3. Liga Frauen HSG DJK Marpingen – SC Alsweiler – HSG St. Leon/Reilingen Vorbericht

HSG fährt zum Tabellenzehnten ins Saarland 

Weinheimer warnt vor schwerem Auswärtsspiel 

Aufgrund einer Verlegung vom ersten Saisonspiel treffen die Drittligahandballerinnen der HSG St. Leon Reilingen am Samstag innerhalb von 14 Tagen zum zweiten Mal auf die HSG DJK Marpingen – SC Alsweiler. Dabei sollten sie bei ihrer Reise zur Auswärtspartie ins Saarland am besten die unglückliche 28:29-Niederlage vergangenes Wochenende gegen den 1. FC Köln aus den Köpfen streichen und an den 40:29-Erfolg am 3. Dezember zu Hause gegen die kommenden Gastgeber anknüpfen – das vor allem im Angriff, denn in der Abwehr gab es etliche Schwächen.

“Dazu hat Marpingen mit Carina Recktenwald eine starke neue Torfrau und Michelle Hartz steuert das Spiel super auf der Mitte. Titelfavorit Bensheim hat das bei der letzten Begegnung deutlich zu spüren bekommen, lagen durchweg hinten und haben erst am Ende aufgeholt und knapp mit einem Tor gewonnen”, warnt Trainer Daniel Weinheimer, dass es dort in fremder Halle schwierig werden wird zu bestehen. Verzichten muss er auf Hannah Merten, Lea Kappelar sowie Wiebke Heck und hat zumindest eine volle Bank zur Verfügung. 

Beim Jahresfinale könnte die HSG mit einem Sieg beim zweiten Rück- und letztem Spiel vor der Winterpause den sechsten Tabellenplatz komfortabel nach hinten, vor allem zu den Abstiegsrängen, ausbauen, aus denen sich die Saarländerinnen, derzeit auf Rang zehn, natürlich unbedingt rausarbeiten möchten. Deshalb hofft das ganze HSG-Team auf möglichst viele Fans, die sie lautstark unterstützen und sich zur Begleitung im Bus am Samstag um 13.45 Uhr in St. Leon am Häusl einfinden.

HSG DJK Marpingen – SC Alsweiler – HSG St. Leon/Reilingen, Samstag, 16. Dezember, 18 Uhr, Sporthalle Marpingen

3. Liga Frauen 1. FC Köln 01/07 – HSG St. Leon/Reilingen

HSG agiert 16 Minuten in Unterzahl 

Unentschieden gegen Köln wäre verdient gewesen 

Unglücklich verloren die Drittligahandballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen mit 28:29 (14:17) gegen den 1. FC Köln 01/07 am Samstagabend ihres langen Adventswochenendes, an dem sie die Weihnachtsmärkte und das Nachtleben der rheinischen Metropole erkundeten. Dabei machten sie es dem Favoriten zunächst schwer, in die Partie zu kommen und nötigten ihn beim Stand von 7:3 zur ersten Auszeit. Danach schlichen sich technische Fehler ein und “wir hielten die Konstanz in der Abwehr der Anfangsphase nicht, ließen die Kölner nicht nur rankommen, sondern gerieten bis zur Halbzeit bereits mit drei Treffern beim 14:17 in Rückstand” analysierte Lene Peribonio, die nach langer Verletzungspause ihr Debüt mit einem Treffer gab. “Wir blieben dennoch in Schlagsistenz” so die Linksaußen-Akteurin weiter, dass der Gegner erneut nach einem Vier-Tore-Lauf der HSG zur Auszeit gezwungen war, “und gingen sogar zwei Minuten vor Ende in Führung.” Nach zwei eigenen erfolglosen Angriffen beim 28:28-Unentschieden, vermochten sie drei Sekunden vor Abpfiff einen Distanz-Unterarmwurf  nicht abzuwehren und verloren unglücklich mit 28:29. Dabei war vor allem die Mitte, der Kreis sowie mit den meisten Treffern die halblinke Angriffsseite mit Samira Schulz (5)  und Rechtsaußen mit Madeleine Hornstein (6) erfolgreich, die vor allem erfolgreich Konter lief.

