An Weihnachten ganz oben: Das Kollektiv stärkt die HSG St. Leon/Reilingen

Aufsteiger führt die Staffel Süd-West nach drei Spielen an / Klassenerhalt als Ziel

Über Weihnachten an der Spitze stehen – für viele Teams ein Etappenziel während der Saison. Doch in der Spielzeit 2020/2021 ist vieles anders. Wir blicken auf die Mannschaften, die über die Festtage ihre Ligen anführen. Heute: Die HSG St. Leon/Reilingen in der Staffel Süd-West.

Euphorie schwingt bei Aufsteigern auf neuem Terrain immer mit. Dass sich die HSG St. Leon/Reilingen im Debütantenjahrin der 3. Liga zu Weihnachten an der Tabellenspitze wiederfindet, überrascht den gesamten Verein. „Als Neuling in der Liga ist das nicht unbedingt unser Plan gewesen“, gesteht Trainer Sascha Kuhn. „Das gute Gefühl nehmen wir aber gerne mit in die hoffentlich nicht allzu lange Pause.“

Hätte man dem Coach den aktuellen Tabellenstand vor der Saison prophezeit, Kuhn hätte denjenigen wohl für verrückt erklärt. „Wir wussten ja überhaupt nicht, wo wir in diesem Teilnehmerfeld stehen. Viele unserer Spielerinnen haben noch nie 3. Liga gespielt, es ist ein riesiges Abenteuer“, beschreibt der Übungsleiter. Entsprechend ist der Klassenerhalt das ausgegebene Ziel des Klubs, der sich in der Drittklassigkeitetablieren will. „Auf dem Weg dorthin nehmen wir aber gerne alles mit, doch es werden auch Gegner kommen, die noch stärker sind“, weiß Kuhn.

Doch bei aller Euphorie: Wie ist der positive Start des Liganeulings zu erklären? Dem 28:18-Heimauftakt gegen die TSG Ketsch II folgte die 25:25-Punkteteilung beim Bundesliga-Unterbau von Bayer 04 Leverkusen, ehe der TV Möglingen mit 34:19 besiegt wurde. Die Stärke der HSG habe sich laut Kuhn schon in der Vorbereitung abgezeichnet: „Wir agieren als geschlossenes Team und haben nicht die eine Ausnahmespielerin im Kader.“ Das ermöglicht dem Coach flüssige Wechsel mit 16 Spielerinnen ohne Einbruch – kann aber Fluch und Segen sein. „Am guten Tag sind wir schwer ausrechenbar, an schlechten Tagen kann aber keine die Kohlen aus dem Feuer holen“, sagt Kuhn.

Das ist zumindest während der Coronavirus-Pandemie auch nicht nötig. In der ansässigen Gemeinde ist Hallentraining aktuell untersagt, also stellt der Trainer seinem Team jede Woche einen individuellen Plan aus, der die Bereiche Athletik, Koordination und Stabilität abdeckt. „Anschließend geht es in die verdiente Weihnachtspause und im Januar schauen wir dann, ob wir vielleicht in Kleingruppen wieder ins Training einsteigen dürfen“, erklärt Kuhn. Doch die Situation hinterlässt auch Spuren: „Es wird mit der Zeit natürlich schwieriger, alle bei Laune zu halten und die Nachfragen häufen sich, wann es wieder losgeht. Aber ich vertraue meinen Mädels im individuellen Training voll und ganz.“

Bis dahin bleibt Kuhn, wie allen anderen auch, nur der Blick in die Glaskugel. „Ich hoffe, dass es bald weitergeht und wir in der Saison 2021/2022 wieder reguläre Bedingungen haben. Und bis dahin hoffe ich, dass alle gesund bleiben“, so Kuhn. Mit der Tabellenführung kann die HSG St. Leon/Reilingen die Lage zumindest sportlich entspannt betrachten.

Anmerkung: Dieser Bericht wurde der HP des DHB entnommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert