3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – TSV Bönnigheim

Durch Tempospiel zum Erfolg 

Tabellenplatz sieben und raus aus den letzten vier Abstiegsrängen, das ist den Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/ Reilingen mit ihrem 30:24 (13:10)-Sieg gegen den TSV Bönnigheim geglückt. “Wie erwartet hat uns der Rückraum des Gegners – vor allem die Mitte und Halblinke – zugesetzt, dadurch ist das Spiel in keine Richtung schnell gekippt”, analysiert Trainer Daniel Weinheimer und die zahlreichen Zuschauer in der heimischen Fritz-Mannherz-Halle hatten am Sonntagnachmittag somit bis zur 48. Minute Spannung pur. 

Mit der anstrengenden, gut eingespielten offensiven 3:2:1-Abwehr der Schwäbinnen, die sie bis zum Ende durchzogen, taten sich die Gastgeber schwer und kamen anfangs nicht aus dem Aufbauspiel zum Erfolg, aber trotzdem zu einer schnellen 4:1-Führung aus Tempogegenstößen, eingenetzt von Lena Peribonio, Jana Pahl und Annika Rimpf, die auch ihren Siebenmeter verwandelte. Doch nach einem gegnerischen Fünf-Tore-Lauf stellte der HSG-Coach in einer Auszeit mit gutem Grund in der 14. Minute von 5:1- auf eine stabile 6:0-Deckungsvariante um, da es dem TSV bis dahin gelang, die Lücken zu nutzen und mit 6:4 in Führung zu gehen. Doch nun erspielten sich die Weinheimer-Schützlinge klare Chancen – sorgten ab dem 9:8 (22.) für die Führung bis zum Ende – dazu stand die Abwehr sicher und sie ließen bis zur Halbzeitpause (13:10) nur noch vier Gegentreffer zu. 

Der Zwei- bis Vier-Tore-Abstand blieb bis zur 48. Minute bestehen, da die HSG es nicht schaffte, den Sack zuzumachen. Durchgehend wurden zahlreiche schön herausgespielte Möglichkeiten und freie Torwürfe nicht verwandelt, “dann kommt wieder der Kopf zum Einsatz, da wird mit vergebenen Chancen gehandert und zu viel nachgedacht, statt sich freizuspielen”, kennt Weinheimer die Ursachen, an denen er nach der Niederlagenserie, die weiterhin  in den Gedanken seiner Akteurinnen steckt,  noch arbeiten muss. Doch in den letzten zehn Minuten forderte offensichtlich die anstrengende offensive Abwehr der Bönnigheimerinnen ihren Tribut, ihre Kräfte ließen nach, Bälle konnten erobert werden, “Clara Bohneberg hielt glänzend und wir kamen durchs schnelle Spiel nach vorne zum Erfolg”, freut sich die fünffache Torschützin Madeleine Laier, die wie Lena Peribonio (5) und Jana Pahl (6) etliche Gegenstöße verwandelte. Was ihr aber auch vor allem wichtig ist: “Das war heute  eine geschlossene Mannschaftsleistung und jede Einzelne hat hat zu unserem gemeinsamen Erfolg beigetragen.”

“Wir haben gewonnen und freuen uns riesig, das Wichtigste sind die zwei Punkte. Wir werden diese Woche wieder gut trainieren”, will Daniel Weinheimer mit seinen Spielerinnen, die offensichtlich auch richtig Spaß am Handball hatten, aus zwei Siegen schon in Wittlich kommenden Samstag gerne eine Serie machen. 

HSG: Bohneberg, Golla, Rimpf (4/2), Baumann (2), Miltner (4), Marquardt, Lederer (2), Peribonio (5), Heck, Pahl (6), Laier (5), Klacar, Scholl, Nussbaumer (2)

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Respekt vor gegnerischem Rückraum

Ähnlich wie den Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen mit 2:10 Punkten erging es mit bisher nur einem Saisonsieg dem kommenden Heimspiel-Gegner, dem TSV Bönnigheim (2:8). Die HSG hat gegen die vier Tabellenersten den Kürzeren gezogen, der TSV, der nach dem Wochenende mit dem Gastgeber die letzten beiden Tabellenränge getauscht hat, gegen die ersten drei. Dazu noch gegen den 1. FSV Mainz 05 II (6.), hat aber gegen Kappelwindeck/Steinbach gepunktet, wo die Schützlinge von Neutrainer Daniel Weinheimer eine deutliche Niederlage einstecken mussten.

Der HSG-Coach hofft, “dass die Mädels nach dem ersten Sieg gegen Pforzheim am Sonntag ihre Nervosität, vor allem in der entscheidenden letzten Spielphase, loswerden und bis zum Abpfiff ihre Leistung abrufen”. Unterschätzen wird er Bönnigheim auf keinen Fall, denn “sie verfügen über einen unglaublich starken Rückraum, der auch aus zweiter Reihe trifft – das wird eine andere, vermutlich schwierigere Aufgabe als gegen die eher schnellen wuseligen Pforzheimerinnen”, hat er seine Akteurinnen sicher bereits im Training auf die Stärken der Gäste aus Schwaben eingestellt. Er hat diesmal bis auf die Langzeitausfälle Samira Schulz und Natasa Halilovic  – auch Anastasija Klacar, die im vergangenen Heimspiel fehlte – alle Spielerinnen zur Verfügung.

In unserer Interviewreihe haben wir diesmal Annika Rimpf befragt. Sie muss nur die Straßenseite wechseln, um in ihre zweite Heimat, die Fritz-Mannherz-Halle, zu kommen. Dort fing die 24-Jährige bereits mit drei Jahren – damals noch bei der TBG Reilingen- an, das Handball-Einmaleins zu lernen. Nach dem Wechsel in der D-Jugend nach Ketsch, weil es daheim für ihren Jahrgang keine weibliche Mannschaft gab, kam sie im ersten A-Jugend-Jahr wieder zurück, da hatte sich ihr Stammverein schon mit St. Leon zur HSG zusammengeschlossen. Sie ist gemeinsam mit Wiebke Heck die Einzige aus der ersten Mannschaft, die hier ihre Wurzeln hat.

Annika, hast Du in Deinem Heimatverein und in Eurer Mannschaft noch weitere  Aufgaben?

Ich trainiere zusätzlich noch die männliche E-Jugend, was mir sehr viel Spaß bereitet. 

In unserem Team hab ich immer das Harz dabei und verwalte unsere Kasse, zusätzlich darf ich auch noch im Mannschaftsrat sein.

Du bist nicht nur Eure zuverlässige Siebenmeter-Schützin, sondern Allrounderin und flexibel einsetzbar. Auf welcher Position spielst Du am liebsten?

Ich fühle mich schon im Rückraum am wohlsten. Dadurch, dass ich aber in den letzten Jahren oft auf Linksaußen aufgelaufen bin, macht mir das mittlerweile  auch viel Spaß. 

Wie hast Du die Niederlagenserie zum Saisonbeginn empfunden, wie erleichtert warst Du nach dem ersten Sieg und wo siehst Du Deine Mannschaft?

Wir haben ja in den letzten Jahren gezeigt, was wir draufhaben, konnten das aber jetzt irgendwie nicht auf die Platte bringen. Das Spiel gegen Pforzheim war noch nicht wirklich gut, dennoch war ich sehr erleichtert, dass wir endlich gewonnen und zwei Punkte eingefahren haben. Das soll nur der Anfang gewesen sein, daran müssen wir am Sonntag gegen Bönnigheim anknüpfen, den Schwung mitnehmen und wieder punkten. Ich glaube auf jeden Fall an den Klassenerhalt, denn unsere Mannschaft hat die Qualität. Wir müssen uns jetzt von Spiel zu Spiel verbessern und zur alten Form zurückfinden, dann schaffen wir das auch. 

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Bohneberg und Abwehr als Erfolgsfaktoren

Der sprichwörtliche Bock war umgestoßen und der Jubel riesig bei den Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen nach dem 21:18 (9:8)-Sieg gegen die TG 88 Pforzheim. Die Erleichterung über die ersten Punkte der Saison war nicht nur bei den zahlreichen Zuschauern in der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle regelrecht greifbar, sondern stand allen Mannschaftsverantwortlichen, die den Trainerwechsel von Armin Merz zu dem bisherigen und bleibenden 1b-Trainer Daniel Weinheimer Anfang der Woche mitgetragen haben, förmlich ins Gesicht geschrieben. Und dessen akribische Vorbereitung auf den Gegner hat sich umgehend ausgezahlt: “Wenn man die Pforzheimer nicht von Anfang an in der Defensive in den Griff bekommt, spielen die sich in einen Rausch, der dann fast unmöglich zu stoppen ist, dazu noch ihre 7:6-Angriffsvariante, die nahezu immer zum Erfolg führt”, wusste Weinheimer um die Gefahren und ließ seine Schützlinge die ersten drei Trainingstage mit ihm Abwehrvarianten ackern – bei nur 18 Gegentoren mit Recht und Erfolg.