Überschattet wurde die ganze Partie vom Verhalten der Rheinländer, die das Wort “Gastgeber” nicht zu kennen schienen, neben und auf dem Spielfeld: “Wir konnten uns gar nicht richtig aufs Handballspielen konzentrieren, da wir namentlich und persönlich beleidigt und beschimpft wurden. Und das nicht nur vom Publikum, sondern auch von der Bank und Spielerinnen auf dem Feld, die auch nicht vor den Schiedsrichtern haltmachten, um Entscheidungen zu ihren Gunsten einzufordern”, beurteilten Peribonio, Clara Bohneberg, Jana Pahl und Paula Lederer unisono und fragten sich, wo bei dieser für sie unwürdigen Drittliga-Begegnung eigentlich die vorgeschriebenen Ordner gewesen seien, deren Aufgabe es ja sei, Derartiges zu verhindern. “Wir hatten im Vergleich zu Köln mit drei gleich acht Zeitstrafen sowie ebenso viele Siebenmeter und eine direkte Rote Karte zu kompensieren”, bilanzierte Trainer Daniel Weinheimer, dass sein Team ganze 16 Minuten und somit mehr als ein Viertel der Spielzeit in Unterzahl agieren musste. “Am Ende hatten wir es zwar selbst in der Hand, es lief da für uns wirklich unglücklich und der FC war über die gesamte Spielzeit keineswegs die bessere Mannschaft, deshalb wäre zumindest ein Unentschieden gerecht gewesen”, hätte er den zwar nicht eingeplanten, aber durchaus verdienten Punkt bei der Heimfahrt gerne im Gepäck gehabt.

HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder (1), Nussbaumer, Scholl (1), Hofmann, Lederer (1), Hornstein (6), Pahl (4), C. Weschenfelder (1), Schulz (5), Engeln (1), Peribonio (1), Baumann (4), Rimpf (3)

led

3. Liga Frauen, 1. FC Köln 01/07 – HSG St. Leon/Reilingen, Vorbericht

Favoritenrolle klar beim 1. FC Köln

HSG macht Vorweihnachtsausflug in rheinische Metropole 

Die Auswärtsfahrt beim ersten Rückrundenspiel zum 1. FC Köln  bietet sich für die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen geradezu an, ein langes Wochenende in der attraktiven rheinischen Metropole einzulegen. Da die Partie bereits am Samstag angesetzt ist, steht einer “dritten Halbzeit” zudem anschließend nichts im Wege, um die Weihnachtsmärkte sowie das ganzjährig karnevalistisch anmutende Nachtleben der Altstadt zu genießen. Dazu sei das absolut kein Muss-Spiel und der Gastgeber, mit 16:8 Punkten am vierten Tabellenplatz, ganz klar in der Favoritenrolle, bekräftigt Trainer Daniel Weinheimer, der nicht drumherumkommen wird, ebenso das gebuchte Übernachtungsquartier zu beziehen. “Köln hat einen richtig starken Rückraum, in dem Spielmacherin Madita Schut die Fäden zieht und die Halben, Maria Kottmann sowie Luca Vodde, unglaublich viele Tore erzielen. Zudem sind sie defensiv völlig flexibel, sie können eine kompakte 6:0-Abwehr, aber ebenso effektiv offensive 5:1- und 3:2:1-Varianten”, analysierte der HSG-Coach, dass sie jetzt im Vergleich zur ersten Saisonpartie, in der bei solider Abwehrleistung beim 30:36 zu Hause durchaus ein Erfolg drin gewesen wäre, deutlich besser eingespielt sind. Verzichten muss er wie zuletzt auf Lena Peribonio, Lea Kappelar sowie Hannah Merten, aber zudem werden Wiebke Heck und Anastasia Klacar die Fahrt nach Köln nicht antreten und auch hinter Spielmacherin Jana Pahl steht krankheitsbedingt noch ein Fragezeichen.

