3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – SG Kappelwindeck/Steinbach

HSG mit zu schwacher Defensivleistung

Gegen SG Kappelwindeck/Steinbach lange mitgehalten 

Die 30:36 (16:19)-Niederlage der Drittliga-Handballerinnen der HSG St.Leon/Reilingen gegen die SG Kappelwindeck/Steinbach fiel am Samstag in heimischer Fritz-Mannherz-Halle doch mindestens zwei, drei Tore zu deutlich aus. Denn mit dem unglaublich schnellen, körperbetonten und somit anstrengenden Spiel bekamen die zahlreichen Zuschauer, bei denen die südbadischen Gäste ihr Team mit wahren Trommelchoreographien anfeuerten, äußerst spannenden und attraktiven Handball geboten und eine Entscheidung wurde dabei erst drei Minuten vor Abpfiff von der SG erzwungen.

Bis zum 5:5 durch Leonie Scholl in der siebten Minute gestalten die Teams die Partie absolut offen und der Ball landete abwechselnd im jeweiligen Kasten. Mit drei Treffern in Folge zogen dann die Kappelwindeck/Steinbacherinnen davon und dieser Zwei- bis Vier-Tore-Abstand hielt bis zur zur 57. Spielminute. Die HSG gab nie auf, kämpfte und verhinderte bis dahin erfolgreich, dass die körperlich überlegenen Gäste vorzeitig den Sack zumachten. Vor allem deren Rückraum erschwerten den Gastgebern das Leben, stand sehr kompakt im defensiven Mittelblock, der Angriff wurde umsichtig von Desiree Kolasinac auf der Spielmacherposition gesteuert und Halblinke Franka Riedl netzte aus dem Rückraum nach Belieben gleich elfmal ein. In der 50. Minute keimte beim Anschluss auf zwei Tore zum 27:29 noch mal Hoffnung auf einen Überraschungssieg durch Jana Pahl – mit sechs Treffern erfolgreichste HSG-Schützin – auf wie auch in der 57. beim 29:32 durch Kreisläuferin Nicola Baumann. Um dieses Ergebnis noch zu drehen und Ballgewinne zu generieren, ließ Trainer Daniel Weinheimer seine Akteurinnen komplett offensiv verteidigen und damit gelang der SG durch die entstanden Lücken der verdiente, aber etwas zu hohe Auswärtssieg zum 36:30.

„Vorne 30 Tore zu machen, ist absolut in Ordnung, aber es darf nicht sein, dass wir in eigener Halle 36 Gegentreffer kassieren. Da hat in der Abwehr vieles nicht gepasst, vor allem die Abstimmung von Mittelblock und Torfrau war einfach zu wenig“, ärgert sich Weinheimer, dass seine Defensivvorgaben in keiner Weise umgesetzt wurden und sieht diese Trainingswoche seine vorrangige Aufgabe darin, die Ursachen gemeinsam mit seinen Schützlingen zu analysieren und bis nächsten Samstag beim Auswärtsspiel gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden zu beheben.

HSG: Golla, Grafetstetter, Rimpf (5/3), Baumann 3, Marquardt, Lederer, Peribonio 3, Schulz 3, Heck 1, Pahl 6, Laier 2, Klacar 3, Scholl 4

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3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – SG Kappelwindeck/Steinbach Vorbericht/Interview

„Wir dürfen uns keine minutenlangen Aussetzer erlauben“

Samira Schulz im Interview vor der Partie gegen Kappelwindeck/Steinbach 

Am Samstagabend empfangen die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen in heimischer Fritz-Mannherz-Halle die SG Kappelwindeck-Steinbach. 

Trainer Daniel Weinheimer wird seine Schützlinge im zweiten Spiel nach der Winterpause in gewohnter Weise auf den Tabellennachbarn vorbereitet haben: „Kappelwindeck wurde im Lauf der Saison immer stärker, sie sind auf allen Positionen gefährlich, aber vor allem Desiree Kolasinac, die nicht umsonst Nationalspielerin ist, gilt es, bestmöglich in den Griff zu bekommen, denn sie kann nicht nur selbst aus jeder Spielsituation aufs Tor gehen, sondern hat immer einen Blick für anspielbereite Mannschaftskameradinnen.“ Dabei wird es ihn schmerzen, dass krankheitsbedingt Britta Miltner nicht zur Verfügung steht und besonders, dass er auf Torfrau Clara Bohneberg verzichten muss. Aber mit Sina Golla wird eine exzellente Keeperin den HSG-Kasten hüten und Nadja Grafetstetter von der „Zweiten“ steht ihr zur Seite.