Das erste Viertel war beiderseits geprägt von Nervosität und aufopferungsvoller Defensivarbeit, lediglich die Pforzheimer Rückraumspielerin Maike Fetzner, die die ersten vier Gegentreffer bis zum 2:4 (10.) im Alleingang erledigte, fand Lücken, musste aber dann wegen Kreislaufproblemen pausieren und kam lediglich noch auf Rechtsaußen zum Einsatz. 

Auch als der HSG-Coach von einer kräftezehrenden offensiven auf eine 6:0-Abwehr umstellte, funktionierte die Defensive ungebrochen, aber im Angriff ließen seine Akteurinnen nach erarbeiteten Möglichkeiten und tollen Anspielen klare Chancen liegen und freie Würfe flogen am Tor vorbei. Nach der ersten Führung zum 6:5 in der 22. Minute durch Madeleine Laier (4) – mit Annika Rimpf (7/3) beste Torschützin aus dem Spiel – setzte sich die HSG deshalb nicht ab. Die Partie blieb über die Halbzeit (9:8) hinaus bis zur 37. Minute offen (11:10). Nach wie vor haperte es im Angriff, lange Pässe zu Tempogegenstößen kamen nicht an, beim Aufbau wurde übereilt agiert und nicht durchgespielt sowie aussichtslos in Einzelaktionen im Eins-gegen-eins angerannt. Ein schließlich geglückter Drei-Tore Lauf zum 14:10  (40.) schmolz schnell auf 16:14 (50.). “Da fängt das Kopfkino wieder an, die Unsicherheit nach so einer Serie von Niederlagen und dann noch der Trainerwechsel. Das habe ich nicht anders erwartet, sie wollten diese zwei Punkte unbedingt, waren deshalb übermotiviert, da kommt es zu Fehlern und Fehlwürfen”, analysiert Weinheimer, warum nicht vor der entscheidenden Endphase der Sack zugemacht wurde. Aber seine Auszeit und anschließende Umstellungen brachten Konzept und Ruhe zurück, vor allem aber weitere vier Tore in Folge (21:16) und somit den sicheren Sieg zum Endstand von 21:18.

Dass es kein schönes und zudem torarmes Spiel war, ist allen Beteiligten aber im Angesicht der ersten beiden Punkte völlig egal, auch Pforzheim fand nicht mehr ins Spiel und stand in der Fehlerquote mindestens genauso hoch im Kurs. Aber vor allen eine durfte sich besonders feiern lassen – Torfrau Clara Bohneberg hatte einen Sahnetag. Sie hielt weit mehr, als nur zu halten war, denn sogar zwei der vier Gäste-Siebenmeter wurden ihre sichere Beute.

“Dieser Sieg war so wichtig für uns und unsere Abwehr hat hervorragende  konsequente  Arbeit geleistet, hat in beiden Varianten Torchancen verhindert oder entschärft. Ich hoffe, dass wir auf dieser Defensivleistung aufbauen können, die technischen Fehler und Fehlwürfe nach gut herausgespielten Chancen künftig minimieren”, freut sie sich über ihren Erfolg und vor allem mit ihren Mannschaftskolleginnen sowie ihrem neuen Trainer Daniel Weinheimer: “Meine Spielerinnen haben diese Woche super trainiert und nur 18 Gegentore waren überragend. Natürlich muss man in so einem Spiel 28 eigene reinmachen, aber sie haben toll gekämpft und wichtig sind die zwei Punkte, um künftig den Kopf freizubekommen”, ist der HSG-Coach neben der Freude schon bei den bevorstehenden Spielen und der vermutlich in den nächsten Trainings zu beackernden Offensivbaustelle.

Nachdem jetzt, infolge des ersten Sieges die “Rote Laterne” an den kommenden  Gegner, den TSV Bönnigheim, abgegeben wurde, ist natürlich das Ziel, sich schon nächsten Sonntagwieder vor heimischem  Publikum weiter aus dem Tabellenkeller hochzuarbeiten.

HSG: Bohneberg, Golla, Rimpf (7/3), Baumann,  Miltner (2), Marquardt, Brecht, Lederer (2), Peribonio, Heck, Pahl (3), Laier (4), Scholl (2), Nussbaumer (1)

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3. Liga Damen: Co-Trainer gesucht.