1. FC Köln 01/07 – HSG St. Leon/Reilingen, Samstag, 9. Dezember, 19.30 Uhr, Europaschule (Köln)

led

3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler

HSG klettert durch 40:29-Sieg gegen Marpingen in Tabelle hoch

Torfrau Bohneberg kompensiert mit starkem Auftritt Abwehrfehler

Einen souveränen 40:29 (19:15)-Heimsieg verbuchten die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen am Sonntag gegen HSG DJK Marpingen – SC Alsweiler, stiegen in der Tabelle nicht nur hoch auf den sechsten Rang, sondern polierten ihr Torekonto wieder mit 306:301 ins Positive auf und distanzierten sich dabei deutlich von allen Verfolgern. Trotz starker Anfangsphase mit dem 4:0 durch Samira Schulz in der fünften Minute und dem 10:3 in der vierzehnten durch Kreisläuferin Nicola Baumann kamen die Saarländerinnen immer wieder in Schlagdistanz und dass ein Vier-, Fünf-Tore-Abstand wie zum Halbzeitpfiff beim 19:15 nicht unbedingt den sicheren Sieg bedeutet, war allen Beteiligten aus der Erfahrung vergangener Partien klar. “Unser Tempospiel und die Abwehr zu Beginn war die Grundlage für die frühe Führung, die wir auch nicht mehr abgaben”, bilanziert Trainer Daniel Weinheimer, denn auch er hätte den Sack gerne früher zugemacht. Doch obwohl sein Team defensiv bestens auf den Gegner eingestellt war, unterbanden seine Akteurinnen das Kreisspiel und den Angriff über die linke Seite manchmal nur halbherzig, produzierten nach Wiederanpfiff etliche Abwehrfehler und Fehlpässe sowie -würfe im Angriff. Da sich in dieser Phase noch etliche technische Fehler dazugesellten, wurde mit Mühe der Abstand beim 27:23 bis Mitte der zweiten Spielhälfte verwaltet. Die siebenfache Torschützin auf der Mitte Jana Pahl und vor allem Madeleine Hornstein – mit acht Treffern erfolgreichste Schützin, von Außen, beim Gegenstoß und mal auf Halbrechts aushelfend – retten ausschlaggebend den anfänglichen Vorsprung. Zu wenig kam aus dem restlichen Rückraum und die Abwehr wirkte wenig stimmig, aber Weinheimers Auszeit kam in der 46. Minute beim 28:23 gerade recht, da er Michelle Hartz im Marpingen Rückraum Manndeckung  verordnete. “Gut, dass unser Angriff zielsicher war, 40 Tore muss man erst mal machen – und wenn die Abwehr schwächelt, haben wir unsere Clara Bohneberg”, lobt Hornstein ihre Mannschaftskameradin im Kasten, die ein überragendes Spiel gemacht hat, die die teilweise unkoordinierte Defensive kompensierte und sogar zwei von vier Siebenmetern unter Jubeln der zahlreichen Fans vereitelte. Ab dann schienen trotz wechselnder Einzelhaft unterschiedlicher HSG-Rückraumakteurinnen die Gegenwehr und Kräfte der Gäste zu schwinden, die Treffsicherheit kehrte zurück und am Ende waren es sogar elf Tore Vorsprung beim umjubelten 40:29-Sieg. “Marpingen ist ja nicht zu unterschätzen, wir haben das sicher anfangs super umgesetzt, hätten das aber viel früher deutlicher machen müssen, haben uns dazu wieder zu viele Fehler geleistet. Ich bin einfach nur froh, dass es am Ende so deutlich war und wir diese beiden Punkte haben”, bilanziert die Heldin im Tor, Clara Bohneberg, zu dem deutlichen Sieg, aber wahrlich nicht schönem letzten Hinrunden-Heimspiel der HSG vor der Winterpause, bevor sich die HSGlerinnen ein langes weihnachtliches Wochenende zum Auswärtsspiel mit Rahmenprogramm in Köln gönnen.

HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder,  (3), Scholl(1), Hofmann(1), Klacar, Lederer (2/1), Hornstein (8), Pahl (7), Heck, C. Weschenfelder (3), Schulz (7), Engeln (1), Baumann (3), Rimpf (4/3)

led

3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler

Keeperin Melina Friedrich ist mit Spaß und Ehrgeiz letzte Teaminstanz

HSG will gegen Marpingen wieder zu Hause mit den Fans jubeln

Die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen treffen innerhalb von 14 Tagen zweimal – Hin- und Rückspiel – auf die HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler, zuerst am kommenden Sonntag, 3. Dezember, in heimischer Fritz-Mannherz-Halle. Dabei befindet sich der Gastgeber zurzeit mit komfortablen Abstand und 10:10 Punkten auf dem angestrebten siebten und somit sicheren Nichtabstiegsrang, die Gäste als einer der beiden punktgleichen Verfolger mit 6:10 dahinter auf dem neunten Tabellenplatz. Sie gewannen ihre drei erfolgreichen Begegnungen lediglich mit einem Tor, verloren aber etliche ebenso knapp. Offensichtlich sind sie nicht leicht berechenbar und auf ganzer Linie bestens aufgestellt, weshalb Trainer Daniel Weinheimer davor warnt, den Gegner zu unterschätzen: “Marpingen ist ein seit Jahren auf den Schlüsselpositionen eingespieltes Team, das stark über den Kreis und Halblinks kommt. Aber damit unser unerwarteter Erfolg gegen Bensheim nicht verpufft, ist das jetzt auf alle Fälle eine Partie, in der unbedingt zu punkten angesagt ist.” Er muss beim Heimspiel wie gehabt auf Lea Kappelar, Lena Peribonio und Hannah Merten verzichten und läuft mit 16 Akteurinnen und somit voller Bank auf.