„Kappel steht einen Tabellenplatz und einen Punkt vor uns, hat aber noch zwei Spiele weniger. Außerdem sind sie die einzige Mannschaft, die es bisher geschafft hat, dem ungeschlagenen Staffelprimus Bensheim einen Punkt abzujagen“, hat auch Rückraumakteurin Samira Schulz Respekt vor dem kommenden Gegner. Da diese schon mehrfach über 30 Tore gemacht hätten und sehr angriffsstark seien, wäre es gut für ihr Team, an die vergangenen Spiele anzuknüpfen und defensiv stabil aufzutreten. Da die Gäste in der Abwehr gerne offensiv stünden, bedeute dies viel Bewegung, Druck aufs Tor und geduldiges Agieren. „Wir haben zwar das Hinspiel verloren, aber wenn wir konzentriert und als Team zusammenarbeiten, werden wir am Samstag einen Heimsieg feiern können“, prognostiziert die 31-jährige Routinierin optimistisch in unserem Interview. Die Bergsträßerin, die bereits seit 2016 für die HSG aufläuft, im Mannschaftsrat sitzt und außerdem beim „Radler“-Dienst für Nachschub sorgt, hat unsere Fragen beantwortet:

Du warst in der Hinrunde lange verletzt, was ist passiert und wie geht’s Dir jetzt?

Ich hatte mir im ersten Training der Vorbereitung die Innen- und Außenbänder gerissen, dazu ein großes Knochenödem. Neun Wochen Krücken und der Sommer mit einem Skischuh war die Folge. Mittlerweile spüre ich aber kaum mehr was und mit den Tapeanlagen von unserem Physio Askold Eberhardt ist der Fuß bombenfest.

Du bist die erfahrenste Spielerin, kannst Du damit der Mannschaft besonders helfen?

Als erfahrenste Spielerin müsste ich wahrscheinlich jetzt sagen, dass ich durch meine Routine Ruhe auf dem Feld ausstrahle. Da die meisten, obwohl sie jünger sind, schon länger Handball spielen – ich hab erst mit 17 Jahren angefangen – trifft das wohl aber eher nicht zu… aber ich denke schon, dass ich mir einen gewissen Stellenwert in der Mannschaft erarbeitet habe. 

Trotz langer Anfahrt bist Du schon lange bei der HSG, was macht Euch aus?

Ich spiele jetzt mit vielen der Mädels seit sieben Jahren zusammen. Ein paar kamen über die Jahre dazu, ein paar gingen, aber der Kern ist noch der gleiche. Wir sind ein eingeschworener Haufen, nicht nur auf der Platte, und Zickereien gibt es bei uns wirklich sehr selten.

Was erwartest Du von der restlichen Saison und glaubst Du an den Klassenerhalt?

Dadurch, dass es nächste Runde wieder eine Drittliga-Staffel weniger gibt, steigen erneut mehr Mannschaften ab. Deshalb dürfen wir uns keine Aussetzer gerade gegen Mannschaften, die in der Tabelle hinter uns sind, erlauben. Allerdings bin ich mir sicher, denn wir werden alles dafür geben, dass wir am Saisonende weiterhin in der 3. Liga stehen.

HSG St. Leon/Reilingen – SG Kappelwindeck/Steinbach, Samstag, 28. Januar, 18 Uhr, Fritz-Mannherz-Halle, Reilingen 

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3. Liga Frauen HSG Bensheim/Auerbach II – HSG St. Leon/Reilingen

HSG unterliegt Tabellenführer nur knapp

Eine spannende Drittliga-Handballpartie der HSG St. Leon/Reilingen beim ungeschlagenen Tabellenführer HSG Bensheim/Auerbach II, in der die Gäste nur knapp mit 21:23 (11:14) unterlagen, sahen die zahlreichen Zuschauer am Samstagnachmittag in der großen Bensheimer Weststadthalle.