“Ich habe hier ein super funktionierendes Team, das ich auf keinen Fall aufgeben möchte. Dennoch liegt es mir am Herzen, dass auch das Drittliga-Team wieder Erfolg und Spaß am Handball hat. Ich werde alles tun, um sie aus dem Tabellenkeller rauszuholen. In dieser Mannschaft steckt viel mehr Potenzial, als sie bisher gezeigt haben”, freut sich der gebürtige Pfälzer auf die neue Aufgabe. Selbstverständlich habe er das erst mit seiner Familie, die hinter ihm stehe, im Vorfeld abklären müssen, denn er wird in November zusätzlich noch seine B-Trainerlizenz absolvieren und mit zwei Teams einen vollen Terminkalender haben. Direkte Spielüberschneidungen gibt es nur am kommenden Sonntag, wo er bereits gegen Pforzheim seine neuen Schützlinge coachen wird.

Die einzige offene Baustelle ist jetzt noch die Suche nach einem unbedingt notwendigen Co-Trainer, der gemeinsam mit dem doppelt belasteten HSG-Coach die bevorstehenden Aufgaben teilen soll.

Weinheimer übernimmt auch Drittliga-Team

Bereits am Sonntag gegen die TG Pforzheim auf der Bank

Nach nur fünf Spieltagen trennen sich die Wege von den Drittliga-Handballlerinnen der HSG St. Leon/Reilingen und ihrem Trainer Armin Merz in beiderseitigem Einvernehmen. Mit einem Konto von 0:10 Punkten und letztem Tabellenplatz ist die Situation jedoch zu relativieren, denn die Mannschaft hat zwei Spiele mit nur einem Tor verloren und ist bei Titelanwärter Freiburg bis zum letzten Spieldrittel auf Augenhöhe angetreten – sie hat also durchaus das Niveau und ihre Daseinsberechtigung in der 3. Liga. Dennoch schienen Merz und die HSG nicht mehr dieselbe Sprache gesprochen zu haben  und eine Trennung war von beiden Seiten unumgänglich, wie die HSG-Vorstandsvorsitzenden mitteilten.
Doch schon am Sonntag gegen die TG 88Pforzheim heißt es, weiter auf Punktejagd zu gehen und mit dem Coach der 1b-Badenliga-Mannschaft, Daniel Weinheimer, wurde schnell der Wunsch-Nachfolger auf der Trainerbank gefunden, der schon am Dienstag mit seinem neuen Team die Vorbereitung aufs nächste Spiel aufgenommen hat. 

Der 39-jährige Familienvater aus Kirchardt begann seine Trainerkarriere in der Jugend von Sinsheim/Steinsfurt, bevor er die Dielheimer Verbandsliga-Handballerinnen übernahm. Die nächste Station war drei Jahre lang der TSV Rot, wo er die Badenliga-Spielerinnen coachte. In Ketsch schnupperte er bei den Juniorbären vergangene Saison bereits Drittligaluft und wechselte anschließend zur zweiten Mannschaft der HSG St. Leon/Reilingen, die in die Badenliga aufgestiegen ist.

“Ich habe hier ein super funktionierendes Team, das ich auf keinen Fall aufgeben möchte. Dennoch liegt es mir am Herzen, dass auch das Drittliga-Team wieder Erfolg und Spaß am Handball hat. Ich werde alles tun, um sie aus dem Tabellenkeller rauszuholen. In dieser Mannschaft steckt viel mehr Potenzial, als sie bisher gezeigt haben”, freut sich der gebürtige Pfälzer auf die neue Aufgabe. Selbstverständlich habe er das erst mit seiner Familie, die hinter ihm stehe, im Vorfeld abklären müssen, denn er wird in November zusätzlich noch seine B-Trainerlizenz absolvieren und mit zwei Teams einen vollen Terminkalender haben. Direkte Spielüberschneidungen gibt es nur am kommenden Sonntag, wo er bereits gegen Pforzheim seine neuen Schützlinge coachen wird.

“Mir stehen bis auf die Langzeitausfälle alle 15 Spielerinnen zur Verfügung und wir werden vor hoffentlich voller heimischer Halle alles geben, um gegen das junge kämpferische Team aus Pforzheim, das einen gut eingespielten Tempohandball zeigt, die ersten Punkte einzufahren”, ist Weinheimer bereits bestens vorbereitet.

Die einzige offene Baustelle ist jetzt noch die Suche nach einem unbedingt notwendigen Co-Trainer, der gemeinsam mit dem doppelt belasteten HSG-Coach die bevorstehenden Aufgaben teilen soll.