Darunter die 27-jährige Lehramtsstudentin Melina Friedrich, die im Sommer von der HSG Strohgäu kommend, die rund 100 Kilometer mehrmals wöchentlich von ihrem Wohnort Möglingen zu ihrer neuen handballerischen Heimat “mit zeitlicher Organisation und ein bisschen Disziplin” zu meistern weiß. Sie sieht sich angekommen, bestens aufgenommen in der Mannschaft, in der sie für eine vollständig bestückte Kühlbox sorgt, sowie bei ihrem Verein, wo sie bereits für guten Keeper-Nachwuchs im Jugendtraining sorgt. Wir haben die sympathische Torhüterin, die beim hiesigen Dialekt, der in ihren schwäbischen Ohren so unverständlich klingt, künftig noch zusätzliches kommunikatives Integrationspotential sieht, im Interview befragt:

Torhütern sagt man ja nach, dass sie alle etwas “crazy” sind. Wie kamst Du dazu und was gefällt Dir an Deiner Position?

Naja, ich hab mit fünf Jahren mit dem Handball angefangen, war schon immer sehr groß und entsprechend nie die Schnellste. Ergo hat man mich mal in den Kasten gestellt, es lief und ich möchte es um nichts in der Welt missen. Erstens hat ein wenig Verrücktheit noch niemandem geschadet und zweitens gibt es kein schöneres Gefühl, wie wenn meine ganze Mannschaft aufschreit, wenn ich einen Ball gehalten habe. Zu wissen, die letzte Instanz im Team zu sein, die der Schlüssel zum Erfolg sein kann, motiviert mich. Das Größte ist jedoch, wenn die Kommunikation mit der Abwehr passt und wir harmonieren, dann haben wir Torfrauen es am einfachsten zu glänzen. Dazu macht es mich im Training der HSG-Jugend echt stolz, ihnen das vermitteln zu können, und wenn ich ihre Leistungssteigerung und ihren Spaß dabei sehe, ist das super erfüllend für mich.

Was macht Dein Torhüterteam und Deine Mannschaft aus?

Im Probetraining habe ich schnell gespürt, dass Clara Bohneberg und ich gleich ticken, wir auf einer Wellenlänge sind und harmonieren. Ich ziehe da viel Kraft, Energie und Spaß aus dieser besonderen Positionspartnerschaft, dazu kann ich noch viel von ihr lernen und wir pushen uns gegenseitig. Aber nicht nur mit ihr ist aus einer Mannschaftskollegin bereits eine Freundin geworden. Das trifft für viel andere Teammitglieder ebenfalls zu, die ich nicht mehr missen möchte. Sie haben mich alle so schnell und herzlich aufgenommen und der Zusammenhalt auch bei außerhandballerischen  Aktivitäten ist so toll – der Wechsel hierher war absolut die richtige Entscheidung.

Was glaubst Du, wo Du persönlich und Dein Team am Ende der Saison stehen werden, aber vor allem auch direkt nach dem Heimspiel gegen Marpingen?

Ich habe die besten Voraussetzungen besser zu werden, denn Daniela und Günni (Torwarttrainer Daniela Oschatz und Günther Gottselig, Anm. der Red.) haben meine Schwächen sofort erkannt und wir arbeiten wöchentlich hart im Training an meiner Weiterentwicklung. Damit möchte ich meinem Team natürlich helfen, die 3. Liga zu halten, wovon ich fest überzeugt bin. Wir haben den Tabellenersten Bensheim durch unseren Triumph im Spiel vergangene Woche die Grenzen aufgezeigt und auf Platz drei verwiesen. Wenn wir uns gegenseitig motivieren, Teamgeist zeigen, dann sieht man, was in uns steckt. Das werden die Marpingerinnen, wenn wir sie nicht unterschätzen, uns konzentrieren und Vollgas geben und damit direkt an den letzten Sieg anknüpfen, hoffentlich zu spüren bekommen. Dafür trainieren wir und den Spaß, in eigener Halle zwei Punkte zu holen, wollen wir uns keinesfalls entgehen lassen.

