Frühform des Teams begutachtet werden kann, wird rechtzeitig angekündigt.
Fortuna Düsseldorf, 1. FC Köln, Bayer 04 Leverkusen, FSC Mainz 05 – jedem Fußballfan geläufig, dennoch handelt es sich hierbei um die namhaften Gegner der Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen in der Staffel Süd/West in der kommenden Saison 2023/24. Bergischer HC, Bensheim/Auerbach und Mainz-Bretzenheim sind vielleicht auch noch Handballaffinen ein Begriff, zudem die letztjährigen Gegner Rodgau Nieder-Roden, Gedern/Nidda oder Marpingen hat der interessierte Leser als Konkurrenten schon mal gehört, aber wo ist denn Leihgestern?
Wir haben die künftigen Aufwärtsfahten in der Karte visualisiert und Bilanz gezogen:
Während vergangene Saison gerade mal knapp über 1000 Buskilometer für die Auswärtsspiele zusammenkamen, sind es jetzt das Doppelte, was natürlich geographisch bedingt und somit finanziell den Vereinsverantwortlichen beim Blick aufs Portemonnaie und der anstehenden Reisekosten die Tränen in die Augen treiben dürfte – hätte sich aber alternativ Richtung Süden nichts gegeben. Durch die Reduktion von fünf auf vier deutschlandweite Staffeln mit jeweils zwölf statt vorher elf Teams war diese Umverteilung zwar sinnvoll und einer ist schließlich immer am Rande, dennoch bedeutet dies auch im Durchschnitt pro Auswärtspartie 70 – also statt rund 115 jetzt 185 – Kilometer mehr. Also Derby dürfte somit nur die Bundesliga-Reserve der HSG Bensheim/Auerbach mit der geringsten und ohne Bus zu bewältigenden Entfernung von 50 Kilometern durchgehen. Die weitesten Strecken müssen nach Düsseldorf und Wuppertal/Solingen zum Bergischen HC zurückgelegt werden.
„Wir haben schon gerätselt, welcher der beiden Staffeln wir zugeordnet werden. Es konnte nur der nördliche Zipfel der Süd- oder wie jetzt offiziell der südlichste der Süd/West-Staffel sein“, muss das Trainer Daniel Weinheimer so hinnehmen, auch wenn ihm die andere Alternative lieber gewesen wäre. „Klar, uns sind ein paar Vereine bekannt von letzter Saison, aber der Großteil ist neu. Ich suche mir jetzt von allen, die ich nicht einschätzen kann und gar nicht kenne, Videomaterial, aber natürlich hat sich da dann durch Zu- und Abgänge auch viel verändert, wie beispielsweise etliche von Absteiger Eddersheim in Mainz angeheuert haben“, wird sich der HSG-Coach in gewohnter Manier, so weit schon möglich, akribisch vorbereiten.
Weinheimer wird seine Schützlinge im der Vorbereitung ordentlich trimmen, Schludern wird nicht drin sein, denn das Ziel kann – wie erfolgreich in der vergangenen Saison gezeigt – nur der Klassenerhalt sein.