HSG St. Leon/Reilingen -TG 88 Pforzheim, Sonntag, 16. Oktober, 16 Uhr, Fritz-Mannherz-Halle, Reilingen 

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Qualität passt – Quantität fehlt

Die HSG St. Leon/Reilingen fuhr am Samstag mit nur zwei Auswechselspielerinnen zum ungeschlagenen Titelanwärter der 3. Handball-Liga, der HSG Freiburg. Das Ergebnis von 28:19 (12:12) kam aufgrund des Kräfteverschleißes aber erst im letzten Spieldrittel in dieser Deutlichkeit zustande.

Bis zur 41. Minute war es eine Partie auf Augenhöhe. Die Breisgauerinnen legten immer einen, selten zwei Treffer, vor und die Gäste zogen über 3:3 (8.), 8:8 (18.) bis zum Halbzeitstand von 12:12 nach. Dies setzten sie in der zweiten Spielhälfte über 14:14 (34.) sowie 16:16 (39.) fort und gestalteten das Spiel bis zum 17:18 in der 41. Minute spannend und offen. Sie zeigten im Angriff vielfältige Kombinationen, bei denen alle Positionen beteiligt waren und verwandelten auch Freiwurfstandards. In der Abwehr arbeiteten sie konzentriert, halfen sich gegenseitig aus und somit war es auch Torfrau Clara Bohneberg möglich, etliche Torwürfe abzuwehren. Die mitgereisten Zuschauer aus St. Leon/Reilingen und die Fans am Livestream witterten schon eine kleine Sensation, als von jetzt auf gleich der Einbruch kam. Die Freiburgerinnen legten einen Sech-Tore-Lauf hin, während der HSG erst elf Minuten später ein weiterer Treffer zum 18:24 durch Jana Pahl – beste Schützin mit acht Toren – gelang. Ein weiterer Drei-Tore-Lauf der Gastgeber besiegelte das Schicksal und den demoralisierten Gästen waren in den finalen 19 Minuten lediglich zwei Torerfolge geglückt zum Endstand von 28:19 geglückt.

Mit seiner sehr übersichtlichen Bank sieht Trainer Armin Merz auch die Schwäche beim Mangel an Alternativen: “Auf diesem Niveau mit hohem Tempo und mit nur zwei Feldspielerinnen zum Wechseln konnten wir nicht mithalten. Nach 40 Minuten war der Kräfteverschleiss nicht kompensierbar und dann lässt in gleichem Maß die Konzentration nach.”

40 Minuten zeigten seine Schützlinge, dass die Qualität der abgerufenen Leistung passt und sie jedem Gegner gewachsen sind  – durch die zahlreichen Ausfälle fehlt aber eindeutig die Quantität im Kader, ohne die das Niveau über 60 Minuten nicht durchzuhalten ist. Das Ergebnis war etwas zu deutlich und die Punkte gegen die klar favorisierten Freiburgerinnen waren auch nicht eingeplant – nun heißt es, Kräfte zu sammeln, um nächste Woche zu Hause gegen Pforzheim 60 Minuten die geforderte Leistung abzuliefern.

HSG: Bohneberg, Golla, Rimpf (3/1), Baumann, Miltner, Marquardt, Brecht (1), Lederer (3), Pahl (8), Scholl (3), Nussbaumer (1)

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“Wir hätten gewinnen müssen und können”

Wieder nichts Zählbares haben die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen nach dem Heimspiel am Samstag gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden vorzuweisen. Bereits zum zweiten Mal verlieren sie denkbar knapp mit einem Tor, dieses Mal zu Hause mit 20:21 (11:9).

“Das war ein Muss-Spiel, wir hätten gewinnen müssen und auch gewinnen können”, bringt es Kreisläuferin Lena Elisabeth Nussbaumer auf den Punkt und macht aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl wie auch Trainer Armin Merz: “Die Mannschaft hat gekämpft, aber es hat am Ende leider wieder nicht gereicht, weil uns die Kraft und damit auch die Konzentration ausging – wenigstens ein Unentschieden hätten wir verdient.”

Es war ein bis zum Ende offenes und spannendes Spiel, aber auch sehr torarm und von Fehlversuchen geprägt, da etliche Bälle an den Toren vorbeiflogen oder Beute der Keeperinnen wurden. Beim Stand von 4:4 in der 11. Minute wurde bis zur 18. kein einziger Treffer erzielt, da bei der HSG zudem etliche Anspiele beim Tempogegenstoß oder an den Kreis erst gar nicht ankamen und die Hessinnen auch nur Fehlwürfe  aufs Tor brachten. Die Abwehr bekam in dieser Phase die Kreisläuferin der Gäste, Katharina Keller, nicht in den Griff, die aber in der zweiten Spielhälfte wegen Kreislaufproblemen ausschied. 