Das Team von Trainer Daniel Weinheimer kam hervorragend ins Spiel, führte schnell 3:0 und auch in der 15. Minute noch mit einem Tor (5:4). Anschließend übernahmen die Bergsträßerinnen bis zum Ende die Führung. Dass in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit, aber streckenweise auch in Durchgang zwei solche Einbrüche auftraten, ärgert den HSG-Coach: „Da kam wieder dieses altbekannte Problem zum Tragen – Abschlussschwäche sowie technische Fehler verbunden mit Ballverlusten.“ Dazu machte die Bensheimer Torfrau Leonie Moormann in gewohnter Weise den Gästen das Leben schwer, indem sie zudem zahlreiche freie Bälle gegen Spielende parierte. 

Dasselbe gilt aber ebenso für das hervorragende Gästekeeperduo, denn auch Clara Bohneberg hielt sensationell und ein Siebenmeter sowie beinahe ein zweiter wurde Sina Gollas Beute. Zudem leistete die HSG durchgehend eine super Abwehrarbeit, stand schnell kompakt und entschärfte dazu sichere Angriffe in der ersten sowie zweiten Welle. Bensheim, meist verwöhnt mit über 30 Treffern, hat in dieser Saison  noch nie so wenig Tore erzielt. Das war vor allem dem erfolgsverwöhnten Rückraum der Hessinnen schon auf der Platte anzumerken, denn Orth, Rädge, Grössl und Co. lesen normalerweise eine höhere Quote hinter ihren Namen im Spielbericht. 

Als Samira Schulz (5) kurz vor Abpfiff doppelt einnetzte und auf zwei Tore verkürzte, hätten der HSG vielleicht fünf Minuten gefehlt, um die Partie noch zu drehen, dennoch ist Weinheimer zufrieden: „Am Ende hat es leider nicht gereicht und Bensheim hat auch verdient gewonnen. Trotzdem bin ich stolz auf die Mädels, sie haben gekämpft und alles gegeben. Jetzt haben wir eine Woche Pause, dann sind hoffentlich wieder alle fit und wir können weitere wichtige Punkte einfahren.“

HSG: Bohneberg, Golla, Rimpf (4/3), Baumann, Marquardt, Lederer (2), Halilovic, Peribonio (2), Schulz (5), Heck, Pahl (1), Laier (1), Auer, Scholl (4), Nussbaumer (2)

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HSG Bensheim/Auerbach – HSG St. Leon/Reilingen Vorbericht

HSG zum Derby gegen ungeschlagenen Primus

Zum ersten Spiel treten die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen, die auf dem sechsten Tabellenplatz überwintert haben, an Samstagnachmittag auswärts gegen den ungeschlagenen Primus, der HSG Bensheim/Auerbach an. Diese ist verlustpunktfrei durch die erste Saisonhälfte marschiert, hat aber vergangenes Wochenende gegen die siebtplatzierte SG Kappelwindeck/Steinbach den ersten Punkt abgeben müssen. Dieses erste Schwächeanzeichen dürfte HSG-Coach Daniel Weinheimer und seinen Schützlingen Hoffnung  geben, diese zwar nicht eingeplanten, aber scheinbar doch nicht unmöglich einzufahrenden Punkte aus Bensheim mitzunehmen. 

Dabei wird es sicher hauptsächlich darauf angekommen, die bisher überragend haltende Bensheimer Torfrau Leonie Moormann möglichst oft zu überwinden und mit einer engagierten Abwehrarbeit den starken Rückraum um Nele Orth im Zaum zu halten. „Eigentlich kann uns nach der Winterpause nichts Besseres als dieses Spiel passieren, in das wir komplett ohne Druck gegen den Tabellenführer gehen können. Sicher wird Bensheim nach dem Punktverlust am letzten Wochenende angefressen sein und Sascha Kuhn wird sich gegen seinen Ex-Verein keine Blöße geben wollen, aber wir haben dort in der großen Halle von Bensheim nichts zu verlieren, können eigentlich nur gewinnen, wenn wir befreit aufspielen“, geht  Weinheimer entspannt in die Partie, auch wenn er auf Britta Miltner und Anastasia Klacar verzichten muss und auch hinter Lena Peribonio noch ein Fragezeichen steht.

Ebenso hoffen alle HSG-Spielerinnen mit ihren Betreuern auf möglichst viele mitreisende Fans, um sie bei dieser schweren Auswärtsaufgabe zu unterstützen. 

