Erneut zu viele Gegentore – HSG-Damen unterliegen HC Erlangen mit 34:37 (19:20)
„Wir schießen wieder mit einigen technischen Fehlern und nicht einmal einem durchweg guten Angriff 34 Tore, womit man zu Hause doch eigentlich als Sieger hervorgehen sollte, aber vergeigen dafür komplett unsere Abwehr.“ Samira Schulz war nach der bitteren Niederlage gegen den HC Erlangen bedient. „In der Abwehr gab es keinen Zusammenhalt, kein Aushelfen und viel zu viele verlorene Eins-gegen-eins-Situationen, die uns am Ende den Zahn gezogen haben. Klassische Spielsituation: Wir lassen eine Gegnerin mehrmals von Rückraum links ungehindert bis auf die andere Seite laufen und dort frei zum Wurf kommen“, so Schulz weiter.
Die Drittliga-Partie begann recht temporeich: 3:3 stand es nach etwas mehr als zwei Minuten. Beim Stand von 5:5 setzte es die erste Zwei-Minuten-Strafe, während der sich die Gastgeberinnen zwei Gegentreffe einfingen. Beim 5:9 zog Daniel Weinheimer die Grüne Karte, denn es wollte weder in der Abwehr noch im Angriff irgendetwas funktionieren. „Unsere Abwehr war insgesamt viel zu inkonsequent“, sagte Vanessa Dörr, die das Tor der HSG ab Mitte der ersten Hälfte hütete. „Dem Gegner wurden viele einfache Treffer ermöglicht, während wir uns im Angriff jedes Tor hart erarbeiteten“, so Dörr ergänzend. Die Auszeit von Weinheimer zeigte nur wenig positive Wirkung. Nicola Baumann und Jana Pahl trafen sehenswert, die St. Leon/Reilingerinnen fingen sich aber auch Treffer zum 7:11 ein. Melina Friedrichs Traumpass auf Celina Weschenfelder, die nach Spielende mit neun Toren erfolgreichste HSGlerin war, ermöglichte das 9:11, eine kurze doppelte Überzahl wussten die Gastgeberinnen jedoch kaum zu nutzen. Die Mannschaft fiel dann sogar auf 13:18 zurück, um schließlich die stärkste Phase der Partie zu spielen: C. Weschenfelder läutete beim Stand von 14:20 eine eindrucksvolle Serie ein. Ihr Wurf über den Kopf der Torfrau war der erste von fünf Treffern in Folge, die die HSG bis zur Pause auf ein Tor heranbrachte. Der 19. Treffer gelang Madeleine Hornstein durch einen sehenswerten Konter zum Halbzeitstand von 19:20.
„In die zweite Hälfte sind wir deutlich besser gestartet“, empfand Dörr. „Und wir haben auch nach einem zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand in der 46. Minute nicht aufgegeben“.
Schulz warf den Ausgleich zum 21:21 und Dörr hielt – einmal mit fünf Paraden hintereinander – den Spielstand, denn im Angriff unterliefen St. Leon/Reilingen wie in den ersten 30 Minuten zu viele Fehler, um die herausragende Leistung ihrer Torhüterin, die es auf insgesamt 17 Paraden (!) brachte, nutzen zu können. Leonie Scholl brachte die HSG beim 23:22 nochmal sin Führung, bevor Schulz einen Strafwurf vergab und die Gäste im Gegenzug dreimal in Folge trafen. Die Fehler aufseiten St. Leon/Reilingen mehrten sich nun zunehmend, was dazu führte, dass Weinheimer beim 23:26 die nächste Auszeit nahm. Dieses Mal zeigte sie Wirkung: durch Lena Nussbaumer und ein schöner Tempogegenstoß von C. Weschenfelder stand es nur noch 27:28. In der 51. Minute hatte die HSG ausgeglichen und Nicole Weschenfelder sich für den vorherigen Anschlusstreffer durch die halbe Abwehr der Gäste gekämpft. Doch dann agierten die Gastgeberinnen „zu unentschlossen und teilweise auch zu unclever“, wie es Dörr ausdrückte. Über ein 31:33, holten sie in der 59. Minute nochmals bis auf 34:35 auf, verloren dann den Ball unglücklich, und konnte gegen das wieder zu hoch ausfallende Endergebnis von 34:37 nichts mehr tun. „So konnten wir heute keine Punkte holen. Im nächsten Spiel in Gröbenzell müssen wir es besser machen – da zählen nur zwei Punkte“, schloss Dörr ihre Ausführungen ab.
Das Auswärtsspiel der HSG St. Leon/Reilingen wird am Samstag, 25. Oktober, um 18 Uhr in der Gröbenzeller Wildmooshalle angeworfen.
HSG: Friedrich, Dörr, N. Weschenfelder (3), Nussbaumer (1), Scholl (1), Hofmann, Haupt (1), Hornstein (6), Pahl (3), C. Weschenfelder (9), Schulz (5/4), Schieszl, Baumann (3), Rimpf (2/2)

