„Wir waren zu unclever und unsicher“

Rückraum-Mitte-Spielerin Lisa Haupt im Interview

Zweites Heimspiel für die HSG-Damen. In Liga drei empfängt das Team von Trainer Daniel Weinheimer am Sonntag, 12. Oktober, 15 Uhr, den HC Erlangen in der Reilinger Fritz-Mannherz-Halle.
Rückraum-Akteurin Lisa Haupt spricht im Interview über die Niederlage gegen Kappelwindeck/Steinbach, was die HSG nun von Erlangen zu erwarten hat – und über etwas sehr Persönliches.

Wie hast Du das Spiel gegen die SG Kappelwindeck/Steinbach erlebt?
Wir haben ganz gut ins Spiel gefunden, aber unsere Chancen nicht genutzt. Melina hat zu Beginn einige gute Paraden gehabt, wodurch die SKS nicht wegziehen konnte. In der zweiten Halbzeit hatten wir viele 100-prozentige Chancen, die die gegnerische Torfrau vereitelt hat. Auch unsere Torhüter konnten die Leistung der ersten Halbzeit nicht mehr abrufen, wodurch die SKS erhöht hat. Sie waren nicht besser, wir waren einfach zu unclever und unsicher.
Was hättest Du selbst besser machen können?
Meine Chancen reinmachen und mit gutem Beispiel vorangehen. Hinten hätte ich ein paar Bälle fangen müssen, wodurch wir einfache Tore hätten erzielen können.
Nun kommt der HC Erlangen nach Reilingen. Was erwartet euch?
Auf jeden Fall hat der HC gute und variable Rückraumspielerinnen, die Duelle vergangene Saison fanden auf Augenhöhe statt, wobei die Erlangerinnen taktisch clever gewechselt und aufgestellt hatten. Sie werfen immer recht viel Tore, also wird eine gute Abwehr von uns ausschlaggebend sein. Wir können nur als Einheit gewinnen.
Wie bereitest Du Dich auf das Spiel vor?
Natürlich erstmal mit einer guten Trainingswoche. Wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren und als Team agieren, dann können wir gegen jeden gewinnen. Ich selbst schaue mir Spiele von Erlangen an, um zu sehen, was mich in der Abwehr sowie im Angriff erwartet. Im Training stellen wir uns dann als Team ein.
Was ist das Reizvolle daran, im Rückraum zu spielen?
Schon als Kind war Handball für mich sehr wichtig. Mein Papa stand früher im Tor (2. Bundesliga beim TSV Rot), es war aber also schnell klar, dass ich sein Talent als Torhüterin nicht geerbt habe. Stattdessen habe ich meine Leidenschaft im Rückraum gefunden. Auch wenn ich sicher nicht die beste Rückraumshooterin bin, habe ich ein gutes Auge für meine Mitspielerinnen und liebe es, den Ball laufen zu lassen. Besonders auf der Rückraummitte reizt mich die Verantwortung, das Spiel zu lenken, Situationen zu erkennen und immer wieder neue Lösungen für die Herausforderungen auf dem Feld zu finden. Mit 37 Jahren, drei Kindern und nach sieben Jahren Handballpause bin ich einfach dankbar, wieder Teil des Teams zu sein. Es macht mir großen Spaß, dabei zu sein und die Mannschaft, sowohl auf als auch neben dem Spielfeld, bestmöglich zu unterstützen. Genau diese Mischung aus Verantwortung, Teamgeist und Freude am Spiel macht meine Position für mich so reizvoll.
Hat es mit Deiner Trikotnummer 13 eine besondere Bewandtnis?
Ja, tatsächlich bedeutet diese Nummer mir sehr viel. Sie war die Glücks- und Rückennummer meiner geliebten Schwester. Wir haben in der Jugend sowie im Erwachsenenbereich zusammen gespielt und sie war einer meiner wichtigsten Menschen. Sie war mein größter Fan und meine härteste Kritikerin.