Zum letzten Spiel der Saison 22/23 musste unsere 2. Damenmannschaft zur TSG Wiesloch. Den Wieslocherinnen war vor dem Spiel die Vizemeisterschaft sicher und bei unseren Damen ging es nur noch um Platz 3 oder 4. Trotzdem schienen beide Mannschaften in den ersten Spielminuten recht aufgeregt, was sich an den vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten zeigten. So sahen die vielen Zuschauer erst nach fast 5 Minuten das erste Tor. Auch die weiteren Minuten waren auf einer Höhe und eher torarm, sodass nach 12 Minuten erst 4:3 für die Heimmannschaft danach. Danach fanden beide Angriffsreihen immer häufiger Mittel, um die die Abwehrreihen zu überwinden, sodass unsere Damen zur Halbzeit einem 2-Tore Rückstand hinterliefen (14:16). In der zweiten ein ähnliches Bild sowohl unsere HSG Wölfe als auch die Gegnerinnen wollten die letzten beiden Punkte der Saison für sich holen. Unsere Damen konnten zwar in der 37. Minuten zum zweiten Mal im gesamten Spiel in Führung gehen (18:19), doch dann kam ein kleiner Durchhänger bis zur 50. Minuten den Wiesloch ausnutze und mit 4 Toren in Führung ging (23:27). Vor allem war heute Johanna Ruß (11/4) schwer aufzuhalten, die auch mit ihrer Kreisspielerin Hannah Ließ immer wieder gut zusammenspielte. Dies war einer der Gründe wieso Wiesloch heute 11mal an den 7m Punkt durfte. Eine gut aufgelegt Julia Müller in HSG-Tor konnte jedoch vier der Siebenmeter abwehren. Und dank des heutigen Willens und des Kampfgeistes fanden unsere Wölfe nach dem 4-Tore Rückstand wieder zurück ins Spiel und es wurde 3 Minuten vor Spielende nochmals spannend (28:27). Leider vergebens, denn am Ende musste man sich 28:30 geschlagen geben.
Am Ende beenden unsere HSG Wölfe ihre erste Saison in der Badenliga auf einem ansehnlichen 4. Platz. Vielen Dank nochmal an alle Fans, die die HSG Wölfe die Saison unterstützt haben.
Es spielten: Julia Müller im Tor, Lena Strifler (11/3), Linda Gottselig (1), Emily Ziegler, Julia Jünger, Anika Jünger (4), Jana Gierse, Kristina Auer (4), Mia Kölmel, Katrin Pfisterer (2), Lena Magnus (5), Beke Alberring (1/1)
Volle Torschützenliste beim letzten Spiel in Mainz
Die letzte Busfahrt der Saison zum finalen Spiel am Sonntagnachmittag beim 1.FSV Mainz 05 II genossen die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen, auch wenn sie bei der unbedeutenden 25:33 (12:17)-Niederlage beim Tabellenvierten keine Punkte mitnahmen. Denn es stand bereits vor der Partie fest, dass der Verbleib in der 3. Liga gesichert ist und die Mannschaft punktgleich mit dem Sechsten sowie 16:24 Punkten auf dem siebten Rang landet. Diese Begegnung war für Sina Golla und Britta Miltner, die schon vergangenes Wochenende beim Heimspiel in Reilingen verabschiedet wurden, die letzte und folgerichtig hieß die Devise demnach für die Spielerinnen und Coach Daniel Weinheimer, noch ein letztes Mal die Gemeinschaft auf und neben dem Spielfeld in den Vordergrund zu stellen und ein „Hoch auf das tolle Team“ zu feiern. Denn die Runde 22/23 lief alles andere als einfach, startete mit fünf Niederlagen in Folge und erst nach dem Trainerwechsel kämpfte sich HSG in oft schweren und engen Spielen sukzessive ins Mittelfeld. „Alle, die von Beginn an dabei waren, haben sich heute in die Torschützenliste eingetragen, alle haben Spielzeit bekommen, das Ergebnis war heute zweitrangig“, , freut sich Weinheimer über das „Happy End“, seine letzte bevorstehende Prüfungshürde für die B-Trainerlizenz, die Pause, aber vor allem schon auf eine weitere Saison mit seinen Schützlingen in der 3. Liga.
Dabei legte die HSG anfangs mit zwei Treffern von Annika Rimpf und Lena Peribonio rasant mit 5:2 vor, wie der HSG-Coach bestätigt: „Wir haben super angefangen, die Abwehr stand und was durchkam, hat unsere Keeperin Sina Golla souverän gehalten.“ Der Mainzer Trainer Jörg Schulze, der seine letzte Partie für die Gastgeber coachte, sah sich dadurch bereits in der neunten Minute zu einer Auszeit gezwungen, um strategische Umstellungen vorzunehmen und sein Team zusätzlich zu Rugile Bartaseviciute und Claire Ramacher mit Julie Jacobs und Anna Weidle im Rückraum neu auszurichten.