Dennoch sah es beim Halbzeitstand von 11:9, der in der 36. Minute sogar zu einer Drei-Tore-Führung (13:10) ausgebaut wurde, noch nach dem ersten Erfolg aus. Selbst beim 19:19-Ausgleich sechs Minuten vor Abpfiff durch Jana Pahl (7), beste Torschützin zusammen mit Leonie Scholl (6), schwand die Hoffnung bei den Zuschauern noch nicht, die ihr Team lautstark anfeuerten.

“Wir haben in der Endphase klare Torchancen vergeben”, sieht Merz die Ursache und lobte zwar die kämpferische Leistung, die aber in dieser Phase nicht genügte. Die Abstimmung und das Aushelfen in der Abwehr funktionierte nicht ausreichend, obwohl der Gegner fast immer ins Zeitspiel gezwungen werden konnte. Im Angriff fehlte der Überblick, um beispielsweise häufig komplett  freistehende Außen erfolgreich in Szene zu setzen statt verzweifelter Einzelversuche, allein durch die gegnerische Abwehr zu kommen, was in der Endphase durchweg scheiterte. Die letzten drei Minuten beim 19:21 hätten ansonsten vielleicht zumindest zu einem Unentschieden gereicht statt nur zum unglücklichen 20:21-Enstand. 

Um die Schwäche in Drucksituationen, da hier die Struktur fehle, um einen Überblick zu behalten, weiß auch Nussbaumer: “Wir brauchen ein klares System unter Stress in den letzten Spielminuten, damit wir genau wissen, wie wir bei einem Unentschieden agieren sollen. Wir müssen in Zukunft aufhören, Einzelaktionen zu setzen, weil wir nur als Team gewinnen können.”

Das wird nächste Woche beim Favoriten in Freiburg nicht einfacher und der HSG-Coach hofft, dass seine genesenen Akteurinnen bis dahin wieder voll bei Kräften sind. 

HSG: Rimpf (3), Miltner, Brecht, Lederer, Heck (2), Pahl (7), Bohneberg, Laier, Klacar, Scholl (6), Nussbaumer 

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Vorbericht 3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – HSG Rodgau Nieder-Roden

Sieg gefordert  gegen  Baggerseepiratinnen 
Ein Heimsieg am Samstag, 1. Oktober, gegen die Baggerseepiratinnen der HSG Rodgau Nieder-Roden würde nicht nur der Moral der Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen. guttun. Denn sie rangieren derzeit mit 0:6 Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Eine Schande ist es dennoch nicht, denn zwei der bisherigen Gegner befinden sich derzeit ungeschlagen an der Tabellenspitze und dürfen sicher zu den Titelanwärtern gezählt werden.Umso wichtiger wäre es, gegen die Hessinnen aus Rodgau, die gerade so den Klassenerhalt geschafft haben und mit 2:2 Zählern ein ausgeglichenes Konto aufweisen, zu punkten, um dem Ziel Klassenerhalt näher zu kommen. Außer den Langzeitausfällen Samira Schulz und Natasa Halilovic hat Trainer Armin Merz wieder alle seine Schützlinge dabei, wenn zum Teil auch etwas angeschlagen. “Wir treffen hier auf einen sehr kämpferischen Gegner mit einem starken Rückraum, aber wir müssen alles geben und endlich siegen”, hofft der HSG-Coach wie die gesamte Mannschaft auf  die Unterstützung von zahlreichen Zuschauern am Samstag um 18 Uhr in der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle.
In unserer kleinen Serie, um alle Mannschaftsmitglieder kurz zu vorzustellen, haben wir dieses Mal Athletik- und Co-Trainerin Inge Komke-Hurst drei Fragen gestellt. Sie hat als Aktive und Trainerin jahrzehntelange Erfahrung in der Leichtathletik, aber durch ihren Mann und ihre drei Kinder – Tochter Isabell läuft für die Flames in der 1. Bundesliga auf – ebenso viel Handballluft geschnuppert. Sie kam dem Ruf von Trainer Armin Merz, dem eine Partnerin an seiner Seite für eine weibliche Mannschaft sehr wichtig ist, nach und ist dieser Saison zum Team gestoßen.

Wie wurdest Du aufgenommen und wie fühlst Du Dich im Team?