HSG Bensheim/Auerbach – HSG St. Leon/Reilingen, Samstag, 14. Januar, 14 Uhr, Weststadthalle Bensheim 

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3. Liga Frauen HSG Wittlich – HSG St. Leon/Reilingen

Erfolgreiche Abwehrschlacht in Wittlich 

Mit dem 20:17 (11:11)-Sieg bei der HSG Wittlich haben sich die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen innerhalb von zwei Wochen und einer erfolgreichen Dreierserie vom letzten auf den sechsten Tabellenplatz hochkatapultiert.

“Wichtig sind die zwei Punkte, aber es war absolut kein schönes Spiel. Wittlich hat mit einer verletzungsbedingt geschwächten Mannschaft alles herausgeholt, aber wir hätten mit unserem Kader dort 25 Tore oder mehr machen müssen”, hadert Trainer Daniel Weinheimer mit der Offensivleistung seiner Schützlinge. Obwohl sein Team nur 17 Gegentreffer eingefangen hat, sei auch in der Abwehr noch Luft nach oben und es fehle hier noch an der von ihm angestrebten nötigen Sicherheit. 

Es war ein Spiel, in dem sich keine Mannschaft mehr als ein, zwei Tore absetzte. Während die Akteurinnen aus der Südeifel bis zur 22. Minute beim Stand von 9:9 über 4:3 und 7:6 die Nase vorne hatten, war es danach auch über die Pausensirene hinaus (11:11) die HSG, die vorlegte. In der 53. Minute durch den 18:15-Treffer von Leonie Scholl – mit sechs Toren erfolgreichste Schützin – hofften die mitgereisten Fans schon, dass es endlich gelingt, sich abzusetzen und den Sack zuzumachen. Aber die Gastgeberinnen kämpften bis zum Ende, kamen beim Stand von 17:18 noch mal bis auf einen Zähler ran. Eine Auszeit Weinheimers drei Minuten vor Abpfiff und die anschließenden beiden Tore von Kreisläuferin Nicola Baumann besiegelten jedoch den umjubelten 20:17-Auswärtssieg.

Die Partie glich einer Abwehrschlacht, die noch dazu von zahlreichen technischen Fehlern und vergebenen Torchancen geprägt war. “Wir werden daran arbeiten, uns vorne nicht im Eins-gegen-eins zu verrennen, sondern als Team zusammenzuspielen, koordinierter und sicherer zu werden”, wird der HSG-Coach die spielfreie Zeit nutzen, bevor es in zwei Wochen zur nächsten Auswärtsaufgabe nach Eddersheim geht.

HSG: Bohneberg, Golla, Rimpf (2/1), Baumann (2), Miltner, Marquardt,, Brecht, Lederer, Schulz (2), Heck (3), Pahl (3), Laier (2), Klacar, Scholl (6), Nussbaumer 

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3.Liga Frauen HSG Wittlich – HSG St. Leon/Reilingen, Vorbericht

Weinheimer relativiert Favoritenrolle Die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen haben die vergangenen drei Partien – letzte Saison und Vorbereitungsturnier – gegen ihren kommenden Gastgeber, die HSG Wittlich, klar für sich entscheiden und sogar dort mit einem deutlichen 30:21-Sieg in der Rückrunde den Klassenerhalt klargemacht. Dazu kommentierte der Trainer der Pfälzerinnen, Thomas Feilen, im Vorfeld, dass seine Mannschaft aufgrund einer Verletzungsmisere und fehlender Kaderbreite “in jedes kommende Spiel als klarer und krasser Außenseiter” gehe und die Rollen in der Partie klar verteilt seien – “der Gast ist eindeutig favorisiert”. 

Daraus könnte der Schluss gezogen werden, dass die St. Leon/Reilingerinnen aus den vergangenen zwei Siegen auf alle Fälle eine Dreierserie machen müssten. Doch HSG-Coach nimmt den Druck von seinen Schützlingen, “das kann jede Mannschaft gewinnen” und prognostiziert wie in den vergangenen Spielen eine 50:50-Chance. “Es ist auswärts, wir haben eine lange Anfahrt, die uns in den Knochen stecken wird, dazu ist dort in der Halle immer viel los und Wittlich spielt einen schnellen Handball mit vielen Eins-gegen-eins-Situationen. Da müssen wir erst mal schauen, wie das die Mädels alles verkraften”, relativiert er klar die Favoritenrolle. 