HSG St. Leon Reilingen – HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler, Sonntag, 3. Dezember, 16 Uhr, Fritz-Mannherz-Halle/Reilingen

led

Melina Friedrich

3. Liga Frauen HSG St. Leon Reilingen – HSG Bensheim/Auerbach II

HSG gewinnt überraschend gegen Bensheimer Juniorflames

Stabile Abwehr und Spaß im Angriff als Erfolgsfaktoren 

Der Harres war am Sonntagnachmittag beim Derby voller Handballfans, als die HSG St. Leon/ Reilingen bei ihrem Drittligaspiel eine Galavorstellung gegen Topfavoriten HSG Bensheim/Auerbach II mit Ex-Trainer Sascha Kuhn auf die Platte brachte und feierten mit ihren Spielerinnen den 28:27 (14:13)-Erfolg frenetisch. Weder für sie wie auch die Gastgeberinnen waren diese Punkte eingeplant, aber dieser daraus resultierende ausgeglichene 10:10-Punkte-Tabellenplatz ist ein komfortables Polster für die nächsten Partien und den Klassenerhalt. “Unsere Abwehr stand super und Clara Bohneberg hat das Torhüterduell mit einer Quote von 30 Prozent klar gewonnen”, macht Trainer Daniel Weinheimer einen Erfolgsfaktor aus. “Wir standen defensiv stabil, haben uns, indem wir uns Sicherheit und immer mehr Selbstbewusstsein geholt haben, hinten unbedingt aufeinander verlassen können”, bestätigt Abwehrspezialistin Melissa Engeln. In der Offensive ging die erfolgreichste Torschützin Madeleine Hornstein in gewohnter Manier auf die Reise zum schnellen Gegenstoß. “Wir haben es geschafft, die Trefferquote hochzuziehen, indem wir im Positionsspiel nicht überhastet agierten, geduldig blieben, den Ball laufen ließen, bis wir die Chancen nutzten”, sieht die fünffache Torschützin Samira Schulz eine erfreuliche Steigerung. Bis zur neunten Minute verwandelte die Bensheimer Topscorerin Nina Rädge zwei Siebenmeter, währenddessen St. Leon/Reilingen schon siebenmal zum dominierenden 7:2 erfolgreich einnetzte. Sie legte noch zwei Feldtore drauf, bevor sie aufgrund einer unangemessenen Aktion gegen HSG-Kreisläuferin Nicola Baumann in der 14. Minute Rot sah und somit auf der Tribüne Platz nehmen musste. Natürlich roch die Heimmannschaft da Lunte, nachdem eine Erfolgskomponente der Hessinnen raus war, und überzeugten mit absolut spürbarer Spielfreude, denn der normalerweise übermächtige Gegner schaffte nur zum Ende beider Halbzeiten ein Unentschieden, aber im gesamten Spielverlauf nie eine Führung. Nach dem Sechs-Tore-Vorsprung beim 22:16in der 42. Minute wähnte sich Trainer Daniel Weinheimer eventuell zu früh auf der sicheren Seite und wollte zu vielen seiner Akteurinnen auf einmal, die auf der Bank auf ihren Einsatz warteten, Spielzeit geben. Das ist berechtigt und stellt auch gleichwertiges Engagement sicher, dennoch war diese Konstellation zu diesem Zeitpunkt nicht adäquat eingespielt und ließ die vollen Ränge in Rage und den Gegner  zum Unentschieden rankommen. Er reagierte aber rechtzeitig und korrigierte somit erfolgreich seine wohlgemeinte Entscheidung. Spielmacherin Jana Pahl, die gegen die massive Bensheimer 6:0-Abwehr kein Durchkommen im Eins-gegen-eins fand, holte unermüdlich ihre Halb-Mitspielerinnen aus dem Rückraum, Samira Schulz und Paula Lederer, die zwar dreimal dem Pfosten krachen ließ, aber viermal kraftvoll, mit sichtlichem Spaß einnetzte und viel Lob für ihre Mannschaftskameradinnen übrig hatte: “Bemerkenswert ist, dass unsere Außen von beiden Seiten  jeweils achtmal erfolgreich waren. Gerade Celina Weschenfelder hatte drei Würfe, die alle drin waren und dazu so was von wichtig: 14:13-Führung zur Halbzeit und noch der 28:26-Treffer zum sicheren Sieg 44 Sekunden vor Abpfiff!”

So kann’s durchaus nach einem spielfreien Wochenende beim nächsten Heimspiel am 3. Dezember gegen Marpingen weitergehen.

HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder, Nussbaumer (1), Scholl, Hofmann, Klacar, Lederer (4), Hornstein (8), Pahl, Heck, C. Weschenfelder (3), Schulz (5), Engeln, Baumann, Rimpf (7/2)