Armin kenne ich schon ganz lange und durch die unterschiedlichen Jahrgänge meiner Kinder fast die ganze Mannschaft. Sie haben mich alle so herzlich willkommen geheißen, sind begierig dazuzulernen und an sich zu arbeiten. Sie sind mir bereits ans Herz gewachsen und ich fühle mich sehr wohl.

Ballsportler haben oft Defizite und aufgrund der einseitigen Belastung Probleme. Wo siehst Du Deine Aufgaben?

Ja, athletisch und koordinativ ist da sehr viel aufzuarbeiten und kann einiges verbessert werden. In der Vorbereitung waren das ganze Einheiten und jetzt im Training stehen uns immer 20 Minuten zur Verfügung, in denen wir gemeinsam an Defiziten arbeiten, richtige Bewegungsabläufe beispielsweise bei Sprints und handballtypischen Situationen zu verinnerlichen oder Stabilisationsübungen, um Körperspannung aufzubauen und auch das Verletzungsrisiko zu minimieren.

Kannst Du darüber hinaus individuell oder taktisch unterstützen?

Ich sehe die Probleme, die einzelne Spielerinnen haben, sie kommen ja auch zu mir, dann besprechen wir, woran es liegt und arbeiten auch individuell an der ganzkörperlichen Athletik und Bewegungsabläufen zusätzlich zum Mannschaftstraining. Taktik ist zwar Armins Aufgabe, aber wir sind hier fast durchweg auf einer Wellenlänge.
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3. Liga Frauen SG Kappelwindeck/Steinbach – HSG St. Leon/Reilingen

Neun Minuten kollektiver Blackout 

Wieder keine Punkte auf dem Konto haben beim dritten Spiel auswärts gegen die SG Kappelwindeck/Steinbach die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen in der Drittliga-Staffel Süd-West nach der 31:37 (19:16)-Niederlage zu verbuchen.“Wenn wir 31 Tore machen, ist das ok, aber 37 Gegentreffer zeugen von unserer zu schwachen und damit ungenügenden Abwehrarbeit”, weiß Trainer Armin Merz nur zu gut, wo die Defizite lagen. Dabei führten seine Schützlinge bis zur neunten Minute (7:6), gerieten dann auch mal fünf in Rückstand, aber bis zum 18:16 beim Halbzeitpfiff gestalteten sie die Partie offen und und nur durch einen Siebenmeter nach der Sirene stand ein nicht allzu beununruhigender Drei-Tore-Rückstand (19:16) auf der Anzeigetafel. “Nach Beginn der zweiten Spielhälfte beim 19:17 in der 33. Minute haben wir unerklärlicherweise bis zur 42. aufgehört, Handball zu spielen, uns in der Defensive dagegenzustemmen, haben in Folge ohne eigenen Treffer acht Tore eingefangen und waren ganz schnell zehn im Rückstand” (17:27), bedauert auch Jana Pahl – die beste und achtfache Torschützin ihrer Mannschaft, die sogar die ersten drei Treffer selbst erledigte – diesen Blackout beim gesamten Team.Vor allem Desiree Kolasinac (10 Tore), die schon für Nellingen in der 1. Bundesliga auflief, sowie Franka Riedl (7) im Rückraum waren schwer zu stoppen und wussten auch durch tiefe verdeckte Pässe Kreisläuferin Lisa Schipper (6) in Szene zu setzen, die  sicher verwandelte. Die SG spielt einen körperbetonten schnellen Angriff, ist super koordiniert und äußerst schwer zu verteidigen, “sie haben clever agiert, aber unsere Gegenwehr war zu wenig, wir standen nicht kompakt genug”, sucht Merz auch keine Entschuldigung. Aber die kämpferische Leistung seiner Akteurinnen, sich trotzdem nicht aufzugeben und kurz vor Schluss noch auf vier Tore heranzukämpfen (34:30), zeigt die mentale Stärke seines Teams, die seine Rückversicherung für einen baldigen Siegesjubel sein dürfte – hoffentlich schon nächsten Samstag zu Hause gegen die HSG Rodgau-Niederroden.
HSG: Nussbaumer (1), Klacar (1), Laier (1), Bohneberg, Pahl (8), Heck (3), Peribonio, Golla, Lederer (5/4), Brecht, Marquardt, Baumann (6), Rimpf (3/2)
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3. Liga Frauen HSG St.Leon/Reilingen – HSG Bensheim/Auerbach