Dabei kann er in seinem Kader fast komplett aus dem vollen schöpfen, denn es wird nur Lena Peribonio fehlen, dafür aber Langzeitverletzte Samira Schulz zum ersten Mal wieder dabei sein. “Wie und was da schon wieder geht”, müssen wir abwarten, wird Weinheimer sicher umsichtig mit zu früher Belastung umgehen, um keinen erneuten Ausfall zu riskieren.

Freuen würden sich der Trainer und vor allem seine Spielerinnen, über die Unterstützung zahlreicher Mitreisender in der Wittlicher Fan-Bastion, der Bus startet um 14.30 Uhr am Häusl in St. Leon.

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3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – TSV Bönnigheim

Durch Tempospiel zum Erfolg 

Tabellenplatz sieben und raus aus den letzten vier Abstiegsrängen, das ist den Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/ Reilingen mit ihrem 30:24 (13:10)-Sieg gegen den TSV Bönnigheim geglückt. “Wie erwartet hat uns der Rückraum des Gegners – vor allem die Mitte und Halblinke – zugesetzt, dadurch ist das Spiel in keine Richtung schnell gekippt”, analysiert Trainer Daniel Weinheimer und die zahlreichen Zuschauer in der heimischen Fritz-Mannherz-Halle hatten am Sonntagnachmittag somit bis zur 48. Minute Spannung pur. 

Mit der anstrengenden, gut eingespielten offensiven 3:2:1-Abwehr der Schwäbinnen, die sie bis zum Ende durchzogen, taten sich die Gastgeber schwer und kamen anfangs nicht aus dem Aufbauspiel zum Erfolg, aber trotzdem zu einer schnellen 4:1-Führung aus Tempogegenstößen, eingenetzt von Lena Peribonio, Jana Pahl und Annika Rimpf, die auch ihren Siebenmeter verwandelte. Doch nach einem gegnerischen Fünf-Tore-Lauf stellte der HSG-Coach in einer Auszeit mit gutem Grund in der 14. Minute von 5:1- auf eine stabile 6:0-Deckungsvariante um, da es dem TSV bis dahin gelang, die Lücken zu nutzen und mit 6:4 in Führung zu gehen. Doch nun erspielten sich die Weinheimer-Schützlinge klare Chancen – sorgten ab dem 9:8 (22.) für die Führung bis zum Ende – dazu stand die Abwehr sicher und sie ließen bis zur Halbzeitpause (13:10) nur noch vier Gegentreffer zu. 

Der Zwei- bis Vier-Tore-Abstand blieb bis zur 48. Minute bestehen, da die HSG es nicht schaffte, den Sack zuzumachen. Durchgehend wurden zahlreiche schön herausgespielte Möglichkeiten und freie Torwürfe nicht verwandelt, “dann kommt wieder der Kopf zum Einsatz, da wird mit vergebenen Chancen gehandert und zu viel nachgedacht, statt sich freizuspielen”, kennt Weinheimer die Ursachen, an denen er nach der Niederlagenserie, die weiterhin  in den Gedanken seiner Akteurinnen steckt,  noch arbeiten muss. Doch in den letzten zehn Minuten forderte offensichtlich die anstrengende offensive Abwehr der Bönnigheimerinnen ihren Tribut, ihre Kräfte ließen nach, Bälle konnten erobert werden, “Clara Bohneberg hielt glänzend und wir kamen durchs schnelle Spiel nach vorne zum Erfolg”, freut sich die fünffache Torschützin Madeleine Laier, die wie Lena Peribonio (5) und Jana Pahl (6) etliche Gegenstöße verwandelte. Was ihr aber auch vor allem wichtig ist: “Das war heute  eine geschlossene Mannschaftsleistung und jede Einzelne hat hat zu unserem gemeinsamen Erfolg beigetragen.”

“Wir haben gewonnen und freuen uns riesig, das Wichtigste sind die zwei Punkte. Wir werden diese Woche wieder gut trainieren”, will Daniel Weinheimer mit seinen Spielerinnen, die offensichtlich auch richtig Spaß am Handball hatten, aus zwei Siegen schon in Wittlich kommenden Samstag gerne eine Serie machen. 