led

3. Liga Frauen HSG St. Leon/Reilingen – HSG Bensheim/Auerbach II

HSG St. Leon/Reilingen empfängt Ligaprimus Bensheim 

Zwillingsschwestern Nicole und Celina Weschenfelder im Interview 

Mit der HSG Bensheim/Auerbach II empfangen die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen am Sonntagnachmittag nicht nur einen aus den letzten Jahren wohlbekannten Gegner, sondern auch ihren Ex-Trainer Sascha Kuhn. Die hessische Bundesliga-Reserve zählt immer zu den Titelfavoriten mit festem Platz in der Tabellenspitze, darf aber aufgrund der ersten Mannschaft im Oberhaus nicht in die 2. Bundesliga aufsteigen. Ihr großes Plus sind sicher ihre hervorragende Torfrau Leonie Moormann mit ihren Keeperkolleginnen, die ihren Kasten zuverlässig sauber halten, sowie Toptorschützin Nina Rädge im linken Rückraum und Spielmacherin Antonia Grössl. Doch nach der Galavorstellung vergangenes Wochenende in Leverkusen traut Trainer Daniel Weinheimer, der wie gehabt auf Lea Kappelar, Hannah Merten und Lena Peribonio verzichten muss, seinen Schützlingen ordentlich Gegenwehr zu: “Wenn wir konzentriert sind, hinten dichtmachen sowie vorne unsere Chancen verwerten und lange mithalten können, werden wir alles geben, für eine Überraschung in eigener Halle zu sorgen.”

Auch die 21-jährigen Zwillingsschwestern Celina und Nicole Weschenfelder, die bereits Ende vergangener Saison ihre neue handballerische Heimat von Pforzheim kommend bei der HSG gefunden haben, halten eine Überraschung nicht für ausgeschlossen: “Bensheim ist zweifellos unglaublich stark, aber wenn wir an die letzte Partie anknüpfen, voll konzentriert von Beginn an als Team zusammenarbeiten und unsere Stärken ausspielen, haben wir sicher auch gegen den Ligaprimus eine gute Chance.” Wir haben die beiden Studentinnen aus Karlsdorf-Neuthard, die auf der linken Außenbahn (Celina) und im Rückraum (Nicole) unterwegs sind, zu ihrer gemeinsamen Leidenschaft für den Handball, ihren Zielen und ihrem Team befragt. Dabei waren sie durchweg einer Meinung und haben ganz “zwillingslike” gemeinsam geantwortet:

Mit der Zwillingsschwester im selben Team – wird da schon mal gezickt oder ist das eher von Vorteil?

Wir waren schon immer in einer Mannschaft, anders ist es für uns gar nicht mehr vorstellbar, da gehört es auch dazu, dass wir uns schon mal anschnauzen, aber in erster Linie fiebern wir für die andere mit, geben  uns Tipps und freuen uns über gute Aktionen füreinander – wie übrigens bei allen anderen Teamkolleginnnen auch, das gehört für uns zum Mannschaftssport einfach dazu. Beim Zusammenspiel ist es für uns als Zwillinge natürlich noch mal einfacher, da wir ein blindes Verständnis füreinander haben und genau wissen, was die andere grad im Kopf hat. 

Ihr seid schon vergangene Saison und dann noch zu zweit zur HSG gekommen. War das schwierig?

Nein. Es hat ab dem ersten Training mit Daniel und den Mädels harmoniert, wir haben uns sofort integriert und wohlgefühlt. Auch wenn wir Zwillinge sind, haben wir verschieden enge Freundschaften zu anderen Spielerinnen, wir fühlen uns durchaus als unterschiedliche Persönlichkeiten und werden auch so wahrgenommen und behandelt. 

Spielerisch ist das natürlich eher schwierig, während der Runde dazuzustoßen, was aber auch gar nicht das Ziel war. Menschlich war es dann doch von Vorteil. Als die “Neuen” kamen, haben wir uns gar nicht mehr als solche gefühlt, sondern waren bereits voll integriert.

Wie seht Ihr Euch auf Euren Positionen aufgestellt, was sind Eure Ziele?

Celina: Wir haben auf Linksaußen sehr unterschiedliche Wurftypen, was ich als große Stärke sehe. Ich möchte meine Sprungkraft und Wurfvarianten verbessern und das Team neben, aber vor allem auch auf dem Feld unterstützen.

Nicole: Wir haben im Rückraum eine große Vielfalt an Spielertypen, da sind wir variabel und schwerer berechenbar, das hilft uns weiter. Ich möchte an meiner Torgefährlichkeit arbeiten und meine Fehler minimieren. 

Glaubt Ihr an den Klassenerhalt oder wird es eher eng?

Aber sicher, wir haben das Potenzial, hätten schon das ein oder andere Spiel mehr gewinnen können und müssen. Mit dem Sieg in Leverkusen haben wir einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht, darauf müssen wir aufbauen. Wenn wir als Team zusammenhalten und -kämpfen, können wir jeder Mannschaft der Liga standhalten, dann steht dem Klassenerhalt nichts im Wege.