Das hat offensichtlich gefruchtet, die Mainzerinnen holten in der 13. Minute zum ersten Mal auf (7:7) und übernahmen ab dem zweiten 9:9-Gleichstand (19.) das Zepter, das sie bis zum Halbzeitstand beim 17:12 und darüber hinaus nicht mehr aus der Hand gaben. Die HSG erlaubte sich einige technische Fehler und Fehlwürfe zu viel, musste nach Wiederanpfiff bei einem Acht-Tore-Rückstand (14:22, 39.) befürchten, abgeschossen zu werden, verkürzten jedoch in der 50. Minute durch Leonie Scholl – erfolgreichste Werferin der Partie- noch mal auf fünf zum 20:25. Doch die Abwehrumstellung der Gäste fruchtete nur bedingt, die Luft war raus, die Saison anstrengend und aufreibend. Deshalb war es keine Schande, dem 1. FSV beim Endstand von 33:25 den verdienten Triumph zu überlassen, der laut Weinheimer „doch vier bis fünf Tore zu hoch ausgefallen ist“ und legten schließlich die letzte Heimreise glücklich und ausgelassen zurück.
„Wir sind so froh, dass wir kommende Saison wieder in der 3. Liga antreten dürfen, bedanken uns herzlich für die tolle Unterstützung unserer Fans und brauchen jetzt auch die wohlverdiente Pause“, ist Spielmacherin und HSG-Vorstandsvorsitzende Jana Pahl glücklich mit dem Rundenabschluss.
St. Leon/Reilingen fährt ohne Druck zum letzten Spiel
Am finalen Spieltag der 3. Liga, Staffel Süd-West gastieren die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen am Sonntagnachmittag beim 1. FSV Mainz 05 II. Diese somit letzte Busfahrt können Trainer Daniel Weinheimer mit seinem Betreuerteam, die Spielerinnen und alle mitfahrenden Fans jetzt richtig genießen. „Wir sind alle erleichtert, dass wir mit dem 21:21-Unentschieden gegen Edderheim vergangenes Wochenende den Klassenerhalt sichergestellt haben. Natürlich werden wir diese letzte Partie trotzdem ehrgeizig angehen und können hoffentlich ohne Druck und die damit einhergehende Nervosität noch mal zeigen, was in uns steckt“, zeigt sich der Coach ungebrochen engagiert und hat sein Team sicher bestens auf den Gegner eingestimmt. Dieser spiele gerne mal mit 7:6 im Angriff und verfüge vor allem mit Anna Weidle und Rugile Bartaseviciute über einen sehr starken Rückraum. „Auf Clara Bohneberg und Nicola Baumann müssen wir am Sonntag verzichten und dazu ist die erste Mainzer Mannschaft aus der 2. Bundesliga spielfrei, da wird sicher so manche in der Reserve Spielanteile bekommen“, prognostiziert der HSG-Trainer, dass es einmal mehr auf eine sichere, flexible Abwehr und schnelle Anfriffsaktionen mit guter Trefferquote ankommen wird. Die Rheinland-Pfälzerinnen werden alles daran setzen, mit einem Sieg vor Kappelwindeck/Steinbach die Saison auf dem dritten Tabellenplatz abzuschließen. Aber wer weiß, vielleicht gelingt es den Weinheimer-Schützlingen, selbst noch einen Rang gutzumachen und mit der Unterstützung zahlreicher Fans sogar noch auf die sechste Position vorzurücken.
Der Bus startet um 11.30 Uhr am SG-Häusl in St. Leon und die Mannschaft freut sich über möglichst viele Mitreisende, die mit ihr den Saisonabschluss feiert.
1. FSV Mainz 05 II – HSG St. Leon/Reilingen, Sonntag, 2. April, 15 Uhr, Sporthalle Gymnasium Oberstadt, Mainz