HSG: Bohneberg, Golla, Rimpf (4/2), Baumann (2), Miltner (4), Marquardt, Lederer (2), Peribonio (5), Heck, Pahl (6), Laier (5), Klacar, Scholl, Nussbaumer (2)

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Respekt vor gegnerischem Rückraum

Ähnlich wie den Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen mit 2:10 Punkten erging es mit bisher nur einem Saisonsieg dem kommenden Heimspiel-Gegner, dem TSV Bönnigheim (2:8). Die HSG hat gegen die vier Tabellenersten den Kürzeren gezogen, der TSV, der nach dem Wochenende mit dem Gastgeber die letzten beiden Tabellenränge getauscht hat, gegen die ersten drei. Dazu noch gegen den 1. FSV Mainz 05 II (6.), hat aber gegen Kappelwindeck/Steinbach gepunktet, wo die Schützlinge von Neutrainer Daniel Weinheimer eine deutliche Niederlage einstecken mussten.

Der HSG-Coach hofft, “dass die Mädels nach dem ersten Sieg gegen Pforzheim am Sonntag ihre Nervosität, vor allem in der entscheidenden letzten Spielphase, loswerden und bis zum Abpfiff ihre Leistung abrufen”. Unterschätzen wird er Bönnigheim auf keinen Fall, denn “sie verfügen über einen unglaublich starken Rückraum, der auch aus zweiter Reihe trifft – das wird eine andere, vermutlich schwierigere Aufgabe als gegen die eher schnellen wuseligen Pforzheimerinnen”, hat er seine Akteurinnen sicher bereits im Training auf die Stärken der Gäste aus Schwaben eingestellt. Er hat diesmal bis auf die Langzeitausfälle Samira Schulz und Natasa Halilovic  – auch Anastasija Klacar, die im vergangenen Heimspiel fehlte – alle Spielerinnen zur Verfügung.

In unserer Interviewreihe haben wir diesmal Annika Rimpf befragt. Sie muss nur die Straßenseite wechseln, um in ihre zweite Heimat, die Fritz-Mannherz-Halle, zu kommen. Dort fing die 24-Jährige bereits mit drei Jahren – damals noch bei der TBG Reilingen- an, das Handball-Einmaleins zu lernen. Nach dem Wechsel in der D-Jugend nach Ketsch, weil es daheim für ihren Jahrgang keine weibliche Mannschaft gab, kam sie im ersten A-Jugend-Jahr wieder zurück, da hatte sich ihr Stammverein schon mit St. Leon zur HSG zusammengeschlossen. Sie ist gemeinsam mit Wiebke Heck die Einzige aus der ersten Mannschaft, die hier ihre Wurzeln hat.

Annika, hast Du in Deinem Heimatverein und in Eurer Mannschaft noch weitere  Aufgaben?

Ich trainiere zusätzlich noch die männliche E-Jugend, was mir sehr viel Spaß bereitet. 

In unserem Team hab ich immer das Harz dabei und verwalte unsere Kasse, zusätzlich darf ich auch noch im Mannschaftsrat sein.

Du bist nicht nur Eure zuverlässige Siebenmeter-Schützin, sondern Allrounderin und flexibel einsetzbar. Auf welcher Position spielst Du am liebsten?

Ich fühle mich schon im Rückraum am wohlsten. Dadurch, dass ich aber in den letzten Jahren oft auf Linksaußen aufgelaufen bin, macht mir das mittlerweile  auch viel Spaß. 

Wie hast Du die Niederlagenserie zum Saisonbeginn empfunden, wie erleichtert warst Du nach dem ersten Sieg und wo siehst Du Deine Mannschaft?

Wir haben ja in den letzten Jahren gezeigt, was wir draufhaben, konnten das aber jetzt irgendwie nicht auf die Platte bringen. Das Spiel gegen Pforzheim war noch nicht wirklich gut, dennoch war ich sehr erleichtert, dass wir endlich gewonnen und zwei Punkte eingefahren haben. Das soll nur der Anfang gewesen sein, daran müssen wir am Sonntag gegen Bönnigheim anknüpfen, den Schwung mitnehmen und wieder punkten. Ich glaube auf jeden Fall an den Klassenerhalt, denn unsere Mannschaft hat die Qualität. Wir müssen uns jetzt von Spiel zu Spiel verbessern und zur alten Form zurückfinden, dann schaffen wir das auch. 