HSG St. Leon/Reilingen – HSG Bensheim/Auerbach II, Sonntag, 19. November, 16 Uhr, Harres (St. Leon)

Celina Weschenfelder
Nicole Weschenfelder

3. Liga Frauen TSV Bayer 04 Leverkusen – HSG St. Leon/Reilingen

HSG St. Leon/Reilingen siegt souverän in Leverkusen

Zwei wichtige Punkte für den Klassenerhalt entführt

Beim 26:21 (11:14)- Auswärtssieg der HSG St. Leon/Reilingen gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen II zeigten die Drittliga-Handballerinnen aus der Kraichbachniederung trotz langer Anreise Kampfgeist und Selbstbewusstsein. Sie gingen schnell 2:0 durch Samira Schulz und Cathrin Hofmann in Führung, verloren den Faden und durch einen Vier-Tore-Lauf des TSV fanden sie sich in der siebten Minute in ebensolchem Rückstand. Aber Schulz, Madeleine Hornstein und zweimal Paula Lederer glichen immer wieder aus bis zum 8:8-Gleichstand. Ein eigener Vier-Tore-Marsch zum 13:9 in der 26. Minute, eingeläutet durch Annika Rimpf – mit neun Treffern erfolgreichste Schützin – war fast schon die Vorentscheidung, denn ab da waren die Gäste spielbestimmend. Beim 9:12 durch Nicole Weschenfelder ging die Mannschaft in die Halbzeitpause. “Wir haben von Beginn an gezeigt, dass wir gewinnen wollen, haben geduldig im Angriff gespielt und eine starke Defensivleistung geliefert”, analysiert Rimpf. “Auch als der Gegner wieder auf zwei Treffer rankam, haben wir die Nerven behalten, wieder unsere Linie gefunden und konsequent weitergearbeitet”, spricht sie die Schwächephase Mitte der zweiten Halbzeit an, nachdem Hornstein sogar auf 13:19 erhöhte und eigentlich der Sack fast schon zu war. Beim 18:20 Minute in der 52. Minute zog Trainer Daniel Weinheimer die grüne Karte – mit Erfolg, denn fünf Minuten später und drei vor Abpfiff war die Sechs-Tore-Führung wiederhergestellt, die Rimpf sogar auf sieben erhöhte. Über den souveränen 26:21-Endstand und vor allem die entführten beiden Punkte, die den siebten Tabellenplatz sichern, ist auch Coach Weinheimer glücklich: “Unsere Abwehr und vor allem auch Clara Bohneberg im Tor waren richtig stark, unser Tempo im Angriff und die Trefferquote  hat diesmal gepasst und ich denke, wir haben auch verdient gewonnen.” So kann es weitergehen und das wird auch nötig sein, denn am kommenden Wochenende ist mit der Bundesliga-Reserve von Bensheim-Auerbach einer der Titelfavoriten zu Gast.

HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder (1), Nussbaumer, Scholl, Hofmann (1), Klacar, Lederer (4), Hornstein (4), Pahl (4), Heck (1), C. Weschenfelder, Schulz (2), Engeln, Rimpf (9/4)

led

3. Liga Frauen TSV Bayer 04 Leverkusen II – HSG St. Leon/Reilingen

HSG gastiert bei punktgleichen Juniorelfen

St. Leon/Reilingen will Punkte aus Leverkusen entführen 

Eine leichte Aufgabe wird es sicher nicht, wenn die Drittliga-Handballerinnen der HSG St. Leon/Reilingen am Sonntag beim punktgleichen TSV Bayer 04 Leverkusen II antreten. Mit ebenfalls 6:10 Punkten steht das Team des bekannten Fußball-Bundesligisten durch die schlechtere Tordifferenz in der Tabelle einen Platz hinter den Gästen, hat gegen Leihgestern und Düsseldorf gewonnen – wie auch die HSG – zudem noch gegen Marpingen. Zuletzt gab’s am letzten Oktoberwochenende eine 15:32-Klatsche gegen Mainz-Bretzenheim, wie auch die St. Leon/Reilingerinnen vergangenen Samstag mit 16:28 dort deutlich den Kürzeren zogen. Die Reserve der Werkselfen konnte also 14 Tage die Wunden lecken und sich in Ruhe auf diese wichtige Partie vorbereiten. Sie ist gespickt mit jungen Talenten, die zum Teil im vereinseigenem Sportinternat ausgebildet werden und regelmäßig in der A- und B-Jugend im Final Four um die deutsche Meisterschaft stehen. Dazu tritt das Team aus der 1. Bundesliga schon tags zuvor in Buxtehude an, also ist unsicher, ob auch Akteurinnen von oben aushelfen – zusätzlich zu den Stammspielerinnen, die sich sicher auch durch Leistung fürs Oberhaus empfehlen möchten. Außerdem ist es wahrlich nicht einfach nach der langen Anreise, motiviert anzukommen, sich zu konzentrieren und topfit auf der Platte zu stehen, um wichtige Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Dennoch gibt sich Trainer Daniel Weinheimer, der dieses Mal auf zwei Kreisläuferinnen, Nicola Baumann und Hannah Merten, als auch auf Torfrau Lea Kappelar verzichten muss, zuversichtlich: “Wenn unsere Abwehr stabil steht und wir es endlich schaffen, unsere Chancen erfolgreich zu verwandeln, haben wir in Leverkusen trotz der langen Fahrt eine realistische Chance. Ein Sieg wäre für den Tabellenstand ungemein wichtig und die Heimreise für die Mädels und natürlich auch mich wesentlich angenehmer.” Auf Gesellschaft möglichst vieler Fans dabei, die sie im Bus, der um 8.30 Uhr am Häusl in St. Leon startet, hoffen bei dieser Mission alle HSGlerinnen, um durch lautstarke Unterstützung zusätzlich angefeuert zu werden.