Torfrauen im Mittelpunkt 

Nicht wirklich betrübt gingen die Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen nach der 20:29 (9:13)-Niederlage im ersten Heimspiel der 3. Liga am Sonntagnachmittag gegen den Titelaspiranten der HSG Bensheim/Auerbach aus der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle. “Am Ende gingen uns die Kräfte aus und der breite Kader der Bensheimerinnen entschied das Spiel”, muss auch Trainer Armin Merz diesen eingeplanten Verlustpunkten nicht hinterhertrauern, obwohl das Ergebnis doch drei, vier Tore zu deutlich ausfiel. Während des gesamten Spiels, aber ganz besonders im ersten Viertel standen die Torfrauen im Mittelpunkt. In der der neunten Minute fiel erst das 1:1 und in der elften das 2:2, denn die Keeperinnen leisteten durchweg ganze Arbeit. Die Präsenz und Abgeklärtheit von Leonie Moormann bei den Juniorflames, die fast bis zum Ende das Gästetor hütete, vereitelte unzählige Einwurfmöglichkeiten. Dem stand Clara Bohneberg durchweg in nichts nach und die Zuschauer jubelten ihr lautstark zu, als in der 34. Minute sogar ein Siebenmeter und der auf den Abpraller folgende Nachschuss ihre sichere Beute wurden. Auch nach ihrer Auswechsung zeigte Sina Golla noch sehenswerte Paraden, aber die abnehmende Gegenwehr ihrer Mannschaftskameradinnen am Ende der Partie bescherte ihr etliche Unhaltbare, die man ihr aber keinesfalls zum Vorwurf machen kann. Bis sechs Minuten vor Halbzeitpfiff bei 8:9 durch Annika Rimpf war das Spiel sogar auf Augenhöhe, obwohl – da sich Paula Lederer in der 11. Minute bei einer Abwehraktion am Ellbogen verletzte – die HSG-Akteurinnen fast durchweg um einen Kopf von den Bensheimerinnen überragt wurden. In der breit aufgestellten Reserve der Flames standen HSG-Ex-Coach Sascha Kuhn etliche Nachwuchstalente zur Verfügung wie Neele Mara Orth, die auch schon regelmäßig Bundesligaluft schnuppern durfte, oder die talentierte sechsfache Torschützin Zoe Davenport, die gerade mal im ersten A-Jugend-Jahr ist und der sicher eine steile Karriere bevorsteht.Obwohl sich die Hessinnen Mitte der zweiten Halbzeit durch einen Dreitorelauf auf sieben zum 14:21 absetzen konnten, kann Armin Merz stolz auf den Kampfgeist seiner Schützlinge sein. Denn wiederum durch einen Dreier von Wiebke Heck, Leonie Scholl und Jana Pahl kämpfen sie sich noch mal auf vier Tore ran zum 17:21 (48.). “Bis dahin konnten wir noch mithalten, aber wir hatten mit Jana Pahl und Paula Lederer jetzt noch zwei angeschlagene Spielerinnen mehr”, lobte der Coach die bis dahin gezeigte Gegenwehr.Fünf Minuten vor Abpfiff, nachdem die Bensheimerinnen zwar schon uneinholbar führten – über 18:24 zum 19:28 – geriet die voll besetzte Tribüne beim Derby hitzig in Aufruhr. Denn es wurde ein erfolgversprechender Konter abgepfiffen, da bei der Zweiminutenstrafe der Gäste am Zeitnehmertisch eine falsche Trikotnummer eingetragen war.Aufgrund der Kräfteverteilung war Merz jedoch längst klar, dass diese Torchance nur Schadensbegrenzung sein würde und nutzte dieses bereits verlorene Spiel, um verletzungs- und krankheitsbedingt aufzubauenden sowie aushelfenden 1b-Akteurinnen Einsatzzeiten zu geben, Drittligaluft zu schnuppern  und Erfahrung zu sammeln. Denn er wird in den nächsten Partien punkten und die Kräfte seines Kaders einteilen müssen.“Wir haben anfangs echt gut gespielt, die Abwehr stand sicher, aber dann, vor allem in der zweiten Halbzeit im Angriff hat es gehapert, da war kein Zusammenspiel, nur das Eins-gegen-eins ist zu ideenlos, keiner wusste, was er machen sollte”, analysiert auch Torfrau Clara Bohneberg in Übereinstimmung mit Merz, bei dem jetzt “die volle Konzentration auf dem Spiel nächsten Sonntag in Kappelwindeck” liegt.
HSG: Strifler, Scholl (3), Klacar, Auer, Bohneberg, Pahl (4), Heck (4), Peribonio (2), Golla, Lederer, Brecht, Marquardt, Baumann (2), Rimpf (5/2)
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