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Bohneberg und Abwehr als Erfolgsfaktoren

Der sprichwörtliche Bock war umgestoßen und der Jubel riesig bei den Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen nach dem 21:18 (9:8)-Sieg gegen die TG 88 Pforzheim. Die Erleichterung über die ersten Punkte der Saison war nicht nur bei den zahlreichen Zuschauern in der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle regelrecht greifbar, sondern stand allen Mannschaftsverantwortlichen, die den Trainerwechsel von Armin Merz zu dem bisherigen und bleibenden 1b-Trainer Daniel Weinheimer Anfang der Woche mitgetragen haben, förmlich ins Gesicht geschrieben. Und dessen akribische Vorbereitung auf den Gegner hat sich umgehend ausgezahlt: “Wenn man die Pforzheimer nicht von Anfang an in der Defensive in den Griff bekommt, spielen die sich in einen Rausch, der dann fast unmöglich zu stoppen ist, dazu noch ihre 7:6-Angriffsvariante, die nahezu immer zum Erfolg führt”, wusste Weinheimer um die Gefahren und ließ seine Schützlinge die ersten drei Trainingstage mit ihm Abwehrvarianten ackern – bei nur 18 Gegentoren mit Recht und Erfolg.

Das erste Viertel war beiderseits geprägt von Nervosität und aufopferungsvoller Defensivarbeit, lediglich die Pforzheimer Rückraumspielerin Maike Fetzner, die die ersten vier Gegentreffer bis zum 2:4 (10.) im Alleingang erledigte, fand Lücken, musste aber dann wegen Kreislaufproblemen pausieren und kam lediglich noch auf Rechtsaußen zum Einsatz. 

Auch als der HSG-Coach von einer kräftezehrenden offensiven auf eine 6:0-Abwehr umstellte, funktionierte die Defensive ungebrochen, aber im Angriff ließen seine Akteurinnen nach erarbeiteten Möglichkeiten und tollen Anspielen klare Chancen liegen und freie Würfe flogen am Tor vorbei. Nach der ersten Führung zum 6:5 in der 22. Minute durch Madeleine Laier (4) – mit Annika Rimpf (7/3) beste Torschützin aus dem Spiel – setzte sich die HSG deshalb nicht ab. Die Partie blieb über die Halbzeit (9:8) hinaus bis zur 37. Minute offen (11:10). Nach wie vor haperte es im Angriff, lange Pässe zu Tempogegenstößen kamen nicht an, beim Aufbau wurde übereilt agiert und nicht durchgespielt sowie aussichtslos in Einzelaktionen im Eins-gegen-eins angerannt. Ein schließlich geglückter Drei-Tore Lauf zum 14:10  (40.) schmolz schnell auf 16:14 (50.). “Da fängt das Kopfkino wieder an, die Unsicherheit nach so einer Serie von Niederlagen und dann noch der Trainerwechsel. Das habe ich nicht anders erwartet, sie wollten diese zwei Punkte unbedingt, waren deshalb übermotiviert, da kommt es zu Fehlern und Fehlwürfen”, analysiert Weinheimer, warum nicht vor der entscheidenden Endphase der Sack zugemacht wurde. Aber seine Auszeit und anschließende Umstellungen brachten Konzept und Ruhe zurück, vor allem aber weitere vier Tore in Folge (21:16) und somit den sicheren Sieg zum Endstand von 21:18.

Dass es kein schönes und zudem torarmes Spiel war, ist allen Beteiligten aber im Angesicht der ersten beiden Punkte völlig egal, auch Pforzheim fand nicht mehr ins Spiel und stand in der Fehlerquote mindestens genauso hoch im Kurs. Aber vor allen eine durfte sich besonders feiern lassen – Torfrau Clara Bohneberg hatte einen Sahnetag. Sie hielt weit mehr, als nur zu halten war, denn sogar zwei der vier Gäste-Siebenmeter wurden ihre sichere Beute.

“Dieser Sieg war so wichtig für uns und unsere Abwehr hat hervorragende  konsequente  Arbeit geleistet, hat in beiden Varianten Torchancen verhindert oder entschärft. Ich hoffe, dass wir auf dieser Defensivleistung aufbauen können, die technischen Fehler und Fehlwürfe nach gut herausgespielten Chancen künftig minimieren”, freut sie sich über ihren Erfolg und vor allem mit ihren Mannschaftskolleginnen sowie ihrem neuen Trainer Daniel Weinheimer: “Meine Spielerinnen haben diese Woche super trainiert und nur 18 Gegentore waren überragend. Natürlich muss man in so einem Spiel 28 eigene reinmachen, aber sie haben toll gekämpft und wichtig sind die zwei Punkte, um künftig den Kopf freizubekommen”, ist der HSG-Coach neben der Freude schon bei den bevorstehenden Spielen und der vermutlich in den nächsten Trainings zu beackernden Offensivbaustelle.