TSV Bayer 04 Leverkusen II – HSG St. Leon/Reilingen, Sonntag, 12. November, Fritz-Jacobi-Halle (Leverkusen)

led

3. Liga Frauen TSG 1846 Mainz-Bretzenheim – HSG St. Leon/Reilingen

HSG-Spielerinnen ignorieren abgesprochenen Modus Operandi in zweiter Halbzeit

Favoriten Mainz-Bretzenheim nur anfangs Gegenwehr geleistet 

Zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten sahen die Zuschauer am Samstag bei der Drittligapartie der Handballerinnen der HSG St. Leon Reilingen, die bei der TSG 1846 Mainz-Bretzenheim gastierten und am Ende eine ordentliche 28:16 (9:9)-Klatsche einstecken mussten. 

Die erste Spielhälfte, zumindest aber die ersten 22 Minuten gehörten überraschend klar der HSG, die bis zum 5:5 in der 16. Minute immer wieder vorlegte und die TSG dann erst nachzog. Anschließend netzte Madeleine Hornstein doppelt zur 7:5-Führung ein und Paula Lederer vergrößerte sogar auf drei zum 8:5. Sie vermochte auch dem anschließenden Vier-Tore-Lauf der Mainzer, die da die Wende schon anstrebten, noch einen Treffer entgegenzusetzen zum 9:9-Halbzeitstand. “Wir haben in der ersten Halbzeit alles richtig gemacht, waren richtig gut und die Abwehr stand stabil. Eigentlich hatten wir sie da schon im Sack”, hat auch Hornstein, mit vier Toren erfolgreichste HSG-Werferin, keine Ahnung, warum ihr Team nach Wiederanpfiff nicht mehr die gleiche Leistung zu zeigen vermochte und sukzessive einbrach.

Die Gastgeberinnen trafen direkt, als sie aus der Kabine kamen, erneut viermal in Folge und zwangen Trainer Daniel Weinheimer beim 13:9 schon in der 35. Minute zur Auszeit. Danach blieb auch das Spiel vor allem durch die in dieser Phase dreimal erfolgreiche Jana Pahl beim 14:17 in der 46. Minute noch offen. Dann hörten die St. Leon/Reilingerinnen unerklärlicherweise ganz auf, Handball zu spielen, der Gastgeber hatte sie da, wo er sie haben wollte, dominierte mit einem Neun-Tore-Lauf zum 26:14 und hielt das bis zum 28:16-Endstand. “Wir haben 13 Minuten lang keinen Treffer erzielt und den bisherigen Tiefststand mit einer Quote von nur 36 Prozent”, diagnostiziert Weinheimer erneut seinen Schützlingen plötzlichen und kollektiven Gedächtnisverlust den abgesprochenen Modus Operandi betreffend. Die Abwehr habe sich teilweise vom Gegner einfach überrennen lassen, vorne sei  Standhandball mit erfolglosen Eins-gegen-eins-Versuchen, technischen Fehlern ohne richtigem Durchspielen der Grund gewesen, dass nichts mehr ging und Bretzenheim auch verdient gewann. Da ist wohl viel mentale Aufbauarbeit zu leisten, damit das Team kommendes Wochenende erneut auswärts beim punktgleichen Tabellennachbarn Leverkusen das Gesicht der ersten Halbzeit 60 Minuten beibehält.

HSG: Bohneberg, Friedrich, N. Weschenfelder, Hofmann, Klacar, Lederer (2), Hornstein (4), Pahl (3), Heck (1), C. Weschenfelder, Schulz (1), Engeln, Baumann (3), Rimpf(2/1)

led