Nachdem jetzt, infolge des ersten Sieges die “Rote Laterne” an den kommenden  Gegner, den TSV Bönnigheim, abgegeben wurde, ist natürlich das Ziel, sich schon nächsten Sonntagwieder vor heimischem  Publikum weiter aus dem Tabellenkeller hochzuarbeiten.

HSG: Bohneberg, Golla, Rimpf (7/3), Baumann,  Miltner (2), Marquardt, Brecht, Lederer (2), Peribonio, Heck, Pahl (3), Laier (4), Scholl (2), Nussbaumer (1)

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Weinheimer übernimmt auch Drittliga-Team

Bereits am Sonntag gegen die TG Pforzheim auf der Bank

Nach nur fünf Spieltagen trennen sich die Wege von den Drittliga-Handballlerinnen der HSG St. Leon/Reilingen und ihrem Trainer Armin Merz in beiderseitigem Einvernehmen. Mit einem Konto von 0:10 Punkten und letztem Tabellenplatz ist die Situation jedoch zu relativieren, denn die Mannschaft hat zwei Spiele mit nur einem Tor verloren und ist bei Titelanwärter Freiburg bis zum letzten Spieldrittel auf Augenhöhe angetreten – sie hat also durchaus das Niveau und ihre Daseinsberechtigung in der 3. Liga. Dennoch schienen Merz und die HSG nicht mehr dieselbe Sprache gesprochen zu haben  und eine Trennung war von beiden Seiten unumgänglich, wie die HSG-Vorstandsvorsitzenden mitteilten.
Doch schon am Sonntag gegen die TG 88Pforzheim heißt es, weiter auf Punktejagd zu gehen und mit dem Coach der 1b-Badenliga-Mannschaft, Daniel Weinheimer, wurde schnell der Wunsch-Nachfolger auf der Trainerbank gefunden, der schon am Dienstag mit seinem neuen Team die Vorbereitung aufs nächste Spiel aufgenommen hat. 

Der 39-jährige Familienvater aus Kirchardt begann seine Trainerkarriere in der Jugend von Sinsheim/Steinsfurt, bevor er die Dielheimer Verbandsliga-Handballerinnen übernahm. Die nächste Station war drei Jahre lang der TSV Rot, wo er die Badenliga-Spielerinnen coachte. In Ketsch schnupperte er bei den Juniorbären vergangene Saison bereits Drittligaluft und wechselte anschließend zur zweiten Mannschaft der HSG St. Leon/Reilingen, die in die Badenliga aufgestiegen ist.

“Ich habe hier ein super funktionierendes Team, das ich auf keinen Fall aufgeben möchte. Dennoch liegt es mir am Herzen, dass auch das Drittliga-Team wieder Erfolg und Spaß am Handball hat. Ich werde alles tun, um sie aus dem Tabellenkeller rauszuholen. In dieser Mannschaft steckt viel mehr Potenzial, als sie bisher gezeigt haben”, freut sich der gebürtige Pfälzer auf die neue Aufgabe. Selbstverständlich habe er das erst mit seiner Familie, die hinter ihm stehe, im Vorfeld abklären müssen, denn er wird in November zusätzlich noch seine B-Trainerlizenz absolvieren und mit zwei Teams einen vollen Terminkalender haben. Direkte Spielüberschneidungen gibt es nur am kommenden Sonntag, wo er bereits gegen Pforzheim seine neuen Schützlinge coachen wird.

“Mir stehen bis auf die Langzeitausfälle alle 15 Spielerinnen zur Verfügung und wir werden vor hoffentlich voller heimischer Halle alles geben, um gegen das junge kämpferische Team aus Pforzheim, das einen gut eingespielten Tempohandball zeigt, die ersten Punkte einzufahren”, ist Weinheimer bereits bestens vorbereitet.

Die einzige offene Baustelle ist jetzt noch die Suche nach einem unbedingt notwendigen Co-Trainer, der gemeinsam mit dem doppelt belasteten HSG-Coach die bevorstehenden Aufgaben teilen soll.

HSG St. Leon/Reilingen -TG 88 Pforzheim, Sonntag, 16. Oktober, 16 Uhr, Fritz-Mannherz-Halle, Reilingen 

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